Planet des Lichts
wenn sie von Jorno sprachen. Er schien mit Abstand ihr bester Kunde zu sein.
Aber nirgendwo hörte Wargen etwas von den Animaloiden. Keiner der Farmer hatte sie gesehen, und der Mann, der auf Jornos Besitz arbeitete, hielt den Mund.
Wargen kehrte in die Hauptstadt zurück und nahm an einem Touristenflug entlang der Küste teil. Als er über Jornos Grundstück hinwegflog, sah er, daß eine neue Straße gebaut worden war, die zur Küste führte, sowie eine neue Pier und ein Lagerhaus. Auf einer der vorgelagerten Inseln war ein kleines Dorf entstanden. Und Wargen entdeckte auch das Schiff, das auf einer der Inseln stand. In Donov Metro sah er nach, wo das Schiff registriert war, und begab sich noch am selben Tag nach Port Ornal.
Aber dort erfuhr er nur, daß Jorno einige Schiffsladungen von Vorräten gekauft hatte. Schon wollte er enttäuscht heimkehren, als ihm endlich einfiel, wie er bessere Resultate erzielen konnte.
Er verbrachte eine Stunde auf dem Flughafen von Port Ornal und belauschte Touristen. Als der Name Harnasharn fiel, horchte er auf und trat näher an die beiden älteren Männer heran.
„Ich war diesmal nicht in Metro”, sagte der eine.
„Das ist schade. Da haben Sie ja gar nicht Harnasharns acht neue anonyme Gemälde gesehen.”
„Anonyme Gemälde? Das ist aber merkwürdig.”
„Die Gemälde sind selbst sehr merkwürdig, aber sie sind großartig. Am liebsten hätte ich eines gekauft, aber sie waren unverkäuflich.”
„Das ist auch merkwürdig.”
„Harnasharn wird wahrscheinlich den Preis jahrelang in die Höhe treiben, bevor er verkauft. Und das Merkwürdigste ist, daß mir ein Tourist erzählte, die Bilder seien von einem Schlammwesen auf Zrilund gemalt worden.”
Noch auf seinem Weg zum Ausgang konnte Wargen das Gelächter der beiden Touristen hören. Wieder in Donov Metro angekommen, suchte er sofort Harnasharn auf.
„Ich komme gerade von Port Ornal”, sagte er. „Dort behauptete ein Tourist, er hätte gehört, Ihre anonymen Bilder seien Werke eines Schlammwesens von Zrilund.”
Harnasharn starrte ihn bestürzt an und sagte nichts.
„Welche Art von Animaloid hat die Bilder gemalt?”
„Ein Schlammwesen auf Zrilund. Es ist mir rätselhaft, wieso das bekannt wurde. Bisher wußten nur ich, mein Assistent und der Eigentümer des Schlammwesens davon. Ich bin sicher, mein Assistent hat nichts verlauten lassen. Und auch der Eigentümer der Kreatur hat sicher geschwiegen. Sie sagen, ein Tourist hätte davon gesprochen?”
„Ein Tourist, der es von einem anderen gehört hat.”
„Waren sie in Zrilund?”
„Das weiß ich nicht.”
„Vielleicht haben die Nachbarn des Eigentümers dieses Wesens etwas bemerkt. Ich werde der Sache nachgehen. Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie mich informiert haben.”
Wargen kehrte in sein Office zurück und fand einen Bericht Demrons vor, daß in vier nebeneinanderliegenden Bezirken mehr als hundert Diebstähle von Personen in Malerkleidung begangen worden seien.
9.
Eritha fuhr mit einer Touristenfähre nach Zrilund Town und nahm ein Zimmer im Zrilund Town Hostel. Danach begann sie durch die Stadt zu schlendern. Es waren kaum Touristen anwesend, und im Stadtzentrum standen einige verlassene Staffeleien herum.
Eritha kehrte ins Hotel zurück, setzte sich in den Speisesaal, bestellte ein Glas Wein und lauschte den Gesprächen der Maler am Nebentisch. Plötzlich ertönte draußen ein Ruf, und die Maler leerten hastig ihre Gläser und liefen hinaus. Eritha trat ans Fenster und sah, wie die Maler sich vor ihre Staffeleien setzten, und als ein mit Touristen gefüllter Wrranel-Karren auf den Hauptplatz fuhr, glitten die Pinsel schon wieder emsig über die Leinwand.
„Warum arbeiten die Maler nur, wenn gerade Touristen zusehen?” fragte Eritha den Hotelmanager Rearm Hylat.
„Weil sie keine Maler sind”, antwortete Hylat mürrisch. „Ihre Werke kann man höchstens als Souvenirs betrachten.”
„Aber es gibt doch auch ein paar wirkliche Künstler hier?”
Hylat schüttelte den Kopf.
„Aber ich kam hierher, um Kunst zu studieren. Wenn es keine guten Maler hier gibt … ”
„Es gibt einen guten Maler hier. Todd W’iil. Aber er malt kein Bild zu Ende. Er ist verrückt.”
Abends ging Eritha in das Restaurant Swamp Hut und hoffte, die Bekanntschaft einiger Maler zu machen. Während sie zu Abend aß, belauschte sie die Gespräche, die rings um sie geführt wurden.
Bevor sie zu Bett ging, schrieb Eritha an Wargen.
„Sie wollen
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