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Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Titel: Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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siehste doch selber. Mit Celia und Baby geht ’ s nicht, wir haben ein Problem. Ergo, das müssen wir erst lösen.
    »Ist schon gelöst!«, brummelt Tim und lässt sich und Rucksack auf den Boden plumpsen. »Was kann ich wissen? Klar, die Kleinen schaffen ’ s nicht, tragen geht auch nicht, zu gefährlich. Was soll ich tun? Klar, ich bleib hier unten, pass auf sie auf. Was darf ich hoffen … weiß ich nicht so genau.«
    »Dass sie dir nicht deinen Rucksack klauen, alle Süßigkeiten auffuttern und dann auf deine Füße kotzen.« Lisa kichert. »Tim. Gib ’ s doch zu, du bist bloß zu faul, um da raufzusteigen.«
    Tim schnauft und ruckelt an seiner Mütze. Er schaut hoch zum Prof. »Muss ich jetzt ehrlich sein oder darf ich lügen?«
    Der kratzt sich am Bart. »Tim, da fragst du mich zu viel. Aber vielleicht hilft dir ja ein interessanter Satz aus dem alten Griechenland: Alle Kreter lügen, sagt der Kreter. Nur zu deiner Information, die Kreter waren ein Volksstamm in Griechenland.«
    So, und was heißt jetzt das, ist das ein Rätsel oder was? Tim stöhnt auf, der Prof wartet mit schief gelegtem Kopf, Lisa kaut auf ihrem Pferdeschwanz, und Lucas kraxelt begeistert weiter. Los, Tim, mach schon! Wir wollen da oben rauf, es wird ja schon bald dämmrig. Denk an deinen Papa oder so was. Aber Tim macht nicht, dafür aber Lisa, natürlich Lisa.
    »Wenn Tim als Kreter sagt, dass alle Kreter lügen, dann lügt er doch, logisch, auch. Weil er ein Kreter ist. Das muss also heißen, in Wahrheit lügen die Kreter gar nicht. Oder ist das umgekehrt?« Der Prof grinst und zuckt die Schultern. Heißt das, er weiß es auch nicht?
    »Ich bin kein Kreter«, nuschelt Tim. »Ich bin das Kind von meinem Papa und der lügt …«
    Weiter kommt er nicht. Lucas, grad noch viele Meter hoch auf dem Kletterfelsen, grad noch hat er laut gerufen »Wo bleibt ihr denn, ihr Schlafmützen«, grad noch hat er heftig gewunken … da rutscht er plötzlich ab, er schreit noch »Scheiße!«, und nein, das darf doch nicht wahr sein! Der fällt ja runter! Hilfe!!!

    Da kommt er auch schon runtergekugelt, blitzschnell, richtig Hals über Kopf, und landet mit einem Platsch auf dem Rucksack von Tim. Liegt da, bewegungslos …
    Sofort stürzt der Prof los, Lisa und ich hinterher. Ist er schlimm verletzt? Sieht man Blut? Muss er ins Krankenhaus? Wo ist hier denn eins? Was werden seine Eltern sagen? Lucas, Lucas, sag doch was! So geht das hin und her.
    Nur der Prof, käseweiß um die Nase, tastet vorsichtig an seinen Armen, seinen Beinen und murmelt immerzu: »Tut es hier weh? Tut es da weh? Kannst du atmen? Zeig es mir, Lucas, zeig es mir. Mach mir keinen Ärger.«
    Und jetzt zerren auch Lisa, Tim und ich an Lucas herum, Celia heult, Baby bellt … Lucas, Lucas, sag doch was, bitte, bitte …
    »Finger weg, das kitzelt«, knurrt Lucas, aber ziemlich leise. »Ich glaub, meine Zahnspange ist kaputt. Kann man ’ s sehen?«
    Er sperrt den Mund weit auf. »Die war nämlich teuer!«
    Wir atmen auf, besonders der Prof. Gott sei Dank, der Lucas ist heil geblieben, zumindest im Kopf. Und, neee, Lucas, die Zahnspange blitzt festgewachsen in seinem Mund wie immer.
    »Nix passiert, regt euch ab«, lispelt Lucas und will auf die Beine springen und knickt gleich wieder ein. Aua!
    Also doch! Da ist doch was kaputtgegangen. Da tropft ja Blut! Ein Hosenbein ist völlig zerfetzt und das Knie darunter abgeschrammt, und wie! Da kann man ja beinah den Knochen sehen!
    »Zimperliese!«, knurrt Lucas mich jetzt an, aber seine Stimme wackelt dabei ziemlich. Blut sehen ist nicht so sein Ding.
    »Nichts ist gebrochen, hört auf mit dem Getue«, ruft der Prof ziemlich streng und befiehlt: »Pflaster her!«
    So hat er aber noch nie mit uns gesprochen, so was kennen wir doch bloß von unseren Eltern. Meine sind stinkwütend, wenn ich mir mal wehgetan habe, und sie wissen genau, sie sind schuld, weil sie nicht aufgepasst haben. Erst krieg ich eins auf die Mütze und dann heulen sie. Mensch, Prof!
    Wir rennen alle durcheinander. Pflaster her, wo ist ein Pflaster! Tim, vielleicht in deinem Rucksack? Tim schüttelt den Kopf.
    »Bloß noch platt gequetschte Schokolade, wegen dem da!« Er streichelt dabei liebevoll das kaputte Bein von Lucas.
    »Es hätte mich auch gewundert, wenn du im Rucksack auch mal Nützliches gehortet hättest«, fährt der Prof ihn an, und die heulende Celia und bellender Baby kriegen auch was ab. »Könnt ihr bitte die Klappe halten! Mir platzt der Kopf!«
    Mensch,

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