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Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)

Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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bislang immer mit klein und unterwürfig gehalten. Was für eine Bettgenossin würde sie wohl sein. Immer vorausgesetzt, sie könnte über sein hässliches Bein hinwegsehen. Etwas, was seine Frauen im Harem nur schwer ertragen konnten, obwohl sie sich Mühe gaben, es vor ihm zu verbergen.
    „Ich bin der Herr meines Hauses und das bringt gewisse Privilegien mit sich. Meine
    Leute dienen mir mit äußerstem Pflichtbewusstsein.“
„Ist wohl nicht immer einfach mit ihnen. Eben waren sie ganz schön knurrig. Woran lag's? War das Bettchen heute nicht weich genug?“
Hätte er nicht das Lächeln in ihrer Stimme gehört und auf ihrem Gesicht gesehen, wäre er vielleicht beleidigt gewesen und vor nicht allzu langer Zeit vielleicht auch explodiert. So brachte ihn ihre Frechheit nur zum grinsen.
„Nein, ich konnte gar nicht schlafen, weil dieses Anhängsel,“er klopfte auf sein rechtes Bein,“mich nicht gelassen hat.“
„Dann würde ich Lantor mal den Kopf waschen, wenn er ihnen noch keine Massage mit warmen Öl empfohlen hat. Dass entspannt immer und wirkt über die Entspannung und die ausgeschütteten..“ Sie verstummte abrupt. Verdammich, sie hatte doch nicht davon anfangen wollen.
Doch Kemar blickte sie gespannt an.
„Entschuldigung, ich wollte nicht klugscheißern und auf ihrer Verletzung rumreiten.“ „Oh nein, nein, ich wäre ihnen sogar dankbar, wenn ich einmal ohne Illat-Blätter zum schlafen käme. Bitte, Elexia , fahren sie fort.“
Sie räusperte sich und fuhr fort,“Möglicherweise ist es hier noch nicht bekannt, aber wenn wir uns entspannen, schüttet eine Drüse im Gehirn sogenannte Endorphine aus. Das geschieht übrigens auch, wenn man ausdauernd trainiert. Sie sollten bei ihrem Training eine gewisse ganzkörperliche Entspannung und Schmerzlinderung erfahren haben.“
Kemar nickte und bedeutete ihr fortzufahren.
„Wenn man also eine Massage mit Öl durchführt und vielleicht noch das betroffene Bein dehnt, so wird man nach einer gewissen Zeit sicherlich die Medikamente reduzieren können. Letztendlich wird ihnen aber nur eine Operation tatsächlich helfen.“
„Was ist das, eine „Operation“?“ Donnerwetter, er war wirklich interessiert. Aber Elexia hatte gerade Mühe, wach zu bleiben. Die nur gedösten Nächte in Quats Schiff Satalor und die Anstrengungen dieses Tages, forderten ihren Tribut. Sie wollte die Augen wirklich nur ganz kurz zumachen.
    6
    Kemar musste ein Knurren unterdrücken, als Lantor Elexia aus der Sänfte hob. Verflucht sei sein Bein, dass ihm so die Gelegenheit entging, sie ganz nah zu spüren und sie anfassen zu dürfen. In seiner Kultur war es verpönt Damen seines Standes einfach so an zu fassen. Genauer gesagt wurden die männlichen Mitglieder der Bevölkerung schon von klein auf dazu erzogen, die Mädchen und Frauen des gleichen Standes oder eines höheren, zu ehren und zu schützen. Es kam nur selten vor, dass ein Mann eine Frau von Ehre verletzte, und wenn doch, zog es harte Strafen nach sich. Im ganzen Estoria-System wurde so erzogen. Gleichzeitig waren ihre Frauen aber auch oft überbehütet und unselbständig. Im Laufe der Jahrhunderte hatte es wohl einige gegeben, wie seine Schwester Erene, die das als Einschränkung empfunden hatten. Erene hatte Lysander mit ihrer Freiheitsliebe und Abenteuerlust in den Wahnsinn getrieben. Dennoch hatte er sie aus Liebe gewähren lassen. Schließlich war ihr das zum Verhängnis geworden.
Mühsam riss er sich aus seinen Erinnerungen heraus. Es gab nun wichtigeres. Bevor dieses bemerkenswert, merkwürdige Wesen wieder erwachte, wollte er schon einen Plan entwickelt haben, möglichst viel Nutzen für Estoria aus diesem , mutmaßlich, außerestorianischen Kontakt zu ziehen. Er verspürte tatsächlich so etwas, wie Aufregung und das beste war, er hatte in den letzten beiden Stunden, nicht einmal sein Bein gespürt. Auch hierzu hatte er eine Menge Fragen. Vielleicht hatte er sogar ein kleines bisschen Hoffnung.
    Nachdem Lantor für die Unterbringung der außerplanmäßigen Gäste gesorgt und Elexia ihrem Helfer Teti überlassen hatte, trat er leise in das Arbeitszimmer seines Herren. Sein Herz war unbeschwert, wie lange nicht. Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren hatte er heute wieder ein Stück des Mannes erblickt, den er verehrte und der Kemar vor dem Feuer gewesen war. Sein Lachen zu hören, war wie einen Sonnenaufgang nach einer endlosen Nacht zu sehen. Allein dafür würde er dieser ungehörigen Frau sein Leben lang verpflichtet

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