Playboy mit Herz
Baumwollnachthemd klebte an ihr. Sie wurde rot und zog hastig die Bettdecke bis an Kinn. Das Bettzeug roch nach Dante – maskulin, frisch … wundervoll. Sie sah wieder auf, wollte ihm sagen, dass sie nicht hierbleiben konnte, aber er war schon wieder verschwunden.
Natürlich. Er hatte alles getan, was sie von ihm erwarten konnte, sogar noch mehr. Hatte sich um sie gekümmert, um das Baby …
„Setz dich auf.“
Erstaunt schaute sie auf. Dante war mit einer Schüssel mit warmem Wasser, Handtuch und Waschlappen und einem seiner T-Shirts zurückgekehrt.
„Dante, ehrlich, ich …“
„Gabriella, ehrlich“, ahmte er sie nach. „Entspann dich, Liebling. Erlaube mir, mich um dich zu kümmern.“
Nein, das durfte sie nicht. Sie durfte nicht zulassen, dass sie wieder unter seinen Bann fiel. Es würde sie zerstören. Er war gütig, warm, großzügig, er war der überwältigendste Mann, den sie kannte – aber für sie gab es keine gemeinsame Zukunft.
Der Waschlappen strich über ihr Gesicht. Es fühlte sich so gut an. Dantes Nähe fühlte sich so gut an. Mit einem Seufzer schloss sie die Augen und gab nach. Ließ zu, dass Dante ihr das Nachthemd von den Schultern schob und mit dem warmen feuchten Waschlappen über ihren Hals, ihre Schultern, ihre Arme fuhr …
Hin zu ihrem Dekolleté.
Seine Hand verharrte, sein Atem ging schneller. Ihrer auch. Sie riss die Augen auf. Die Züge ihres Liebhabers waren angespannt, in den hellblauen Augen funkelnden lodernde Flammen.
„Gaby“, entfuhr es ihm heiser.
So hatte er sie früher nie genannt. In der Koseform ihres Namens lag etwas unglaublich Intimes. Und dann umfasste er ihre Brust, und sie seufzte hilflos auf. Sie würde sterben. Vor Sehnsucht nach ihm, vor Verlangen nach ihm.
Wieder sagte er ihren Namen. Mit dem Daumen reizte er ihre Brustknospe, die sich unter dem Nachthemd seiner Berührung entgegenreckte. Er neigte den Kopf, langsam, sein Mund kam immer näher …
Ein leiser Schrei durchbrach die Stille, wurde kräftiger …
„Das Baby“, flüsterte Gabriella.
Dante richtete sich auf und ließ seine Hand sinken.
„Heb deine Arme“, sagte er geschäftsmäßig, und als sie gehorchte, zog er ihr das Nachthemd über den Kopf, um ihr dann das T-Shirt überzustreifen. Gabriella zog es an sich herab, bis unter die Bettdecke. Als sie damit fertig war, stand Dante über sie gebeugt, Daniel auf seinen Armen, und übergab ihr das Baby.
Sie streckte die Arme nach ihrem Sohn aus. Der Kleine strampelte und verkündete lautstark, dass er Hunger hatte, so als hätte seine Mutter ihn nicht erst vor knapp drei Stunden gestillt. Mit einem Lächeln für ihr Baby zog sie den weiten Kragen des T-Shirts herunter und legte ihr Kind an. Sie tat es, ohne nachzudenken und völlig selbstverständlich.
Nur hatte sie es noch nie vor dem Mann getan, der ihr das Baby gegeben hatte.
Dante keuchte. Sie schaute auf. Sein Blick haftete auf dem Baby an ihrer Brust, das gierig saugte. Ein Stromstoß schoss durch sie hindurch, so intensiv, dass sie erschauerte. Sie murmelte Dantes Namen. Sein Blick glitt zu ihren Augen. Stöhnend umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und presste einen heißen, gierigen Kuss auf ihre Lippen.
Und dann war er verschwunden.
9. KAPITEL
Als das Baby genug getrunken hatte, hob Gabriella es an ihre Schulter und rieb ihm sacht über den Rücken.
„Das hast du gut gemacht“, murmelte sie sanft. Der Kleine grinste sie freudestrahlend an. Eine Weile spielte und schmuste sie mit Daniel, vergaß für ein paar Minuten ihren schmerzenden Kopf, ihre reißenden Knochen, ihren durcheinandergeratenen Magen …
Ihr durcheinandergeratenes Leben.
Daniel schien die Änderung ihrer Stimmung zu spüren. Er runzelte die kleine Stirn, seine Mundwinkel verzogen sich nach unten. Seine Züge waren die perfekte Nachbildung seines Vaters …
Gabriella schluckte. „Ist schon in Ordnung, mein kleiner Liebling. Mama hat dich lieb. Wird dich immer lieb haben.“ Sie stupste ihm sanft auf die Nase. „Wir beide kommen schon zurecht. Du wirst sehen, alles wird gut.“
Das kleine Gesichtchen entspannte sich wieder. Daniel lächelte, gähnte, und Gabriella bettete ihn sicher in ihrer Armbeuge. Innerhalb von Sekunden war er eingeschlafen.
Sie schaute auf ihn herunter. Die dunklen Wimpern warfen Schatten auf seine rosigen Wangen. Wenn ihr Junge größer wurde, dann wäre er das perfekte Spiegelbild Dantes.
Aber niemand würde es sehen.
Fast hörte es sich so an, als wolle Dante
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