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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Sie innerhalb der Flotte eine gewisse traurige Berühmtheit erlangt.«
    »Gut«, sagte McLane grimmig. »Warten wir also.«
    Er lehnte sich bequem zurück und fieberte innerlich.
    »Was wir brauchen«, warf Sir Arthur lautstark ein, »sind sämtliche Schiffe aller Außenbasen. Und zwar sofort! Warum ist das noch nicht veranlaßt worden?«
    Kublai-Krim, der Chef der Raumstreitkräfte, blieb hart.
    »Ich halte es für sehr wichtig, daß wir auf jeden Fall genügend Operationsmöglichkeiten außerhalb der Erde haben – gleichgültig, wie die Entscheidung der Regierung ausfällt.«
    Sir Arthur rang nach Fassung. Er als Vorsitzender der Obersten Raumbehörde, hatte zwischen den einzelnen Machtbereichen eine mehr als schwere Stellung. Er sagte mit mühsam zurückgehaltener Ungeduld:
    »Die Regierung! Sie erwartet unsere Vorschläge! Das haben wir alle gehört. Und mein Vorschlag lautet: Evakuierung der Erdbevölkerung. Aber ... wie soll ich die Evakuierung veranlassen, wenn ich nicht sämtliche Raumschiffe zur Verfügung habe? Verstehen Sie das nicht?«
    Der Astronom meldete sich.
    »Ja, sprechen Sie bitte!« sagte Oberst Villa.
    »Wollen Sie die Erdbevölkerung und die Männer und Frauen der Marsbasis, sowie die Besatzungen der Stationen auf der Venus etwa nach Larsens Planet evakuieren? Wir haben im Moment keinen Planeten außer ihm, der Überlebenschancen bieten kann.«
    »Wir dachten daran, ja!« sagte Wamsler.
    Von Wennerstein fuhr dazwischen. Sein Zeigefinger deutete auf Sir Arthur.
    »Ich denke, es ist ein Angriff auf die Fremden geplant? Warum reden Sie da von Evakuierung?«
    Marschall Wamsler erhob sich und stützte sich schwer auf die Tischplatte. Der Reihe nach blickte er den Versammelten in die angespannten Gesichter und sagte dann langsam:
    »Zur Evakuierung folgendes: selbst wenn sämtliche fünftausend Schiffe bereitstünden, könnten wir nur knapp fünfzehn Prozent der Erdbevölkerung evakuieren. Venus und Mars sind dabei schon nicht mehr berücksichtigt. Im Höchstfall fünfzehn Prozent. Das bedeutet, daß eine Evakuierung nicht in Frage kommen kann.«
    Von Wennerstein sagte mit schneidender Schärfe:
    »Ganz recht, Marschall! Eine Evakuierung kommt nicht in Frage. Darüber hat die Regierung bereits entschieden. Ich bin berechtigt, Ihnen diese Auskunft zu erteilen.«
    Aus Sir Arthurs Stimme sprach reiner Zynismus.
    »So! Hat bereits entschieden. Das ist natürlich eine andere Situation. Und, sehr verehrter Herr Staatssekretär, können Sie mir vielleicht sagen, was zum Satan der Oberste Planetare Rat auf Kallisto zu suchen hat, auf Mond Vier des Jupiter? Die Regierung zieht sich diskret zurück und läßt die Bevölkerung im Stich. Ich werde bei den nächsten Wahlen darüber etwas zu sagen haben!«
    Kublai-Krim machte eine vage Geste und sagte sarkastisch:
    »Die Politiker finden immer etwas zum Regieren, selbst wenn die Planeten verbrannt sein werden. Das ist nicht mehr gerade neu.«
    Eine lange Pause der Ratlosigkeit entstand.
    Schließlich faßte von Wennerstein zusammen.
    »Das bedeutet also, daß die Militärs resignieren?«
    »Gar nichts heißt das!« brauste Sir Arthur auf. »Sie scheinen dies alles mit einem kleinen, normalen Scharmützel des weiten planetaren Krieges zu verwechseln!«
    »Wenn wir hätten evakuieren wollen«, erwiderte von Wennerstein mit einiger Schärfe, »dann hätten wir die Militärs nicht zu fragen brauchen. In diesem Fall sind wir verloren – so oder so. Ist das alles, was Sie vorzuschlagen haben?«
    Mit seiner scharfen, leisen Stimme warf Oberst Henryk Villa ein:
    »Der Rückzug des Rates auf den Jupitermond ist wirklich übereilt. Unüberlegt. Man kann es natürlich als Feigheit auslegen, wenn man will. Die Reaktion ist so überflüssig wie die geplante Verlegung der Heeresleitung auf Thetis.«
    »Warum?« fragte Kublai-Krim.
    »Ich kann nicht dafür garantieren, daß diese ...«
    »Flucht!« dröhnte Wamslers Stimme.
    »... sagen wir: Verlegung der Obersten Behörden geheim bleibt.«
    »Sie rechnen also mit einer Panik, Villa?« fragte von Wennerstein schnell.
    »Ja«, sagte Oberst Villa bitter. »Und was das bedeutet, brauche ich Ihnen allen ja nicht zu erklären.«
    »Was schlagen Sie vor, Villa?« fragte der Staatssekretär.
    Villa holte Atem und fuhr fort:
    »Auf keinen Fall darf die Öffentlichkeit über die bevorstehende Katastrophe aufgeklärt werden. Und es muß ferner alles unterbleiben, was einen Hinweis über die Gefahr liefern könnte.«
    Commander McLane

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