Planetenkrieg - Das letzte Tor
begnügen, dass sie die Füße einstemmten und sich am Konferenztisch festhielten, um zu verhindern, dass ihre Stühle nach Backbord rollten. »Die Horvath haben einen Lenkwaffenschwarm durchs Tor geschickt, der auf fünfzigtausend Stück geschätzt wird. Das wird wehtun. Ansonsten bloß zwei Aggressor -Nachbauten und vier Cofubof -Kreuzer.«
»Ich denke, das könnten wir allein mit unseren Schiffen schaffen, Sir«, meinte Commodore Bernardo de los Reyes. Der Kommandeur der Parasiten-Einheit war auf den Philippinen geboren, aber noch vor den Bränden in Los Angeles aufgewachsen. Er hatte sich daran gewöhnt, dass die meisten Leute ihn für einen Sud hielten. »Aber die Lenkwaffen könnten unangenehm werden.«
»Und genau deshalb bringen wir die Therm mit«, erklärte der Admiral. »Wenn wir mit den Lenkwaffen fertig sind, klappen wir das Tor auf und lassen Ihre Staffel und die Marines raus. Einsatzauftrag der Marines wird es sein, die Diplomaten zu bergen. Dabei ist wichtig, dass Sie die Ogut bitten müssen, sie zurückzugeben. Unter keinen Umständen das Ogut-Schiff entern .«
»Verstanden, Sir«, bestätigte Brigadier Richard »Dick« Denny. Er war hager und klein und zehn Jahre älter als die anderen Führungsoffiziere und hatte seinen ersten Kriegseinsatz als einfacher Infanterist in der 101st Airborne in Afghanistan erlebt. Später einmal ein Regiment paschtunischer Marines zu befehligen, hatte nicht gerade ganz oben auf seinem Wunschzettel gestanden. Wahrscheinlich war das der Grund, weshalb er so gute Arbeit leistete. Er gehörte zwar eigentlich zu den Typen, die ein gutes Vorbild abgaben und führten, indem sie ihre Untergebenen ermunterten, aber bei den Paschtunen war es eben einfach scheißegal , ob sie ihn mochten. Zum Glück war bei ihnen die Kombination aus Angst und Respekt größer als ihr Hass. »Wir wollen nicht auch noch mit den Ogut Krieg führen müssen.«
»Systemeintritt in zwanzig Minuten«, schloss Clemons. »Und dann werden wir diesen Horvath ernsthaft den Arsch aufreißen.«
»Dreihunderttausend Lenkwaffen«, sagte Raumgeneral Sho’Duphuder selbstgefällig. Der Kommandant der Kampfgruppe Eridani hatte allen Grund, gut gelaunt zu sein. »Drei Sturmvektoren, neun Aggressor -Staffeln und zwei Brigaden Marines.«
»Und die Horvath«, erinnerte Oberst To’Jopeviq.
»Ja, die auch, auch wenn sie nicht viel nützen«, meinte General Sho’Duphuder. »Und wir sind ganz sicher, dass die Daten über die Thermopylae stimmen?«
»Zu achtundneunzig Prozent«, erklärte To’Jopeviq. »Aber ich darf Herrn General erinnern, dass das wiederum unter den von uns vorgeschlagenen minimalen Erfordernissen ist. Wir haben mindestens eine halbe Million Lenkwaffen und die Unterstützung durch sechs Sturmvektoren empfohlen. Die Troy-Klasse ist unglaublich schwer zu zerstören, und Menschen sind höllisch geschickte Kämpfer. Man sollte einfach den Planungsmodellen glauben. Aber leider hat sich das Hohe Kommando wieder auf seinen Instinkt verlassen.«
»Wir werden gewinnen«, sagte General Sho’Duphuder.
»Toröffnung«, meldete der Sensoroffizier. »Große Signatur.«
»Und wir fangen an. Lenkwaffen in Richtung Tor beschleunigen.«
»Man sieht Ihnen an, dass Sie sich unbehaglich fühlen«, sagte Beor, als To’Jopeviq in den Beobachtungsbereich auf der Brücke des Sturmvektors Ilhodib trat. »Liegt das daran, dass Sie lieber das Kommando auf einem SV hätten, als geheimdienstliche Daten zu liefern?«
»Nein, ich erinnere mich bloß an etwas, das Raummarschall Lhi’Kasishaj einmal zu mir gesagt hat«, erwiderte To’Jopeviq.
»Und das wäre?«, fragte Beor. Falls die Kazi-Agentin nervös war, war ihr das jedenfalls nicht anzusehen.
»Recht zu haben ist manchmal die schlimmste aller möglichen Alternativen.«
»Sie glauben nicht, dass wir gewinnen werden?«
»Ich frage mich, was ich anstellen muss, um uns beide einigermaßen heil aus diesem System herauszubringen.«
»Uns beide?«, sagte Beor und zischte. »Egilldu, ich wusste gar nicht, dass ich Ihnen etwas bedeute.«
»Weil ich hoffe, dass Sie Ihre Vorgesetzten davon überzeugen können, mir nicht bei lebendigem Leib die Haut abzuziehen, weil ich wieder einmal recht gehabt habe.«
»Äh … oh.«
Captain Keith »Razor« Blades war der leitende taktische Offizier der Thermopylae . Als solcher hatte er das Kommando über die Spacemen und Spacewomen, die die gewaltigen Offensiv- und Defensiv-Systeme der Therm bedienten.
Doch ob gewaltig oder
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