Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
muß damit gerechnet werden, daß Stationsdirektor Halliday seinen Verletzungen erliegen wird; und da die Trage seines Nachlasses nicht eindeutig geregelt zu sein scheint, empfiehlt der für den Bezirk zuständige Stationsschef, daß Sie baldmöglichst von der Erde zurückkehren. Sollte es Ihnen nicht möglich sein, kurzfristig eine Passage auf einem Schiff des zivilen Linienverkehrs, nach Garnera VI zu buchen, bitten wir Sie, sich zwecks Vermittlung einer Transportgelegenheit an dieses Büro zu wenden.
     
    Als Mark geendet hatte, sagte Ulla Showell nicht gleich etwas, und er hatte den Eindruck, daß sie eigenen, spekulativen Gedanken nachhing. Sie erreichten das Ende des Korridors, und das Mädchen bog nach rechts. Mark folgte. »Es ist nicht leicht, sich das alles vorzustellen«, sagte sie nach einer Weile in ziemlich uninteressiertem Ton. »Auf der Erde hört man nie von solchen Dingen.«
    »Die meisten Leute auf der Erde wissen nicht, wie es draußen ist«, sagte Mark.
    »Aber … aber es ist auch alles so unglaublich«, sagte sie. Sie suchte nach Worten, und Mark sah, daß sie etwas ganz anderes im Sinn hatte, aber offenbar nicht recht wußte, wie sie dazu überleiten sollte, ohne ihn mißtrauisch zu machen. »Ich meine«, sagte sie in einem neuen Anlauf, »ich hätte zum Beispiel nie geglaubt, daß jemand wie Jarl Rakkal in die Auslosung kommen würde.«
    Nun war die Katze aus dem Sack. Was sie von ihm wollte, hatte also mit Jarl Rakkal zu tun. Mark unterdrückte ein Lächeln und sagte: »Ist er ein Mann, der normalerweise hätte freigestellt werden müssen?«
    »Nein – das nicht, aber irgendwie kommt es einem komisch vor, daß jemand aus den ersten Kreisen der Gesellschaft, dem es an Geld und Beziehungen nicht mangelt, in eine solche Lage gerät.«
    »Meistens gelingt es den Herrschaften, sich von der Lotterie befreien zu lassen«, sagte Mark.
    »Das ist genau, was ich meine«, fuhr sie fort. »Beinahe jeder, der wichtig ist, hat die Befreiung von der Lotterie – und nicht nur für sich, auch für seine Familie.«
    Sie griff nach dem exotischen Anhänger an ihrer Halskette und drehte ihn nervös zwischen den Fingerspitzen.
    »Und auf einmal«, sagte sie, »scheint niemand mehr vor der Lotterie sicher zu sein, nicht einmal ich.«
    Er beobachtete sie aus den Augenwinkeln, während sie neben ihm ging. Sie schien angestrengt zu überlegen.
    »Sie können nicht ausgelost werden, bis Sie fünfundzwanzig sind«, sagte er. »Und auch danach sind Sie freigestellt, wenn Sie noch in der Ausbildung stehen oder sich auf einen Beruf vorbereiten, der zur Freistellung führt.«
    Sie schüttelte ihren Kopf – worüber, war nicht ganz klar. Ein paar Schritte weiter gab sie sich einen Ruck und sagte plötzlich: »Die Kolonisten – wo sind sie?«
    »Sie meinen diejenigen, die hier an Bord sind?« antwortete Mark. »Im Laderaum achtern.«
    Ihre Finger drehten den Würfel nervös hin und her. »Ich möchte sie sehen.«
    »Passagiere haben keinen Zutritt zu den Laderäumen«, sagte Mark.
    »Ich weiß. Mein Vater hat es mir gesagt«. Sie bog um eine weitere Ecke, und Mark sah eine schwere, feuersichere Tür, die von zwei bewaffneten Schiffswachen flankiert wurde. »Er sagte, nur Schiffspersonal dürfe dort hinein.«
    »Das ist richtig.«
    »Aber …« Sie blickte schnell zu ihm auf und sah, daß er sie mit kühler Aufmerksamkeit beobachtete. »Aber Grenzer wie Sie können hineingehen, um Kolonisten für ihre eigenen Stationen auszuwählen. Das ist wahr, nicht?«
    »Ja.«
    »Machen Sie nicht so ein grimmiges Gesicht. Ich dachte bloß …« Sie zögerte. »Sie könnten mich in den Laderaum mitnehmen, wenn Sie wollten.«
    »Ich will nicht«, sagte er brüsk.
    »Bitte …« Sie blieb plötzlich stehen, so daß er gezwungen war, gleichfalls stehenzubleiben. Sie wandte sich zu ihm und ergriff seinen rechten Arm. Seine linke Hand kam herüber, schob sich unter ihre Finger und brach ihren Griff. Dann trat er einen halben Schritt zurück.
    Einen Moment starrte sie ihn verblüfft an, die leere Hand noch ausgestreckt. Ihr Gesicht wurde blaß. Sie schluckte.
    »Bitte!« sagte sie flehend. »Ich möchte Jarl sehen. Ich muß Jarl sehen!«
    Seit ihrer ersten Erwähnung des Namens hatte er geahnt, daß es dies war, worauf sie hinauswollte. Dies war, warum sie ihn an ihren Tisch gelockt hatte, und alles, was sie bis jetzt gesagt hatte, war nur Vorbereitung gewesen. Er stellte sich dumm.
    »Jarl?«
    »Jarl Rakkal. Der Mann, von dem ich eben

Weitere Kostenlose Bücher