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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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unwirksam machte. Ein Offizier kam durch den Eingang, trat bis an den Schreibtisch heran und salutierte.
    Villa sah zu ihm auf und fragte mit seiner leisen, disziplinierten Stimme:
    »Haben Sie die Ergebnisse, Leutnant?«
    Der Offizier sagte zuvorkommend und mit einem schnellen Seitenblick auf McLane:
    »Ja, Sir.«
    »Wie fielen sie aus?«
    »Wir haben die elektronischen Aufzeichnungen des Logbuches überprüft. Ebenfalls den Fahrtschreiber.«
    Cliff fühlte, wie die Wut in ihm hochstieg.
    »Resultate?« fragte Villa kurz.
    »Die Angaben Commander McLanes stimmen!«
    Cliff setzte sich auf die Lehne seines Stuhles, schlug die Beine übereinander und fragte kühl:
    »Sie werden doch nicht etwa ein anderes Resultat erwartet haben, Oberst?«
    Villa gestattete sich den Anflug eines Lächelns.
    »Nein. Gewiß nicht. Schließlich haben Sie einen GSD-Offizier an Bord gehabt, Commander.«
    »Dürfen wir jetzt erfahren«, fragte Tamara erregt, »was eigentlich passiert ist?«
    Sie war mehr als nur unruhig; das Benehmen und das Vorgehen Villas waren Mittel, einen jeden Menschen zu beeindrucken. Villa blickte sie eine Sekunde lang an, dann sah er hinauf zu seinem Offizier und sagte:
    »Gut – danke!«
    Der Offizier trat einige Schritte zurück, so daß er hinter McLane und Tamara stand.
    »Gut«, erklärte Villa und entschloß sich endlich zum Reden. »Ich werde Sie beide einweihen.«
    »Wir bitten sehr darum«, sagte McLane.
    »Sparen Sie sich den Sarkasmus«, sagte Villa ungerührt. »Es ist mehr als ernst. Wir empfingen zwei Funksprüche von der HYDRA, die etwa bei Süd/Eins oder Zwei in den Hyperraum gegangen und seitdem verschollen ist. Die Sprüche bewiesen, daß ein großer Planet mit einer gewaltigen Geschwindigkeit auf drei Planetenbahnen unserem System zurast.
    Seine Lufthülle und offensichtlich auch Teile seiner Oberfläche glühen wie die einer Nova auf. Dieser Planet ist eindeutig gelenkt. Van Dyke hat uns eine Bandaufnahme übermittelt, auf der eine Station der Fremden zu sehen ist. Wir werden dieses Band in wenigen Augenblicken sehen.«
    McLane blickte von Tamara zu Villa und wieder zurück, dann flüsterte er in fassungslosem Staunen:
    »Ein Planet als Nova? Das darf doch nicht wirklich sein?«
    »Unsere Suchstationen haben ihn bereits geortet. Seine Geschwindigkeit ist so groß, daß er in zehn Tagen zuerst den Mars, dann die Erde und schließlich die Venus erreicht haben wird. Außerdem dehnt sich – wie bei einer Nova – die Gluthülle ständig aus. Zuerst verbrennen drei Planeten, dann kollidieren sie. Was sagen Sie jetzt?«
    »Nichts!« Cliff schüttelte ungläubig seinen Kopf.
    »Das Objekt wird natürlich von Einheiten der Flotte ständig überwacht. Wir sind daran, der Grundsubstanz des Planeten mit schweren Laserbatterien zu Leibe zu rücken. Bis jetzt kein zufriedenstellendes Ergebnis.«
    »Niemand hielt es für möglich, Commander«, sagte der Mann, der rechts von Oberst Villa saß und bisher geschwiegen hatte. »Aber so ist die Lage. Unser Führungsstab tagt pausenlos.«
    »Wo?« fragte der andere Geheimdienstmann. Ein strafender Blick von Villa brachte ihn zum Schweigen.
    »Eine Nova ist vorstellbar«, meinte Cliff mehr zu sich selbst. »Ein Planet auf einer stark abweichenden Bahn ebenfalls. Aber ein gesteuerter Planet, der sich in eine Nova verwandelt – es ist undenkbar. Von wem wird er gelenkt?«
    »Von Ihren neuen Freunden von MZ 4. Sie sind nicht nur im Norden an der Grenze, sondern greifen gleichzeitig im Süden an. Und zielen mit einer absolut tödlichen Waffe auf das Herz unseres Herrschaftsgebietes. Auf die Erde.«
    »Kann ich die Aufzeichnung jetzt sehen?« fragte Cliff und setzte sich, nachdem er seinen Sessel um hundertfünfzig Grad gedreht hatte.
    »Natürlich. Einen Moment bitte.«
    An der Rückwand des Raumes befanden sich zwei auffallende Dinge: Die riesige Projektion des Herrschaftsbereiches der Erde und ein riesiger Ring aus Metall, scheinbar leer und ohne Sinn in den Raum gestellt. Schlagartig erlosch alles Licht im Raum. Nur noch die Sterne und die Positionslichter jenes Modells glühten und wurden von den weißen Wänden reflektiert.
    Ein rundes Bild erschien.
    Innerhalb dieses Metallringes vollzog sich die Projektion des Berichtes. Zuerst hörten sie die Stimme General van Dykes. Verhaltene Erregung klang aus den Worten, und Cliff spürte, wie eine eiskalte Furcht nach ihm griff. Furcht, die zusammengesetzt war aus der Gefahr an sich, aus der Sorge über das Schicksal der

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