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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Colden Grudge und zeigte mit einem fleischigen Finger auf den Doktor.
    »Wir sind unschuldig! «, stimmte Pinn fröhlich mit ein. Eine Zeit lang war er in seinem Glauben an eine Rettung in letzter Sekunde ein wenig schwankend geworden; aber nun hatte sie stattgefunden, und mit der Welt war wieder alles in Ordnung.
    Drave richtete seinen Blick auf Trinica. »Trinica Dracken. Sie haben diese Männer gefangen genommen?«
    »Ja.«
    »Sie wissen, wegen welcher Verbrechen sie gesucht werden ?«
    »Das weiß ich.«
    »Und Sie haben vom Herzog den Auftrag erhalten, sie zu fangen?«
    »So ist es.«
    »Dann weiß er also auch, wegen welcher Verbrechen sie gesucht werden.«
    Trinica sah Grephen an. Ihre schwarzen Augen zeigten keine Gefühlsregung. »Das nehme ich an«, sagte sie.
    Drave wandte sich an Grephen. »Wieso habt Ihr es angesichts dessen für angebracht gehalten, diese Gefangenen
selbst hinzurichten, Herzog Grephen, statt sie dem Erzherzog auszuliefern, so dass man ihnen öffentlich den Prozess machen konnte? Immerhin war es nicht Euer Sohn, den sie getötet haben.«
    Grephen hatte zu schwitzen begonnen. Sein strähniges Haar hing schlaff herab. Er sah Gallian Thade an, aber der konnte ihm nicht helfen.
    »Ich kann das beantworten« rief Frey. Er kniete immer noch auf der Plattform. Der Henker stand neben ihm, Freys Entermesser locker in der Hand.
    »Sei still, Verbrecher!«, blaffte Grephen.
    Draves Augen wurden schmal, als er zum ersten Mal den Mann ansah, der ihn ein paar Wochen zuvor beinahe getötet hatte. Frey fragte sich, ob der Groll in diesem Blick seinen Tod bedeutete, oder ob der Zenturienritter ihm die Chance geben würde, die er brauchte. Einen langen Moment schwieg Drave; dann hob er eine Hand.
    »Lasst ihn sprechen. Ich möchte hören, was er zu sagen hat.«
    Frey ließ den Blick über den Hof schweifen. Aller Augen waren jetzt auf ihn gerichtet. Die Wachposten in ihren hellblauen Uniformen sahen sich nervös an. Grephen wirkte, als müsste er sich vor Angst gleich übergeben. Sie hatten gedacht, dies würde eine simple Hinrichtung sein: Jetzt wurde ihnen klar, dass sie sich gründlich verschätzt hatten.
    »Darf ich aufstehen?«, fragte Frey. »Mir tun die Knie weh.«
    Drave erlaubte es ihm mit einer Handbewegung. Der Henker trat einen Schritt zurück. »Machen Sie schnell«, sagte Drave. »Und machen Sie es gut. Ich werde der Sache auf den Grund gehen, aber ich will Sie nicht belügen, Darian Frey: Ich möchte Sie genauso gern tot sehen wie jeder andere auch.«

    Frey stand auf. Ihn erfüllte immer noch jenes seltsame Gefühl der Ruhe, das sich mit der Gewissheit des Todes auf ihn gelegt hatte. Es war, als könnte sein Körper nicht recht glauben, dass es vielleicht noch eine Gnadenfrist für ihn gab.
    »Dann mache ich’s ganz einfach«, sagte er. »Herzog Grephen hat vor, den Erzherzog zu stürzen. Er wird von den Erweckern finanziert; wegen der politischen Maßnahmen zur Begrenzung ihrer Macht, die der Erzherzog und seine Gemahlin eingeleitet haben, möchten sie, dass er abgesetzt wird. Sie wissen, dass Grephen fromm ist und dass er sich ihnen gegenüber wohlwollend verhalten wird, sobald er erst einmal an der Macht ist.«
    »Das sind Lügen!«, rief Grephen, aber Frey fuhr trotzdem fort.
    »Die Erwecker haben keine Armee, und Grephen befehligt nicht genug Truppen, um es mit der Koalitions-Marine aufzunehmen, also haben sie gemeinsam eine Streitmacht aus Piraten und Freibeutern aufgestellt, die mit dem Gold der Erwecker bezahlt wird. Diese Armee befindet sich in der verborgenen Hafenstadt Retribution Falls und wartet auf das Signal, gegen Thesk in den Kampf zu ziehen und den Erzherzog abzusetzen. Soweit ich weiß, wird dieses Signal jetzt jeden Tag kommen.«
    »Und was hat das alles mit der Zerstörung der Ace of Skulls und Hengars Tod zu tun?«, fragte Drave.
    »Hengars Tod war nur ein Vorspiel. Sie wollten sicher sein, dass es niemanden gab, um den sich Andersdenkende scharen könnten. Er war der einzige noch lebende Angehörige der Arken-Familie, der den Titel nach dem Tod des Erzherzogs erben konnte. Seine geheime Affäre mit einer Samarlanerin bot ihnen eine Möglichkeit, ihn aus dem Weg zu räumen und es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Und
Hengar war äußerst beliebt; indem sie ihn umbrachten und dann die Information über die Affäre durchsickern ließen, sorgten sie dafür, dass die Familie des Erzherzogs unehrenhaft und unmoralisch wirkte. Umso besser für die Zeit nach dem

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