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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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waren General Kublai-Krim anwesend und Oberst Villa.
    Wamsler antwortete langsam:
    »Wir tun, was in unseren Kräften steht. Mehr können wir nicht und mehr können wir von unseren Raumfahrern auch nicht verlangen.«
    Kublai-Krim nickte.
    »Wahrscheinlich haben wir recht. Ja, Wennerstein?«
    »Wo«, fragte der Staatssekretär halblaut, »steht der brennende Planet jetzt?«
    Der Chefastronom stand auf und ging an die kugelförmige Sternenprojektion.
    »Hier!« sagte er und deutete auf den Endpunkt eines langen Striches. »Der Vorbeigang der beiden Körper vollzieht sich in zweihundertsechsundzwanzig Stunden. Das sind die letzten Berechnungen.«
    »Neun Tage und zehn Stunden«, sagte von Wennerstein.
    »Rund sieben Tage«, warf Wamsler ein. »Dann ist das Wasserstoffgas da.«
    Sir Arthur drehte seinen Sessel wieder um, so daß er den Staatssekretär ansehen konnte und fragte scharf:
    »Wollen Sie die Evakuierung noch immer nicht einleiten, Wennerstein?«
    Hartnäckig erwiderte der Staatssekretär:
    »Wir warten noch. Schließlich wird es noch eine Chance geben, oder nicht?«
    Kublai-Krim schien dem Ende seiner Geduld so nahe wie nie zuvor. Er sagte resignierend und leise:
    »Wie lange?«
    Von Wennerstein zuckte die schmalen Schultern.
    »Mir scheint es«, fuhr Kublai-Krim fort, »daß Sie nicht die geringsten Vorstellungen vom Ausmaß eines sollen Unternehmens haben. Sie glauben, alles ist wie ein Alpha-Alarm an die Raumstreitkräfte: in dreißig Minuten sind ein halbes Tausend Schiffe im All!«
    Geringschätzig erwiderte der Sekretär:
    »Ihnen hätte ich auch mehr Nerven und vor allem mehr persönlichen Mut zugetraut!«
    Oberst Henryk Villa, der bisher wenig gesagt hatte, schaltete sich ein.
    »Meine Herren!« rief er.
    Sämtliche Köpfe wandten sich ihm zu.
    »Das ist der denkbar ungeeignetste Augenblick, sich gegenseitig zu beschimpfen!«
    Eine peinliche Pause entstand.
    Dann äußerte sich der Staatssekretär wieder.
    »Wir haben eine ganze Flotte auf den Weg gebracht, und außerdem ist McLane unterwegs. Ich glaube, daß wir alle einer Wartezeit von einem Tag zustimmen können. Denken Sie an die Panik, die wir auslösen, wenn wir jetzt evakuieren wollten. Das können wir uns ersparen!«
    Leise sagte Wamsler zu Villa:
    »McLane kann es schaffen. Er hat bereits die Leitstation vernichtet, und er wird auch einen anderen Weg finden, den Planeten abzulenken. Ich vertraue auf sein Können. Und auf das anderer Kommandanten.«
    Villa hob seine Schultern.
    »Meinen Sie?«
    »Ich bin davon überzeugt. McLane hat mich, abgesehen von seiner tiefverwurzelten Disziplinlosigkeit, noch nicht ein einzigesmal enttäuscht.«
    »Und was tun wir inzwischen?« fragte von Wennerstein.
    Oberst Villa erlaubte sich ein Lächeln und breitete in einer eindeutigen Bewegung beide Hände aus.
    »Wir warten!« sagte er.
     
    *
     
    Hasso Sigbjörnson kam müde aus seinem Maschinenraum in die Kommandokanzel herauf und ließ sich in Cliffs Sessel fallen, streckte seine langen Beine aus und gebrauchte in aller Deutlichkeit, laut und betont ein Schimpfwort.
    »Cliff McLane«, sagte er dann träge, »wir scheinen unsere Möglichkeiten erschöpft zu haben, nicht wahr?«
    Die Mannschaft umstand den Sessel, essend und trinkend.
    »Du hast verdammt recht«, sagte Mario de Monti grimmig. Sein Gesicht zeigte tiefe Kerben der Müdigkeit und der Resignation.
    »Und genau in diesem Punkt irren wir alle«, sagte Hasso.
    »Wie bitte?« fragte Cliff mit erwachender Hoffnung; wenn Sigbjörnson sich entschloß, lange Reden zu führen, steckte mehr dahinter als bloße Lust am Monolog.
    »Natürlich«, sagte Hasso mit Genuß und nahm Tamara eine volle Tasse aus der Hand. »Ich rede nur weiter, sobald hier geistige Getränke zugeteilt werden.«
    »Hasso«, flüsterte Atan fassungslos, »bist du übergeschnappt? Wir überlegen hier, wie wir den Planeten vernichten können, und du machst faule Witze!«
    Hasso funkelte ihn an.
    »Atan Shubashi«, sagte er ohne einen Funken Humor oder Lustigkeit, »ich kenne dich jetzt jahrelang. Hast du jemals Grund dazu gehabt, an meinem Geisteszustand zu zweifeln?«
    Stumm schüttelte Shubashi den Kopf.
    »Nein, Hasso«, sagte er.
    »Du erinnerst dich an MZ 4?« erkundigte sich Hasso ruhig.
    »Ja, und zwar sehr lebhaft. Wir standen Höllenängste aus.«
    Hasso nickte.
    »Aus welchem Grund hatten wir soviel Angst?« fragte er.
    McLane holte aus und schlug Hasso auf die Schulter, daß es krachte.
    »Mann!« brüllte er. Die beiden

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