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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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auch zur Poststelle kam. Doch Inés war nicht in der Küche gewesen, wie vermutet. Stattdessen hatte sie sie in einem der Zimmer im ersten Stock schimpfen hören.
    „Wenn du dich die halbe Nacht herumtreibst, ist es kein Wunder, dass dir der Schlaf in den Augen steht. Hier! Was ist das? Hol frisches Wasser und sieh zu, dass du deiner Pflicht nachkommst.“
    Seufzend hatte Madeleine die Eingangshalle verlassen. Sie wollte nicht schon wieder lauschen, und Inés hatte sich nicht so angehört, als wäre sie bald mit ihrer Strafpredigt fertig. Mittlerweile hatte Madeleine mitbekommen, dass es auf Beaupay etliche Bedienstete gab, die anscheinend Inés unterstellt waren, sowie Dupont außer Haus war.
    Nun wollte sie einen neuen Versuch machen, zumal sie aus der Küche das Scheppern von Geschirr hörte. Sie klopfte gegen die schwere Holztür. Innen zeterte eine Stimme, gleich darauf flog die Tür auf, und Madeleine war gezwungen, einen raschen Schritt nach hinten zu treten. Mit verkniffener Miene eilte ein Hausmädchen an ihr vorbei. Die weiße Schürze saß schief, aus ihrem im Nacken zusammengebundenen Haar hatte sich eine Strähne gelöst.
    „Ach, Mademoiselle Madeleine. Wollten Sie zu mir?“ Inés’ Wangen waren gerötet, der Rock spannte um ihre ausladenden Hüften, und sie schnaufte.
    „Ja. Wenn es recht ist, hätte ich einige Fragen“, sagte Madeleine.
    „Gewiss. Wollen Sie eine Limonade?“ Ohne abzuwarten, trug sie einen großen Krug, gefüllt mit heller orangefarbener Flüssigkeit, zu dem schweren, blank gescheuerten Holztisch.
    „Maracuja-Mango-Limonade“, sagte sie mit stolzem Lächeln und schenkte ein Glas voll. Madeleine probierte einen Schluck.
    „Wunderbar“, lobte sie. „Sagen Sie, Inés, ich würde mir gern ein wenig die Insel ansehen. Wie komme ich am besten zum Hafen?“
    Inés runzelte die Stirn.
    „Von dem sollten Sie sich fernhalten Mademoiselle. Dort treiben sich, speziell zum Tagesende, allerhand zwielichtige Gestalten herum.“
    „Tatsächlich. Nun ich … wie Sie sicher wissen, ist das Schiff, mit dem ich angereist bin, untergegangen.“
    „Ja, ich weiß. Trotzdem. Wenn Sie eine Möglichkeit suchen, eine Passage zur Weiterfahrt zu bekommen, sollten Sie mit Monsieur Dupont sprechen, sowie er zurück ist.“
    Madeleine beherrschte den aufkeimenden Unwillen. Sie hatte es sich leichter vorgestellt, von der Hausangestellten eine Information zu bekommen. Nun gut, sie konnte auch auf eigene Faust Erkundigungen einziehen. Bestimmt gab es Hinweisschilder. Es war noch früh am Abend, und gegen einen Spaziergang war nichts einzuwenden.
    „Gibt es denn eine Poststelle? Ich würde gerne jemandem schreiben, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht.“
    „Sicher. Aber dorthin müssen Sie sich nicht selbst bemühen. Alizée muss täglich Monsieur Duponts Briefe abgeben oder abholen. Sie kann das übernehmen.“
    „Alizée?“, fragte Madeleine und trank noch einmal von der Limonade. Sie wollte das Gespräch nun beiläufig beenden. Von Inés würde sie nichts Hilfreiches erfahren.
    „Ja. Das unnütze Ding, welches Sie eben beinahe umgerannt hätte. Sie war die Zofe von Madame Dupont. Nun, wo Madame endlich erlöst ist, wird sie im Grunde nicht mehr benötigt. Aber Monsieur hat ein zu gutes Herz. Ehe er sie ins Ungewisse schickt, soll ich ihr Arbeit zuweisen. Sie bringt nur nicht einmal den Staub aus den Ecken. Kein Wunder.“
    „Monsieur Dupont hat seine Frau verloren?“ Madeleine stellte verwundert fest, dass sie mehr wissen wollte.
    Inés nickte betrübt. „Sie war sehr krank. Keiner wusste, was genau sie hatte, obwohl die fähigsten Ärzte kamen. Monsieur war sehr verzweifelt.“
    „Das ist ja schrecklich.“ Sie dachte an Fabienne und Léon und verstand plötzlich, weshalb ihr Vater eine erfahrene Gouvernante für die beiden haben wollte, die die Kinder dauerhaft und hoffentlich liebevoll betreute. Bisher hatte sie sich über die Familienverhältnisse keine Gedanken gemacht.
    „Ja, das war es. Schrecklich und …“ Sie brach ab und sah zur Seite. Unruhig glitten ihre Hände über den faltigen, geblümten Rock.
    „Und?“, hakte Madeleine nach und beobachtete, wie Inés’ Miene sich verschloss.
    „Nichts.“
    Madeleine schob ihren Stuhl zurück.
    „Ich denke, ich werde noch ein wenig spazieren gehen. Der Abend ist so schön.“
    „Oui, Mademoiselle. Geben Sie gut auf sich Acht“, murmelte Inés, ohne sie anzusehen.
    „Wie meinen Sie das?“ Irritiert blieb Madeleine in der

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