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Pink Christmas (German Edition)

Pink Christmas (German Edition)

Titel: Pink Christmas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Schultern über den glatten, völlig haarlosen Brustkorb und den festen Bauch, bis zu den sehnigen Beinen mit den knochig hervorstehenden Kniegelenken. Überall waren Spuren von Kampf oder Peinigung zu sehen, und Tschunka überkam plötzlich tiefes Mitleid mit diesem Mann. Was war ihm nur geschehen?
    Schließlich konnte er es nicht mehr verhindern, dass sein Blick dort zur Ruhe kam, wo er eigentlich gar nicht hingehörte. Beinahe verschämt und doch neugierig zugleich, betrachtete er jenes Körperteil des Fremden, das da ganz entspannt zwischen dessen Schenkeln lag. Es schien groß zu sein, größer als sein eigenes. Und es sah schön aus, edel und voll derben Liebreizes. Wieder konnte Tschunka es nicht verhindern, dass seine Hand sich verlangend nach dem ausstreckte, was seine Augen bereits liebkosten. Ganz sanft schob er den Lendenschurz vollends beiseite und berührte das dunkle Haar darunter, glitt einem Windhauch gleich über die verlockende Weichheit hinweg. Sein Herz raste und sein Mund wurde trocken vor aufflammender Begierde, doch er wagte es nicht, den Schaft zu berühren. Stattdessen legte er seine hohle Hand über den Schritt des anderen, schloss die Augen und atmete tief, um nicht voll neu entdeckter Sehnsucht aufstöhnen zu müssen. Es war das erste Mal, dass er einen Mann dort ohne Pflicht berührte, und es war verwirrend, dabei genau dasselbe zu spüren, wovon ihm seine Freunde bei ihrer Rückkehr vom Ausguck am Frauenteich immer erzählt hatten.
    Mit einem Mal ging ein Schauer durch den Körper des Fremden. Tschunka zog erschrocken die Hand zurück – und sah im nächsten Moment, was er angerichtet hatte: die Wärme seiner Berührung hatte den Phallus anschwellen lassen, als würde er sich der Liebkosung willig entgegenstrecken, während über den ganzen Körper eine raue Gänsehaut gezogen war – genau wie bei ihm selbst. Rasch breitete er seine lederne Decke über den jetzt zitternden Körper aus. Von seiner Mutter extra für das Ritual mit besonderer Sorgfalt gewalkt und gegerbt, schmiegte sie sich in ihrer gefälligen Weichheit beinahe zärtlich an die fröstelnde Haut. Das ebenmäßig gestickte Muster aus Schutz- und Kräftigungssymbolen leuchtete matt in der Dunkelheit. Dann häufte er die bereitgelegten Grashaufen, die er vorhin für das Lager zusammengesammelt hatte, um die fest eingehüllte Gestalt herum auf, um eine zusätzliche Dämmung gegen die kalte Nachtluft zu schaffen.
    Aber so dicht er auch die Büffellederdecke um seinen Schützling wickelte, das Zittern wollte nicht aufhören. Es schien, als hätte der Körper mit dem Licht der Sonne plötzlich alle eigene Wärme verloren. Vorsichtig schob er den bebenden Körper näher ans Feuer, doch auch das half nichts, das Zittern des Fremden wurde immer schlimmer. Schließlich schlugen ihm sogar die Zähne aufeinander. Tschunka blickte unsicher auf den bebenden Körper hinab. Eigentlich hatte er im Sitzen Wache halten wollen. Doch ohne die schützende Decke begann auch er zu frieren. Also blieb ihm keine andere Wahl. Rasch zog er sich die Felljacke und das leichte Lederhemd über den Kopf und breitete beides zusätzlich über den zitternden Körper des anderen und seinen eigenen aus. Nur die Halskette aus den Zähnen eines Dachses behielt er um. Halbnackt schlüpfte er nun ebenfalls unter die Decke und schmiegte seinen warmen Körper an den Rücken des Fremden, umfasste ihn mit beiden Armen, um ihm möglichst viel Schutz gegen die Nachtkälte zu bieten. Nach einer Weile wurde der Mann tatsächlich ruhiger; es schien sogar, als würde er sich regelrecht in diese schützende Umarmung einkuscheln, als hätte er sich danach gesehnt, darin ein wohliges Zuhause zu finden. Wie lange mochte er schon in der Prärie umherziehen und die wärmende Geborgenheit eines Herdfeuers vermissen?
    Tschunka hatte keine Ahnung; er wusste plötzlich nur, dass auch ihm dieses enge Anschmiegen nicht unangenehm war. Still lauschte er auf die leisen, bald wieder regelmäßigen Atemzüge des Mannes in seinen Armen, spürte dessen Herzschlag unter seinen gekreuzten Armen, und, wenn er seinen Sinnen gestattete, weiter hinabzugleiten, dessen feste Pobacken an seinen Lenden. Schließlich überkam auch ihn eine Art seligen Friedens: kein Gedanke mehr an Hyänen oder feindliche Überfälle. Nur diese enge Zweisamkeit war jetzt wichtig, diese unglaublich befriedigende, vertrauensvolle Nähe zwischen ihm und dem anderen. Keiner seiner Gefährten durfte jemals etwas davon

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