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Pink Christmas (German Edition)

Pink Christmas (German Edition)

Titel: Pink Christmas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Geistern, dass sie sich ihm in dieser Nacht offenbaren mögen und er finden könne, was er suche. Dann wandte er den Blick von den kalten Sternen ab und vor sich auf den Boden hin.
    Noch immer lag der Fremde reglos da, doch nachdem Tschunka ihm noch etwas Wasser eingeflößt hatte, hatten sich seine Gesichtszüge entspannt, der Herzschlag sich beruhigt, er atmete gleichmäßig und tief, so als schliefe er. Das Wasser hatte seine Venen noch im rechten Augenblick erreicht, bevor sie sich ganz geschlossen hatten. Was würde er tun, wenn er aufwachte? Tschunkas Bogen und der Köcher mit den adlerbefiederten Pfeilen und der Tomahawk lagen im heimischen Tipi, denn zum Mannbarkeitsritual waren sie nicht zugelassen. Er durfte ohnehin nicht jagen. Viel wichtiger und wirkungsvoller war daher das kleine Messer, das in einer Lederscheide an seinem linken Unterarm steckte. Würde der Krieger ihn angreifen, war dies die einzige Waffe, die er als Jüngling besaß. Doch er würde sich zu wehren wissen, so dass die Kampfwunden den Fremden niemals vergessen lassen würden, was eine Lebensschuld bedeutete!
    Tschunka rückte näher an den Fremden heran und spannte die Decke über seinen Schultern wie ein Zeltdach über ihrer beider Körper, sodass seine Wärme auch den Fremden erreichen konnte. Im milden Licht der Sterne sah Tschunka, dass der Mann offensichtlich schon in sehr viele Zweikämpfe verwickelt gewesen und augenscheinlich nicht immer siegreich aus ihnen hervorgegangen war. Obgleich er sicherlich noch keine dreißig Sommer gesehen hatte, waren sein Gesicht und die Brust mit vielen Narben gezeichnet; einige davon hoben sich sehr deutlich von der nussbraunen Haut ab, als wären sie noch frisch und der Schorf gerade erst abgeblättert. Ein Striemen ging längs über die gesamte linke Wange und entstellte das ansonsten schöne, anmutig wirkende Gesicht. Tschunka runzelte die Stirn: welcher Stamm schlug seine Gefangenen so hart ins Gesicht? Selbst am Marterpfahl war es üblich, mit der Lederpeitsche nur Rücken, Brust und Beine zu schlagen; das Gesicht aber ließ man bekanntlich unberührt, denn auch der ärgste Feind sollte im Tod dem großen Manitu mit klarem Blick gegenübertreten können, wenn er im Leben tapfer und ehrenvoll gekämpft hatte. Es sei denn ...
    Gedankenverloren streckte Tschunka die Hand aus und berührte mit dem Zeigefinger die Narbe, fuhr sie sanft von der Stirn des Fremden über die Wange und die Lippen entlang, wo er einen Herzschlag lang verharrte, bevor er der hellen Linie bis zu ihrem Ende am rechten Kinnrand weiterfolgte. Wieder spürte er diese seltsame Erregung in sich aufsteigen, stärker dieses Mal, da er nicht von schwierigen Entscheidungen abgelenkt wurde. Es kribbelte in ihm und zog, ein süßes Gefühl bis tief in den Bauch hinein, und am liebsten hätte er sich vorgebeugt und ... - nein! Mit einem Ruck wandte er sich ab. Diese Gedanken durften nicht weitergedacht werden!
    Er würde ein Feuer anzünden müssen, ein kleines zumindest, dessen Geruch wilde Tiere wie Wölfe und Schakale fernhalten würde. Im Schatten des Hügels würde es jedoch nicht all zu weit leuchten, um keine unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Mit raschen Bewegungen suchte er im nahen Umkreis des Lagers alles Brennmaterial, das er finden konnte. Doch das Feuer zu entfachen war schwierig, da die Äste und Gräser bereits feucht vom nächtlichen Tau waren. Aber die Tätigkeit lenkte ihn ab, machte ihn innerlich warm und beruhigte ihn wieder.
    Erst als das kleine Feuer im Schutze des Hügelschattens endlich mehr rauchte als prasselte und dennoch etwas Wärme abgab, wagte Tschunka es, sich wieder dem Mann zuzuwenden, und mit eindringlicher Deutlichkeit wurde ihm bewusst, dass der im Grunde beinahe nackt war. Nur unzureichend verdeckten die Tunika und die verschlissenen Leggins seine intime Blöße. Natürlich war Tschunka an den Anblick unbekleideter Männerkörper gewöhnt; an heißen Sommertagen trugen viele Jungen und Männer im Dorf nichts als einen Lendenschurz aus besonders weich gegerbtem Leder, und an der gemeinsamen Badestelle gab man sich der Erfrischung ganz unbekleidet hin. Niemals hatte Tschunka dabei Scham empfunden – aber auch noch niemals diese Erregung, die ihn jetzt überkam, als sein Blick langsam an dem von den Entbehrungen der letzten Monde gestählten Körper entlang glitt. Selten hatte er so viel Ruhe gehabt, einen Männerkörper zu betrachten, und er tat es nun ganz ausgiebig: von den straffen

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