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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Dunkeln – Pinn und die Huren – Ein Angebot
    Als sie bei Marklin’s Reach eintrafen, war die Nacht hereingebrochen. Die heruntergekommene Hafenstadt kauerte in den schroffen Falten der Hookhollows, ein Tupfen elektrischer Lichter in der Dunkelheit. Regen prasselte aus einer langsam dahinziehenden Wolkendecke herab, deren Unterseite vom blassen Lichtschein der Stadt erhellt wurde. Ein beißender Wind fegte über die Berggipfel.
    Die Ketty Jay sank aus den Wolken. Vier starke Lampen leuchteten an ihrem Bauch. Ihre Begleitjäger hingen während des Abstiegs zum überfüllten Landeplatz nah an ihren Tragflächen. Scheinwerfer drehten sich, um sie von unten zu verfolgen; andere beschienen eine freie Stelle auf dem Landeplatz.
    Frey saß im Pilotensitz im Cockpit der Ketty Jay. Seine Augen wanderten rasch zwischen den Anzeige- und Messgeräten aus Messing und Chrom hin und her. Jez stand neben ihm, eine Hand auf der Lehne seines Stuhls, und schaute auf das Durcheinander von Barks, Frachtern, Jägern und Privatmaschinen auf dem weitläufigen, ebenen Gelände am Stadtrand hinunter.
    »Ganz schön viel los heute Nacht«, meinte sie leise.

    »Ja«, sagte Frey zerstreut. Nachts bei schlechtem Wetter zu landen, gehörte nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.
    Er behielt die Aerium-Pegel sorgfältig im Auge, ließ ein wenig ab, füllte ein wenig nach, so dass die Ketty Jay langsam zur Erde hinabschwebte, während er sich darauf konzentrierte, gegen die Seitenwinde anzukämpfen, die ihn von Backbord und Steuerbord attackierten. Das klobige Schiff tanzte und sackte ab, während es hierhin und dorthin geschoben wurde. Er fluchte unterdrückt und ließ noch etwas Gas aus den Trimmtanks ab. Nun wurde die Ketty Jay zu schwer und sank für seinen Geschmack zu rasch, aber er brauchte das zusätzliche Gewicht, um sie zu stabilisieren.
    »Halt dich irgendwo fest«, murmelte er. »Wird ein bisschen rau werden.«
    Die Ketty Jay hatte nun Geschwindigkeit aufgenommen und kam viel zu schnell herein. Frey zählte im Kopf, ein Auge auf dem Höhenmesser, dann flogen seine Hände und Füße nur so über Hebel und Pedale, und er schaltete die Düsentriebwerke auf volle Schubumkehr, öffnete die Bremsklappen und stellte die Aerium-Maschinen auf Maximalleistung. Das Schiff ächzte, als das in die Ballasttanks flutende Ultraleichtgas seine Vorwärtsbewegung abbremste und seinen Sinkflug stoppte. Genau über der markierten Stelle, unmittelbar neben der riesigen Metallflanke eines vierstöckigen Frachters, kam es abrupt zum Stehen. Frey ließ das Gas aus den Tanks ab, und die Ketty Jay sank elegant auf den freien Platz und landete mit einem schweren, dumpfen Laut auf ihren Gleitkufen.
    Er sackte mit einem Seufzer der Erleichterung in den Stuhl zurück. Jez klopfte ihm auf die Schulter.

    »Man könnte wirklich meinen, dass Sie sich eben einen Moment lang Sorgen gemacht haben, Käpt’n.«
     
    Wasser pladderte in Pfützen auf dem Landeplatz, als die Mitglieder der Crew sich, in Regenmäntel gehüllt, am Fuß der Laderampe der Ketty Jay versammelten. Sie traten von einem Fuß auf den anderen.
    »Wo sind Malvery und Crake?«, fragte Frey.
    Silo deutete mit dem Daumen zur Rampe. In den Tiefen des Schiffes war leise ein unartikuliertes Duett zu hören.
    »Hey, das kenne ich!«, rief Pinn und begann laut, aber falsch mitzusingen, bis Silo ihn mit einem bösen Blick zum Schweigen brachte.
    »Was wollen wir hier, Käpt’n?«, fragte Jez. Die anderen hatten die Arme um den Leib geschlungen oder die Hände in die Taschen gestopft, aber ihr schien der eisige Wind nichts auszumachen.
    »Ich muss mich mit jemandem treffen. Einem Flüstermittler namens Xandian Quail. Eigentlich sollte es keine Probleme geben, aber für gewöhnlich gibt es gerade dann die meisten. Harkins, Pinn, Jez, schnappt euch eure Kanonen und kommt mit. Silo, du kümmerst dich um die Landegenehmigungen, bewachst das Schiff und die beiden Flugzeuge und so weiter.« Der hochgewachsene Murthianer nickte ernst.
    »Ich glaube, ich sollte ein paar Diagnosen durchführen«, platzte Harkins plötzlich heraus. »Die Firecrow durchchecken, wisst ihr? Auf der Backbordseite hat’s ständig tick-tick-tick gemacht, keine Ahnung, was das war, ist wohl am besten, ich schau’s mir mal an, wenn ihr versteht, was ich meine. Will ja nicht vom Himmel fallen, nicht wahr, piuuuu, krach-bumm, haha. Würde ja keinem viel nützen, oder? Wenn ich tot wäre, meine ich. Wer würde sie dann fliegen?
Obwohl,

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