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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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er uns allen helfen kann.«
    Gaeta drehte sich um und wies auf Eberly, der sich wie choreographiert vom Stuhl erhob und zum Podium ging. Der Beifall der Menge war spärlich.
    »Danke, Manny«, sagte Eberly, beide Hände fest am Rednerpult. Er ließ den Blick über die Menge schweifen und sagte: »Und ich danke euch, jedem Einzelnen von euch, dass er heute Abend zu dieser Veranstaltung gekommen ist.«
    Er holte Luft und senkte den Kopf ‒ fast wie im Gebet. Die Menge verstummte und schaute erwartungsvoll.
    »Wir stehen vor einer ungeheuer schwierigen Aufgabe«, sagte Eberly. »Wir müssen uns neuen und nie gekannten Gefahren stellen, während wir weiter in den unerforschten Raum vorstoßen als je ein Mensch vor uns.«
    Holly war von seinem Tonfall beeindruckt. Sie sah, dass er auf der Bühne ein völlig anderer Mensch war: Die Augen blitzten, und die Stimme war so tief, sonor und kündete von einer solchen Selbstsicherheit, wie sie es noch nie bei ihm gehört hatte.
    »Bald werden wir den Saturn erreichen. Bald wird unsere eigentliche Arbeit beginnen. Bevor wir jedoch anfangen können, haben wir die Pflicht, eine neue Ordnung und eine neue Gesellschaft zu erschaffen ‒ und eine neue Regierung, die unsere Interessen vertritt und sich dafür einsetzt, dass alle unsere Ziele verwirklicht werden.
    Der erste Schritt bei der Errichtung dieser neuen Ordnung ist die Namensgebung. Wir haben die Gelegenheit, ja sogar die Pflicht, die Namen auszuwählen, durch die unsere Gemeinschaft bekannt wird. Diese Aufgabe mag trivial erscheinen, aber das ist sie nicht. Sie ist von größter Bedeutung.
    Doch was sehen wir allerorten? Statt Einigkeit herrscht Zwietracht. Statt klarer Vorgaben herrschen Verwirrung und Hader. Wir sind uneins und schwach, wo wir einig und stark sein müssten.«
    Holly hörte mit zunehmender Faszination zu und spürte, wie sie in sein Geflecht aus Worten eingewickelt wurde. Das ist der Wahnsinn, sagte sie sich. Diese Tausende von Leuten fressen Malcolm förmlich aus der Hand.
    »Wir sind die Auserwählten«, sagte er. »Wir wenigen, wir wenigen Auserwählten ‒ wir, die durch menschliche Tatkraft und menschliche Würde im entferntesten Außenposten der Zivilisation Einzug halten werden. Wir, die wir mit dem Banner der Menschlichkeit gegen die kalten und feindlichen Kräfte der Natur antreten werden, wir, die wir dem ganzen Universum zeigen werden, dass wir einen sicheren Hafen für uns zu bauen und aus eigener Kraft ein Paradies zu schaffen vermögen.
    Die Namensgebung ist nur der erste Schritt bei dieser Mission. Wir müssen auch eine neue Regierung bilden und die Führer wählen, die uns dabei helfen werden, die neue Gesellschaft zu erschaffen, die wir anstreben.
    Statt Rivalität brauchen wir Zusammenarbeit. Statt Zwietracht brauchen wir Einigkeit. Statt Schwäche brauchen wir Stärke. Möge jeder Mann und jede Frau hier dazu beitragen, dass diese Gesellschaft stark und einig ist. Ihr solltet nicht fragen, welchen Nutzen ihr als Einzelne daraus zieht. Ihr solltet stattdessen fragen, welchen Beitrag ihr zu leisten vermögt, um eine freie und blühende neue Ordnung zu schaffen. Wir können mit eigenen Händen ein Paradies schaffen! Wollt ihr dabei mithelfen?«
    »Ja!«, brüllten die Leute. Sie klatschten, jubelten und pfiffen.
    Eberly stand mit gesenktem Kopf am Rednerpult und sog ihre Verehrung auf wie eine Blume, die in Sonnenlicht badete.
    Dann richtete Eberly sich auf dem Podium auf, und die Menge verstummte. Langsam hob Eberly den Kopf und ließ den Blick über die Menge schweifen. Ein fast glückseliges Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Jeder von euch ‒ jeder Mann und jede Frau ‒ muss sich der Einheit und Zusammenarbeit verpflichten, die wir für die Errichtung der neuen Ordnung brauchen. Ich möchte nun, dass jeder von euch seinen Nächsten an der Hand fasst.
    Freund oder Fremder, Mann oder Frau: Nehmt eure Nachbarn an der Hand und schwört, dass wir gemeinsam an der Schaffung unserer neuen Welt arbeiten werden.«
    Ein Raunen ging durch die Menge; die Leute drehten die Köpfe und schlurften mit den Füßen. Dann drehten die Leute nach anfänglichem Zögern sich zueinander um und fassten sich an den Händen. Holly sah, dass immer mehr Leute sich an der Hand nahmen und für einen Moment ihre Differenzen vergaßen. Viele weinten sogar. Holly wurde sich bewusst, dass Malcolm der einzige Mensch im gesamten Habitat war, der die Leute so zusammenzuschweißen vermochte.
    Sie war stolz darauf, diesem

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