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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Mein Gott, Liam! Wie sehr sie ihn gebraucht hätte.
    Dann ließ der Schmerz nach, und Katherine weinte. Es würde nicht lange dauern, und die Qualen würden von neuem beginnen, schlimmer denn je.
    In den frühen Abendstunden hatten die Wehen eingesetzt, um Mitternacht waren sie sehr schmerzhaft geworden, bei Sonnenaufgang war das Kind immer noch nicht da, und Katherine war völlig erschöpft und schweißgebadet. Nun war es bereits Mittag geworden.
    »Katherine!« rief Juliet aufgeregt, »die Hebamme sieht den Kopf des Kindes! Jetzt mußt du pressen, Liebste! Preß, so fest du kannst!«
    Katherine stöhnte laut unter dem nächsten stechenden Wehenschmerz.
    »Ihr müßt pressen, pressen, Mylady!« rief Ginny. »Das Kind muß raus!«
    Die Worte der Hebamme machten Katherine Angst. Sie hatte keine Kraft mehr zu pressen. Das Kind steckte im Geburtskanal und würde ersticken, wenn sie es nicht herausdrückte. Katherine keuchte. Sie mußte ihre letzte Kraft aufbieten, um das Kind zu gebären. Liams Kind mußte leben. Sie spannte die Bauchmuskulatur an, preßte, so gut sie konnte, und drückte dabei Juliets Hand.
    »Ja, gut so, Katherine. So ist es gut. Ich sehe den Kopf!« rief Juliet.
    Katherine sackte schluchzend in die Kissen zurück. Sie hatte keine Kraft mehr. »Liam«, stöhnte sie, »o Gott, ich brauche Liam!«
    Juliet erbleichte.
    Katherine wußte nicht, ob es das erste Mal war, daß sie Liams Namen schrie, und es war ihr gleichgültig. Liam müßte bei ihr sein, ihre Hand halten, ihr in der schlimmsten Stunde ihres Lebens beistehen.
    »Preßt, Mylady, preßt! Und schenkt dem armen Wurm endlich das Leben«, rief Ginny aufgeregt, und ihre schweren Brüste wogten.

Liams Bild schwamm undeutlich vor Katherine. Sie mußte sein Kind zur Welt bringen. Das war der wichtigste Augenblick in ihrem Leben. Stöhnend stützte sie sich auf die Ellbogen, keuchte und preßte. Sie mußte es schaffen - für ihn! Sie mußte es schaffen! Die Hebamme jauchzte begeistert.
    Und im gleichen Augenblick wußte Katherine, daß sie das Kind zur Welt gebracht hatte.
    Der Schmerz war verflogen. Katherine war unendlich erleichtert. Und eine große innere Kraft durchflutete sie. Sie reckte den Hals, um zu sehen, wie die Hebamme zwischen ihren Schenkeln hantierte. »Ist es gesund?« japste die junge Mutter, sah einen dunklen Haarschopf, ein rosiges Bündel, bedeckt mit weißem Schleim und Blut.
    »Gesund und kräftig«, lächelte Ginny und schnitt die Nabelschnur durch.
    »Ist... es ein Junge... oder ein Mädchen?« keuchte Katherine.
    Ginny hob das Neugeborene hoch. »Ein Junge, Mylady. Ihr habt Eurem Gemahl einen strammen Knaben geboren.«
    Tränen strömten Katherine übers Gesicht, als sie ihr Kind sah, Liams Sohn. Das Neugeborene hatte ein rundes Gesichtchen, die Nase war ein wenig plattgedrückt von der Geburt, Arme und Beine wirkten erstaunlich lang, die kleinen Fingerchen ballten sich zu Fäustchen. Und seine blauen Augen waren weit offen - das Bübchen blickte seine Mutter unverwandt an. Katherine hatte nie etwas Schöneres in ihrem Leben gesehen. Eine Welle unendlicher Liebe spülte über sie hinweg. Sie streckte beide Arme aus.
    »Was für ein strammer Junge«, lobte die Hebamme. »Ich mache ihn nur noch ein wenig sauber.«
    »O Katherine«, rief Juliet, ihre Augen schwammen in Tränen. Sie ergriff Katherines Hände. »Du hast einen Sohn, einen wunderschönen, gesunden Sohn.«
    Katherine sank in die Kissen zurück, ohne den Blick von ihrem Kind zu wenden. Ginny wickelte das Neugeborene in saubere Leintücher und eine weiche Decke. Katherine streckte wieder die Arme aus. »Gib mir mein Söhnchen«, bat sie leise, mit glänzenden, glücklichen Augen.
    Ginny trat mit dem Kind zu ihr.
    Doch John Hawke versperrte ihr den Weg. »Nein!«
    Beim Klang seiner strengen Stimme wandte Katherine den Kopf. »Mein Sohn«, flüsterte sie verwirrt. »Ich will meinen Sohn in den Armen halten.«
    Hawkes Gesicht war finster und angespannt. »Nein«, wiederholte er. »Ginny, bring das Kind nach unten!«
    »Ich will meinen Sohn«, stammelte Katherine, sich mühsam aufrichtend. »Ich will mein Kind. Warum darf ich mein Kind nicht haben?«
    Juliet starrte Hawke fassungslos an, bleich und mit großer Augen.
    Hawkes Gesichtszüge waren wie versteinert. »Es ist besser, wenn du das Kind gar nicht erst in die Arme nimmst. Dann ist es leichter für dich.«
    »W... was?« schrie Katherine gellend. Sie saß nun im Bett, Juliet stützte sie. »Hawke! Ich will meinen

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