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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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langsam zurückziehen, spiegeln sich in den schwarzen Säulen der Mage Towers. Vor den Türmen steht ein Wohnblock aus roten Ziegeln. Sie muss mindestens einen Radius von den Mage Towers entfernt sein. Jemand rempelt sie von hinten an.
    »Oh, Verzeihung.« Sie dreht sich um. Ein Geschäftsmann, der gerade den Regenschirm zusammengefaltet hat, entfernt sich eilig. Autos, die sich abgesehen vom Rauschen der Reifen fast geräuschlos auf der nassen Fahrbahn bewegen, gleiten mit Batteriekraft vorbei.
     
    600 bei Wohnblockbrand gestorben
     
    Die Worte entstehen aus dem Nichts über ihr am Himmel.
     
    Einzelheiten im Wire!
     
    Unter dem leuchtenden Plasma schwebt eine Gestalt: menschlich, aber mit langen Flügeln versehen, der Körper in glänzendes Metall gekleidet. Einer der Verdrehten, ein flugfähiges Wesen, das sich in seinem Element tummelt.
    Sie starrt ehrfürchtig nach oben. Einen Flieger hat sie noch nie gesehen.
    Sie schluckt schwer. Vielleicht ist das ein Omen.
    Der Flieger verschwindet, sie sieht nach unten und bemerkt, dass auf ihrer Handfläche etwas geschrieben steht: Alveq Park, morgen 10.00 Uhr. Schutzhelm. Die Druckbuchstaben auf dem Fleisch wirken ungelenk, aber es ist eindeutig ihre eigene Schrift.
    Anscheinend hat sie sich mit sich selbst verabredet.
    Aber woher, überlegt sie, hat sie gewusst, dass sie genau in diesem Augenblick auf die Handfläche sehen musste? Das war doch unter diesen Umständen eine höchst unpassende Reaktion.
    Wieder sieht sie zum Horizont, zu den spitzen Zähnen der Mage Towers. Er war in meinem Kopf, denkt sie.
    Sie haben es nicht mit kleinen Leuten zu tun, hat er gesagt.
    So ist es.
    Sie sieht sich um. Nicht weit entfernt ist eine Haltestelle der New Central Line, mit der sie nach Hause fahren kann. Sie geht zur Station, langt in die Tasche, um ihren Ausweis für die Transit Authority herauszuholen …
    Und zieht zu ihrem Erstaunen einen verschnürten Beutel aus der Tasche, der anscheinend voller Geld ist.

 
     
     

     
    Ein kalter, feuchter Wind fegt durch
    den Alveq Park und kündigt den nächsten Regen an. Der Park ist Teil eines Erholungsgebiets auf dem Dach des Bezirkskrankenhauses Siebzehn, einem verschachtelten medizinischen Komplex, der fast einen ganzen Radius einnimmt.
    Der Boden unter Aiahs schweren Stiefeln besteht aus zerkrümelnden orangefarbenen Ziegeln, unter denen teilweise schon die Metallstreben silbern hervorschimmern. Bäume stehen in Betonkübeln, die Rinden sind mit Schnitzereien verziert, die trotz schützender Ringe und gusseiserner Dornen mit Taschenmessern angebracht worden sind. Ein paar der Kunstwerke sind schon Jahrzehnte alt. Die Bäume werfen unregelmäßige Schatten, auf Stahlpfosten sind Baldachine aus verblichenem, einst buntem Segeltuch über die alten Bänke gespannt. Heute sitzt niemand auf den Bänken, denn die schweren Planen flattern und knallen im starken Wind lauter als der Donner.
    Aiah muss nicht durch das Krankenhaus gehen, um den Park zu erreichen, denn es gibt große Außenaufzüge. Mit Graffiti übersäte Stahlkäfige, die der Öffentlichkeit den Zugang zum Dach ermöglichen. Die Einwohnerschaft des Parks wird hauptsächlich von Tauben gestellt, aber um diese Zeit an einem Sonnabend sind auch viele Kinder hier und einige wenige Erwachsene, die auf den Sportplätzen dem Wetter trotzen.
    Aiah kann sich nicht vorstellen, Constantine an einem Ort wie diesem zu begegnen, aber es scheint andererseits eine hervorragende Stelle für ein heimliches Treffen zu sein. In der Umgebung gibt es keine höheren Gebäude, und ein unverstellter Einblick in den Park ist schwierig oder fällt sofort auf. Trotzdem fühlt sie sich mit ihrem Schutzhelm, den Stiefeln und dem gelben Overall etwas fehl am Platze. Sie weiß nicht, wem sie hier begegnen wird, also wandert sie herum, friert im Overall und fühlt sich einsam und verloren. Vom Grill eines fliegenden Händlers weht Essensduft herüber. Sie war viel zu nervös, um daheim zu frühstücken. Sie bleibt stehen, kauft eine Fischfrikadelle auf einem Körnerbrötchen und freut sich, dass der Verkäufer Barkazil-Senf hat. Sie drückt den Senf auf ihre Portion, beißt hinein …
    »Sind Sie Miss Aiah?«
    Der Sprecher ist ein Verdrehter, ein Klotz von einem Mann mit einem Gesicht wie ein schwarzer Panzerschrank, kleine Augen hinter dicken Knochenplatten. Im Gegensatz zu Constantine spricht er mit einem Cheloki-Akzent. Dieser Mann hier ist sogar noch größer als Constantine. Er ist lässig

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