Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Ahornsirup beibringen, ohne dass die Horvath etwas davon erfahren. Die werden zu mir kommen und mir Deckung für die Übergabe verschaffen. Offen gestanden kommt mir das Ganze wie ein Drogendeal vor.«
»Mit Ihrem Pick-up?«, fragte Spuler.
»Ja.«
»Den sollten die übersehen, solange sie Sie nicht aktiv beobachten«, beruhigte ihn Spuler. »Mehr wäre schwieriger. Die Kehrseite der Medaille ist, dass das ein Ansatzpunkt für uns sein könnte, wenn das Zeug bei den Glatun so beliebt ist.«
»Darüber habe ich nachgedacht.« Tyler hob die Hand, um einem Einwand zuvorzukommen. »Lassen Sie mich nur eines ganz deutlich sagen. Ich werde nicht die Marionette für die Regierung spielen. Auf der anderen Seite, ja, dieses verdammte Horvath-Schiff … Dieses Land und die Welt und die Menschheit bedeuten mir etwas. Und ich werde mein Bestes geben, mir zu überlegen, wie wir dieses Schiff an unserem Himmel loswerden können. Aber jetzt muss ich etwas Geld holen und sechs 200-Liter-Kanister Ahornsirup. In etwa dreißig Stunden.«
»Wir werden uns nicht in eine rein geschäftliche Transaktion einmischen«, versprach Spuler. »Aber in gewisser Hinsicht ist es das nicht. Wenn Sie unsere Hilfe brauchen, stehen wir zur Verfügung.«
»Danke«, nickte Tyler. »Darf ich jetzt aussteigen?«
»Jederzeit«, sagte Spuler und wies mit einer Handbewegung auf die Tür. »Sie sollten nur … aufpassen, dass die Welt nicht zerstört wird, ja?«
»Werde mir Mühe geben«, sagte Tyler und riss die Tür auf.
Als Tyler wieder in seinem Pick-up saß, griff er nach dem Handy und rief seine Kontakte auf.
»Hey, Petra«, sagte Tyler und unterdrückte ein Seufzen.
»Hallo«, antwortete Petra. Das war dieser ganz besondere Ton. Dieser »Ich bin mit der Situation gar nicht einverstanden, aber ich werde jetzt nicht darüber reden«-Ton.
»Tut mir leid, dass ich mit meinen Zahlungen im Rückstand war. Ich werde noch diese Woche Geld schicken.«
»Danke«, sagte Petra höflich.
»Ich arbeite gerade an ein paar Projekten mit AT&T, also wird sich mein Einkommen bessern«, fuhr Tyler fort. »Also … wird es hoffentlich keine Geldprobleme mehr geben.«
»Das wäre fein. Schwierig genug, mit dem Betrag klarzukommen, den das Gericht festgelegt hat. Die Mädchen sind hier …«
Tyler dachte jeden Tag an seine Kinder. Woran er bis zu diesem Augenblick nicht gedacht hatte, war, was das im Hinblick auf seine augenblicklichen Aktivitäten bedeutete.
Er brauchte nicht einmal eine Sekunde, nur eine ganz kurze Pause, um die schwerste Entscheidung seines Lebens zu treffen. Er hatte seit zwei Wochen nicht mehr mit seinen Kindern gesprochen. Und jetzt wurde ihm bewusst, dass er vielleicht mehrere Monate nicht mehr mit ihnen sprechen würde.
Aber wenn man sich in Gefahr begibt, nimmt man niemand mit, der zur Geisel werden könnte.
Er unterdrückte den inneren Aufschrei.
»Ich habe jetzt wirklich keine Zeit«, sagte er lässig. »Muss mich beeilen. Bis bald.«
Petra Vernon klappte ihr Handy zu und sah es mit verblüffter Miene an. Sie und Tyler mochten ihre Probleme gehabt haben, und seine Arbeit mochte ihn auch davon gehindert haben, sich häufiger um die Mädchen zu kümmern, aber er wollte immer mit ihnen reden.
Sie waren zehn Jahre verheiratet gewesen, und selbst über das Telefon konnte sie in ihm lesen wie in einem Buch. Irgendetwas war im Gange, etwas höchst Seltsames. Und wenn er nicht mit den Mädchen reden wollte, dann gab es dafür einen Grund.
Sie verzog das Gesicht und steckte das Telefon ein. Was da vor sich ging, würde sie erfahren, wenn es zu riechen anfing.
»Hey, Mr. Haselbauer!«, rief Tyler und winkte zum Traktor.
Jason Haselbauer war einer der alten Bauern in der Gegend. In letzter Zeit waren eine Menge Leute von auswärts zugezogen. Die meisten davon waren aus Vermont oder aus Massachusetts, Leute, die einen Ort suchten, wo es sich billiger leben ließ. Und die sofort alles
ändern wollten, damit die Gegend auch so verkorkst wurde wie Vermont und Massachusetts.
Die Haselbauers stammten allerdings von Hessen ab, die es vorgezogen hatten, neben den Schotten und Engländern in den White Mountains Ackerbau zu betreiben, statt gegen sie zu kämpfen.
»Mr. Vernon«, sagte der Farmer in der gedehnten Sprechweise der Neuengländer. »Freut mich, Sie zu sehen. Schönes Wetter, nicht wahr.«
»Großartig«, bestätigte Tyler. »Die Blätter sehen herrlich aus.«
»Wird ein guter Winter für den Saft«, sagte
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