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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Streunende Wolf! So heißt sie! Dort habe ich ihn gesehen!«
    »Sind Sie sicher?« Grudge war nicht überzeugt.
    »Sie sind nicht von hier, nicht wahr?«, sagte Samandra
mit dieser bezaubernden sanften Stimme, die bewirkte, dass Crake sich wie Teichschleim fühlte, weil er sie anlog.
    »Sieht man das?«, erwiderte er mit einem Grinsen. Er schenkte ihnen ein Lächeln und ließ dabei seinen Goldzahn aufblitzen. Er legte nur wenig Kraft hinein, erlaubte dem Dämon, nur einen winzigen Bruchteil seiner Lebensessenz abzusaugen, gerade genug, um ihr Misstrauen zu zerstreuen, gerade genug, um zu sagen: Glaubt ihm. »Ich besuche einen Freund.«
    Samandras Blick war nur für einen kurzen Moment zu seinem Zahn gezuckt, angezogen von dem Schimmer. Jetzt ruhte er wieder auf ihm.
    »Seien Sie irgendwo, wo wir Sie finden können«, sagte sie.
    Crake sah sie verständnislos an.
    »Die Belohnung!« Sie zeigte auf den Handzettel. »Sie wollen doch die Belohnung bekommen?«
    »O ja!«, rief Crake, der sich wieder fing. »Ich bin da drin.« Er deutete mit dem Daumen auf das Alte Einauge.
    Samandra und Grudge wechselten einen Blick, dann eilten sie davon, in Richtung Streunender Wolf. Crake stieß langsam und zitternd den Atem aus und stürzte in die Schenke.
     
    Frey amüsierte sich gerade prächtig. Erschöpft vom Lachen und aufs Schönste betrunken, befand er sich in jener schwer definierbaren Phase des Rauschs, in der alles im Gleichgewicht und die Welt in Ordnung war. Er wollte, dass diese Nacht nie endete. Er liebte Malvery, Pinn und sogar den schweigsamen Harkins als Kampfgenossen. Und wenn die Dinge an Schwung verloren, nun, die Kellnerin hatte ihm immer wieder Blicke zugeworfen. Sie hatte kein besonders attraktives Gesicht, aber er mochte ihre roten Haare und
die Sommersprossen auf ihrer Stupsnase, und er war heute Nacht in der Stimmung für etwas Kurvenreiches und Weiches.
    Was für ein Leben! Es war schön, Kapitän zu sein, ein Freibeuter, ein Herr der Lüfte.
    Crakes Ankunft war ein echter Stimmungskiller. »Wir müssen weg«, sagte er, klatschte den Handzettel auf den Tisch und zeigte mit dem Finger auf das Bild von Frey. »Jetzt sofort!«
    Frey, der gerade eine ziemlich lange Leitung hatte, war eher von dem Bild überrascht als von der Gefahr, die es darstellte. Er erkannte es sofort. Wie hatten sie das in die Finger bekommen? Wer hatte es ihnen gegeben?
    Crake nahm den Handzettel rasch wieder an sich und stopfte ihn in die Tasche. »Eben musste ich Samandra Bree und Colden Grudge abfangen. Sie suchen uns. In ein paar Minuten werden sie zurückkommen. Ich glaube, wir sollten dann nicht mehr hier sein.«
    »Sie sind Samandra Bree begegnet?« Pinn blieb der Mund offen stehen. »Sie Glückspilz!«
    »Spucke und Blut! Beeilt euch, ihr Idioten!«
    Endlich war der Groschen gefallen. Sie sprangen auf und drängten sich durch die Menge zur Tür.
    Als sie auf die Straße traten, war Freys Euphorie zu kalter, harter Angst abgesackt. Die Zenturienritter? Die Zenturienritter waren hinter ihm her? Womit hatte er das verdient?
    »Zurück zur Ketty Jay?«, schlug Malvery vor, während er die Straße absuchte.
    »Ja, verdammt«, knurrte Frey. »Dies ist eine weitere Stadt, um die wir künftig einen Bogen machen werden.«
    »Warum wandern wir nicht einfach aus, und fertig ist die Laube?«

    »Keine schlechte Idee«, sagte Frey über die Schulter hinweg, während er in Richtung Hafen eilte.
    Der Landeplatz der Stadt lag mitten auf einem der Gebirgsarme, die sich schützend um die Bucht zogen. Die Häuser wurden spärlicher, je näher sie kamen, und die Straßen schrumpften zu einem einzigen breiten Weg zusammen, der den Konturen des Geländes folgte. Er war von Lagerschuppen, hin und wieder auch von einer Schenke und einem Zollhaus flankiert. Der gewaltige, feuchte Atem der See war hier sehr laut. Wellen brachen sich schäumend auf den Felsen tief unter ihnen.
    Frey zog seinen Mantel eng um sich, während er seine Crew den steinigen Weg entlangführte. Die zuvor so einladende Stadt wirkte auf einmal bedrohlich und alptraumhaft. Er schaute zurück und suchte nach Anzeichen dafür, dass sie verfolgt wurden, aber niemand lief ihnen nach. Vielleicht hatten sie die Ritter abgehängt.
    Gesucht wegen Mord? Piraterie, okay, das gab er zu (zumindest sich selbst gegenüber. Er dachte gar nicht daran, es einem Richter zu gestehen). Aber Mord? Er war kein Mörder! Er konnte nichts dafür, was mit der Ace of Skulls geschehen war!
    Es spielte keine

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