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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Erde mit all ihren Bewohnern und um General van Dyke, seine Vorgesetzte vor seiner Strafversetzung.
    Dann erkannte er die Bilder, die stumpfen Farben, die verschwommenen Silhouetten der Außerirdischen ... der Fremden. Atan hatte sie einmal scherzhaft als Frösche bezeichnet, als Frogs. Aber sie waren McLane fremder als vergrößerte terranische Frösche. Und ihre Intelligenz und die technischen Möglichkeiten waren erschreckend.
    Dann war plötzlich die Fläche des Ringes leer.
    Das Licht flammte auf und beleuchtete sechs bleiche erschrockene Gesichter. Die drei GSD-Leute, Tamara und Cliff drehten sich herum; ihre Blicke konzentrierten sich auf das erschöpfte Gesicht Oberst Henryk Villas.
    McLanes Stimme war unsicher, schwankend, als er leise sagte:
    »General van Dyke war sechs Jahre lang meine Vorgesetzte – zeitweise sogar mein Kommandant. Ist ... besteht noch eine Hoffnung, Lydia zu retten?«
    Villa stand auf wie ein gebrochener, alter Mann.
    »Es geht weniger um die Person des Generals, McLane. Van Dykes Schiff ist im Hyperraum. Offensichtlich sind sämtliche Systeme ausgefallen bis auf das Hyperfunkgerät. Wir wissen noch nicht, ob wir die HYDRA erreichen können.«
    »Besteht noch Hoffnung für General van Dyke?« beharrte McLane störrisch.
    »Natürlich«, erwiderte Villa. »Aber nicht mehr viel.«
    »Es geht um die Erde, Cliff!« sagte Tamara und sah ihn an. Auf ihrer Stirn standen Schweißtropfen, und sie knetete ihre Finger.
    Villa blieb vor dem Leutnant stehen, der zuletzt hereingekommen war.
    »Oberst?« fragte der Offizier leise.
    »Wir sind soweit«, sagte Villa bitter. »Plan: DX-alpha ... Rettet die Erde!«
    Die Worte schienen in der Stille weiterzuhallen.
    Tamara und Cliff gingen nebeneinander aus dem Raum und schweigend durch das Vorzimmer, dann nahmen sie den unterirdischen Expreß, der sie binnen einer Stunde nach Wyangala brachte. Von dort aus flogen sie zurück nach Groote Eylandt.
     
    *
     
    Die Geschwindigkeit hatte zugenommen ...
    Der brennende Planet fegte mit einem Tempo durch die leeren Bezirke des Alls, das für einen derart großen Körper fast eine physikalische Unmöglichkeit bedeutete.
    150.000 Kilometer in der Sekunde.
    Jetzt war er bereits im Raumkubus Eins/Süd 018. Aus 008 war er gekommen, jedenfalls hatte die HYDRA ihn dort lokalisiert und seinen Kurs bestimmen können. Ein Körper von achtzigtausend Kilometern äquatorialen Umfanges raste auf Mars, Erde und Venus zu. Die Lufthülle, jetzt verwandelt in die strahlende Hülle eines Sterns, dehnte sich aus. Immer weißer wurde die Glut, immer weiter reckte sich der Glutball hinein in die Nacht des Universums.
    Die Meßgeräte der begleitenden Schiffe arbeiteten ununterbrochen.
    Sie lieferten die perfekte Analyse der Vernichtung:
    Die Nova ... sie hatte einen Zyklus von elf Tagen – wenn man sie mit dem Maß verglich, das man anhand von Beobachtungen echter Novae gefunden hatte – und würde die Leuchtkraft des sterbenden Planeten auf das 50.000fache heraufsetzen. Der Lichtausbruch war mit einer Geschwindigkeit von 4500 Kilometern pro Sekunde gemessen worden; um diesen Betrag schob sich die Grenze des glühenden Gases in den Kosmos vor, der Erde entgegen ...
    Auch die Temperaturen wuchsen an.
    Die lodernde Gashülle besaß eine Temperatur von 5000 Grad Kelvin. Diese Hitze wurde versengen, was sich ihr in den Weg stellte.
    Vermutlich hatten die Fremden, jene »Frogs« genannten Wesen aus den Tiefen der Galaxis, die Materie des Planeten in einen Zustand versetzt, der dieses Gas schuf. Pausenlos wurde Planetenmaterial vernichtet und in loderndes Gas verwandelt. Die Schiffe die wie aufgestörte Meerestiere den Koloß bei seinem rasenden Flug durch die Weiten des Alls begleiteten, wagten sich einige Tausend Kilometer in den schimmernden Nebel hinein, setzten die Laser in Tätigkeit und versuchten, Stücke der Materie herauszutrennen.
    Vergebens.
    Ihre Außenhüllen glühten auf, und die Kreuzer zogen sich angeschlagen zurück. Sie konnten nichts anderes mehr tun als warten und beobachten und die Bilder zur Erde funken. Zu der Erde, die der Vernichtung näher war, als ihre Bewohner ahnten.
    Der Sonnenplanet raste weiter.
    Nach Tagen würde die Glut den Mars erreichen, hatte man ausgerechnet. Sie würde alles vernichten, was die menschliche Zivilisation darauf errichtet hatte. Dann zog der aufflammende Planet nur dreißigtausend Kilometer vom roten Planeten vorbei – Mars würde von tektonischen Beben zerfetzt werden. Das gleiche

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