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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Uddle-Kettenräder! Die Hälfte aller Luftfahrzeuge fliegt mit unseren Kettenrädern.«
    »Damen Morcutt, von den Morcutts aus Marduk«, sagte Crake und schüttelte ihm energisch die Hand. »Und dieses bezaubernde Geschöpf ist Miss Bethinda Flay.«
    »Mein Vater hat Ihre Kettenräder ständig benutzt«, sagte sie. »Er war Schiffbauer. Hat auf sie geschworen.«
    »Oh, wie charmant!«, rief Barger aus. »Kommen Sie, kommen Sie, ich muss Sie den anderen vorstellen. Kommt gar nicht in Frage, dass Sie wie nasse Fische herumstehen.«
    Crake ließ diese rätselhafte Metapher durchgehen, und bald waren sie von einem Dutzend junger Männer und
Frauen umringt, die alle angeregt über Möglichkeiten diskutierten, künftig noch mehr Geld zu machen.
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Koalition das Embargo für Aerium-Exporte nach Samarla aufhebt, und dann klingeln die Kassen. Es geht nur darum, wer bereit ist, die Chance zu nutzen.«
    »Meinst du wirklich? Ich glaube, wir werden feststellen, dass die Sammies es gar nicht mehr brauchen. Was meinst du, warum der letzte Krieg so plötzlich zu Ende war?«
    »Niemand hat eine Ahnung, weshalb sie den Waffenstillstand ausgerufen haben. Die Allseele allein weiß, was in deren Land vorgeht.«
    »Pfff! Es war Aerium, schlicht und einfach. Sie haben zwei Jahre gekämpft, weil sie in ihrem eigenen Land nichts hatten und es nicht ertragen konnten, es von uns kaufen zu müssen. Jetzt haben sie welches gefunden. Jede Wette.«
    »Wir sollten mit diesen Wilden gar keinen Handel treiben. Wir hätten einmarschieren und sie niederwerfen sollen, als wir die Chance dazu hatten. Denkt an meine Worte, dies ist nur eine kurze Pause. Sie bauen eine Flotte, die groß genug ist, um uns wie Insekten zu zerquetschten. Es wird einen dritten Aerium-Krieg geben, und den werden wir nicht gewinnen. Ich gehe nach Neu-Vardia. Nach Neu-Vardia und Jagos.«
    »Das Grenzland. Ja, da lässt sich Geld verdienen. Da kann man von Anfang an mit von der Partie sein. Aber ich glaube, mir würde der gesellschaftliche Umgang fehlen. Ich würde da draußen einfach eingehen.«
    »Ach, dir mangelt es bloß an Abenteuerlust!«
    Nach einer Weile entschuldigten sich Crake und Jez und begaben sich in einen riesigen Salon, aus dem die Musik kam, die sie schon seit ihrer Ankunft hörten. Ein Quintett
von Thacianerinnen spielte zarte Volksweisen aus ihrer Heimat. Es waren schlanke Frauen mit olivbrauner Haut und schwarzen Haaren, und selbst die Unattraktivste von ihnen konnte noch als hübsch gelten. Sie trugen bunte Seidengewänder und hielten exotische, kunstvoll gefertigte Holz-und Messinginstrumente in den Händen.
    »Hör dir das an«, sagte Crake und legte Jez eine Hand auf die Schulter.
    »Was denn?«
    »Hör einfach zu.« Er schloss die Augen.
    Auf dem Feld der Künste – wie auch in der Wissenschaft, der Philosophie, der Kultur und so gut wie allem anderen – waren Thacianer führend in der bekannten Welt. Die vardische Aristokratie strebte nach den Höhen der thacianischen Errungenschaften, brachte jedoch für gewöhnlich nicht mehr als unbeholfene Imitationen zustande. Echte thacianische Musiker zu hören war ein Genuss, der allerdings seinen Preis hatte – aber Gallian Thade war schließlich nicht dafür bekannt, dass es ihm an Geld mangelte. Crake ließ sich von den perlenden Arpeggios, dem sehnsuchtsvollen Klagen der Flöten, den kontrapunktischen Rhythmen mitreißen.
    Das war es, was er vermisste. Die lässige Eleganz von Musik und Literatur. Von wundervollen Gemälden und Skulpturen, makellosen Gärten und komplizierten Weinen umgeben zu sein. Die oberen Klassen isolierten sich gegen die Außenwelt, polsterten sich mit Schönheit. Ohne diesen Schutz wurden die Dinge hässlich und rau.
    Er wünschte sich mehr als alles andere, zurückkehren zu können. Zurück in sein früheres Leben, vor jenem schwarzen Tag, an dem …
    »Verzeihung.«
    Er öffnete die Augen, verärgert über die Unterbrechung.
Der Mann, der vor ihm stand, war größer als er, breitschultrig und stiernackig. Er war fett, aber nicht schwabbelig, hatte eine Glatze und trug einen langen, dünnen Schnurrbart und teure Kleidung.
    »Tut mir leid, wenn ich Ihren Musikgenuss störe, Sir«, sagte er. »Ich musste mich einfach vorstellen. Fredger Cordwain ist mein Name.«
    »Damen Morcutt. Und das ist Miss Bethinda Flay.« Jez machte wie aufs Stichwort einen Knicks, und Cordwain küsste ihr die Hand.
    »Ich bin entzückt. Ich muss Sie fragen, Sir, sind

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