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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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lächelte.
    Verdammt, Jez. Du bist gut.
    Genau dort, wo sie zurückgelassen worden war, stand Bess.

VIERUNDDREISSIG
Malverys Geschichte – Schlimmer als Krämpfe – Frey unter dem Galgen
    Mortengrace, der Stammsitz Herzog Grephens von Lapin, ragte zwischen den Bäumen empor, weiß wie ein ausgebuddelter Knochen. Es lag inmitten der Falten und Mulden der stark bewaldeten Küstenberge im westlichen Arm des Vardenwaldes, mit Blick auf das funkelnde blaue Wasser der Ordischen Tiefsee im Süden. Hohe Mauern umgaben das Anwesen; sie umschlossen einen Landeplatz für Luftfahrzeuge, prächtige Gärten und das imposante Herrenhaus, in dem der Herzog und seine Familie residierten. Zu dem halben Dutzend Nebengebäuden gehörten eine Maschinenbauwerkstatt, eine Kaserne der lokalen Miliz und ein Gefängnis. Letzteres wurde in diesen eher friedlichen Zeiten selten benutzt, hatte aber während der letzten beiden Tage Verwendung gefunden, seit Trinica Dracken sechs der meistgesuchten Männer Vardias dort abgeliefert hatte.
    Crake saß zusammen mit Malvery und Silo in seiner Zelle und wartete. Mehr gab es jetzt nicht mehr zu tun. Er wartete auf die Schlinge.
    Die Zelle war klein und sauber, mit grauweiß verputzten Steinmauern. Es gab harte Bänke zum Schlafen und ein vergittertes Fenster hoch oben in der Wand, das den
Salzgeruch des Meeres hereinließ. An der Südküste von Lapin herrschten selbst mitten im Winter milde Temperaturen. Eine schwere Holztür mit Eisenbändern verhinderte ihre Flucht. Durch eine Klappe am Fuß der Tür wurden hin und wieder Teller mit Nahrung geschoben, und weiter oben gab es einen Schlitz, durch den der Wärter zu ihnen hereinschauen konnte.
    Er war eine Plaudertasche und ganz versessen darauf, sie über die Einzelheiten ihres unmittelbar bevorstehenden Ablebens auf dem Laufenden zu halten. Durch ihn erfuhren sie, dass Herzog Grephen bei einer wichtigen Konferenz war und sich auf den Rückweg machen würde, sobald er von dort aufbrechen und einen Richter finden konnte. »Um das Urteil ordnungsgemäß zu exekutieren«, grinste der Wärter und zog das letzte Wort dabei besonders in die Länge, falls ihnen entging, wie clever er war, indem er es benutzte. »Aber keine Sorge. Es eilt ja nicht. Schließlich weiß keine Menschenseele, dass ihr hier seid. Niemand wird kommen, um euch zu retten.«
    Außer dem Gefängniswärter gab es noch zwei Wachposten, aber die Gefangenen hörten sie nur selten sprechen. Sie waren da, um alles im Auge zu behalten. »Nur falls ihr irgendeine Dummheit macht«, sagte der Wärter mit einem ostentativen Blick zu Crake. Man hatte sie offenkundig gewarnt, dass ein Dämonist unter den Gefangenen war. Crakes Goldzahn würde nichts nützen: Er konnte nicht mit drei Männern zugleich fertigwerden. Und sein Dietrich lag irgendwo im Laderaum der Ketty Jay, ebenso nutzlos.
    Kein Ausweg.
    Ein gewaltiges Gefühl der Leere hatte ihn verschluckt. Es hatte ihn in dem Moment erfasst, als sie von der Blackendraft-Ebene abhoben, um an Bord der Delirium Trigger
gebracht zu werden. Die Nachricht, dass die Ketty Jay verschwunden war, trug wenig zu seiner Linderung bei. Bess war fort.
    Crakes Gedanken wanderten zu der kleinen Pfeife, die in seiner Kabine an Bord der Ketty Jay versteckt war. Nur diese Pfeife, geblasen von dem Dämonisten, der den Dämon hineingebannt hatte, besaß die Macht, sie wieder aufzuwecken. Er würde jetzt keine Gelegenheit mehr bekommen, in diese Pfeife zu blasen. Vielleicht war es am besten so.
    Er hätte nicht versuchen sollen, Bessandra zu retten. Im Bestreben, ein Verbrechen wiedergutzumachen, hatte er ein noch viel größeres begangen. Und jetzt würde sie für eine Ewigkeit in der endlosen Einöde der Aschenebene bleiben, weder tot noch lebendig.
    Schlief sie? War sie bei Bewusstsein? Saß sie in einer Metallhülle fest, außerstande, sich zu bewegen oder zu schreien ? Wie viel war von dem schönen Kind übrig, das er zugrunde gerichtet hatte? Es war so schwer zu sagen. Sie ähnelte jetzt eher einem treuen Hund als einem kleinen Mädchen, verwirrt und durcheinandergebracht durch seinen ungeschickten Transfer, zu Wutanfällen und Schüben von Unsicherheit und animalischer Gewalttätigkeit neigend.
    Er hätte sie sterben lassen sollen, aber mit dieser Schuld konnte er nicht leben. Also hatte er sie in ein Ungeheuer verwandelt. Und sich selbst gleich mit.
    Ferne Schmerzensschreie ließen Crake, Silo und Malvery gleichzeitig aufblicken. Die Stimme gehörte Frey, sie

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