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Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Titel: Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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Prof, heulst du jetzt gleich?
    »Pflaster dürfte sich im Auto befinden, im Erste-Hilfe-Kasten«, sagt Lisa ganz ruhig. »Komm zu mir, Celia, wir holen das zusammen, ja?« Und schon marschiert sie los, mit einer schluchzenden Celia an der Hand und Baby an der Leine. Gut gemacht, Lisa, auf dich kann man sich verlassen, wenn ’ s brenzlig wird.
    Der Prof und ich, wir schleppen Lucas gemeinsam hinterher. Tim vorneweg, er hat sich das kaputte Bein von Lucas auf seine Schulter gepackt. Was für ein Trauerzug!
    Celia schluchzt, der Prof ist bleich und ernst, und Lucas wird immer schwerer … Da hören wir plötzlich, Lisa und Celia singen ja, lauthals!
    »Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, tut dem Kindlein nicht mehr weh.« Ja, und wir anderen, wir singen mit! Sogar Lucas. Singend ziehen wir ein auf den Campingplatz. Wie gut, dass wir hier alleine sind. Leute hätten sich schon schwer gewundert über uns. Ein verletztes Kind wird geschleppt und alle singen laut und fröhlich.
    Es hat uns aber allen gutgetan, besonders dem Prof, weil, wenn man singt, dann hat man keine Angst mehr, das weiß ich. Und unser Prof, der hat das jetzt gelernt!
    Vorm Kinderzelt kriegt das blutige Knie von Lucas gleich drei dicke Pflaster und zwei auf den Ellenbogen und eins auf die Stirn, die hat auch Felsenzacken abgekriegt. Und dann muss er vor uns Probe hüpfen, er kann es prima, alles ist heil geblieben, wir klatschen Applaus. Besonders laut und richtig erleichtert klatscht, na, wer schon!
    Und dann räubern wir alle zusammen den Rucksack von Tim. Jetzt muss was Süßes her, egal ob zerquetscht oder nicht!

Am Lagerfeuer denken sich Gedanken still und klar
    Es ist dunkel geworden. Den Kletterfelsen können wir vergessen. Von hier aus sieht er auch richtig ein bisschen unheimlich aus, so hoch, so duster. Und außerdem hat er ja auch unseren Lucas runtergespuckt. Aber dem geht ’ s schon wieder gut. Unserem Prof nicht ganz so. Immer wieder schaut er zu Lucas hin und uns andere scheucht er ins Kinderzelt. Jacken, Pullis, Schals holen, es ist kühl geworden.
    »Vergesst mir meinen Lucas nicht!«, ruft er uns hinterher, aber sich selber vergisst er schon. Er braucht doch auch ’ nen Pulli! Nein, er lässt uns nicht aus den Augen, und als wir aus dem Zelt rausgekrochen kommen, Tim brav mit Lucas ’ Jacke, kontrolliert er sofort, ob wir auch warm eingepackt sind.
    Sind wir, Prof, sind wir. Schau mal, Baby hat sogar ein Mützchen auf dem Kopf. Aber nicht lange! War ja wohl auch Celias Idee … Am Abendhimmel glitzert ganz schwach ein Stern, weit, weit von uns entfernt, das wissen wir schon. So weit, wie wir gar nicht denken können. Aber toll, dass wir ihn sehen dürfen!
    »Ich bin ein Kranker, man muss mich schonen, ich will jetzt ein Lagerfeuer!«, lispelt Lucas und springt auf, so, wie ein Kranker nie aufspringen würde. Und schon wetzt er los, Stöckchen suchen.
    »Aber nur unter meiner Aufsicht und mit Taschenlampe!«, ruft der Prof ihm nach und ist schon auf den Beinen.
    Ein Lagerfeuer, toll! Los, wir suchen auch! Sogar Tim setzt sich in Bewegung, Lucas hinterher. Ganz klar, nach Hölzchen bückt Tim sich nicht, er will seinen Kumpel bewachen.
    Wir sammeln Zweige, Äste, Stöckchen, alles, was wir finden können. Immer beleuchtet von der Taschenlampe vom Prof. Und immer begleitet von seinen besorgten Rufen: »Seh ich euch noch? Seid ihr noch da! Passt ihr auch auf?«
    Ja, ja, ja, na klar! Mach dir keine Sorgen, Prof!
    Hände voll, Arme voll schleppen wir prima Brennholz heran, Celia trägt stolz ein Stöckchen und Baby gar nichts, nur das Mützchen, das hängt ihm am Schwanz. Aber Tim, den haben wir verloren. Nee, doch nicht, da kommt er ja, und auch er schleppt! Na, was wohl? Unser Abendessen, diesmal ist ’ s der Korb vom Prof. Gute Idee, Tim, uns allen knurrt der Magen, und Baby hat sich gleich mit einem Hops ein Würstchen geklaut und kaut begeistert. Soll er doch, auch wenn die Würstchen wahrscheinlich abgezählt waren. Der Mensch sei des Menschen Freund und auch vom Tier, jawohl, ich weiß es noch genau. Ich verzichte freiwillig auf mein Würstchen! Ich hab Würstchen sowieso nicht so gerne.
    Aber ich hole jetzt auch was, das muss sein. Nämlich einen Pulli für meinen Prof aus seinem Zelt, das trau ich mich locker. Er soll doch nicht frieren, ich bin doch sein Freund.
    Einen wunderschönen Scheiterhaufen sehe ich aufgebaut, als ich mit seinem Pulli zurückkomme. Er schlüpft auch gleich rein und vergisst ein

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