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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Greg so fröhlich, dass Jane für eine Sekunde schwindelig vor Wut wurde. Dieser Mistkerl versuchte, sie durch Erpressung zum Sex zu zwingen. Warum bemühte er sich dann, das Ganze wie ein richtiges Date wirken zu lassen?
    Jane starrte Greg an und zwang sich, einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck zu wahren. „Einen Moment noch“, sagte sie, setzte sich und nahm den Telefonhörer ab, um den letzten Punkt auf ihrer To-do-Liste abzuhaken: einen Anruf bei einem ausgesprochen unsympathischen Feldvermesser. Wie immer war der Mann unhöflich und vulgär, und trotzdem wünschte sich Jane, das Telefonat mit ihm würde niemals enden. Erst als er schon längst aufgelegt hatte und nur noch ein dumpfer Piepton aus der Leitung drang, legte sie den Hörer zurück auf die Gabel.
    „Können wir los?“, fragte Greg. Er musterte ihren dezenten schwarzen Blazer, und um seinen Mund erschienen tiefe Falten. Immerhin beschwerte er sich nicht. Hatte er allen Ernstes ein tiefes Dekolleté erwartet?
    Arroganter Mistkerl.
    „Willst du das hier wirklich durchziehen?“, fragte Jane leise.
    In seinem Lächeln lag nicht mal ein Anflug von Schuldbewusstsein. „Ich versuche doch nur, wieder mit meiner Exfreundin zusammenzukommen. Was ist daran verkehrt?“
    Jane stand auf und ging um den Schreibtisch herum an Gregs Seite, weil sie auf keinen Fall riskieren wollte, dass Mr Jennings ihr Gespräch mithörte. „Falls du dich erinnerst, hast du mir noch vor ein paar Tagen klargemacht, dass ich nicht gut genug für dich bin. Weil ich Abschaum bin.“
    „Oh, wie könnte ich das vergessen?“, erwiderte er fröhlich. Na toll.
    Gregs Blick wanderte zu Mr Jennings’ Bürotür. „Gehen wir jetzt aus oder nicht?“
    Mit ihrem Chef konnte er ihr nicht mehr drohen. Trotzdem nahm Jane ihre Handtasche und marschierte zum Ausgang. Sie würde ihren Plan in die Tat umsetzen. Auch wenn ihr vor Nervosität die Hände zitterten.
    Das hier war wirklich gefährlich. Sie war wütend, sie hatte Angst und sie war verletzt. Doch das durfte sie sich nicht anmerken lassen. Ihre Züge waren so glatt und ausdruckslos wie eine Maske, als sie zu Gregs Wagen ging.
    Greg hielt ihr die Tür auf, dann ging er um den Wagen herum zur Fahrerseite. „Ich habe dich vermisst“, sagte er, als er am Steuer saß. Auf seinen Lippen lag nach wie vor dieses selbstzufriedene Grinsen. Und dann beugte er sich vor und drückte Jane einen kurzen Kuss auf die Lippen.
    Sie fühlte nichts. Nicht einmal Ekel. „Greg, es tut mir leid. Ehrlich“, sagte sie leise. Diese eine Chance würde sie ihm noch geben. Einen letzten Versuch machen, die Situation zu retten, ehe sie zum Äußersten griff.
    „Schon in Ordnung“, sagte er unbekümmert. „Ich vergebe dir.“
    „Das meine ich nicht. Ja, es tut mir leid, dass ich Schluss gemacht habe. Aber ich bin nun einmal nicht verliebt in dich. Und jetzt lass uns bitte mit diesem Theater aufhören.“
    Er schob den Kiefer vor.
    Jane spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Was auch immer ich getan habe, du hast kein Recht, meinem Bruder zu schaden.“
    Er zuckte die Achseln. „Vor zwei Wochen hast du auch noch mit mir geschlafen. Ist doch keine große Sache!“
    „Natürlich ist es eine große Sache! Du erpresst mich!“
    Sein Lächeln verschwand so schlagartig, als wäre es niemals da gewesen. „Monatelang hast du mich warten lassen, und dieser Typ … warst du etwa schon mit ihm im Bett, als wir noch zusammen waren?“
    „Was? Mit wem? Chase? Nein, natürlich nicht.“
    „Mich lässt du also warten, und so einer wie der darf dir sofort an die Wäsche. So einen verdammten kleinen kriminellen Proleten lässt du ran. Bin ich etwa nicht so gut wie er?“
    „Das ist … Chase ist kein Krimineller!“
    Greg schnaubte. „Der Typ ist genauso ein Loser wie der Rest deiner Familie, und deswegen stehst du wahrscheinlich auch auf ihn. Gut für ihn, dass sie ihn noch vor seinem achtzehnten Geburtstag erwischt haben.“
    „Wa…?“ Sie biss sich auf die Zunge und hoffte, dass Greg nicht bemerkt hatte, wie schockiert sie war. Was hatte er damit sagen wollen?
    „Können wir?“, fragte er und ließ den Schlüsselbund um seinen Zeigefinger kreisen.
    „Nein“, flüsterte sie.
    „Hör auf damit, Jane!“, zischte er. „Ich habe keine Ahnung, was für ein Spielchen du mit mir gespielt hast. Aber seit du dich von mir getrennt hast, hast du nichts anbrennen lassen. Und jetzt, wo ich weiß, wer du wirklich bist, will ich auch ein Stück vom Kuchen

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