Playboy mit Herz
Universalwort passte. Süß. Ein Klischee, aber die Wahrheit. Das Baby war so winzig, das Bett so riesig …
Oh, Mist!
Die Tür zum Bad war geschlossen, aber eindeutige Geräusche drangen dahinter hervor. Jemand übergab sich. Dante eilte zu der Tür. „Gabriella? Was ist?“
„Dante.“ Ihre Stimme klang schwach. Erschreckend schwach. „Komm nicht rein. Ich habe mir was eingefangen, wohl eine Magen-Darm-Grippe …“
Er konnte regelrecht fühlen, wie ihm das Blut aus dem Gesicht sackte. Er war nicht gut in so was …
Gabriella stöhnte. Würgte. Er dachte nicht mehr, er handelte. Stieß die Tür auf und stürmte ins Bad. Seine Gabriella kniete vor der Toilette. Das Haar hing ihr über den Rücken, sie zitterte wie Espenlaub. Dante stieß einen Fluch aus und rannte zu ihr, hielt sie bei den Schultern.
„Liebling, warum hast du mich nicht gerufen? Ich hole einen Arzt …“
„Geh weg. Ich brauche keinen Arzt.“
Wieder musste sie würgen. Er hielt sie fester. Er konnte ihr Zittern spüren. Das Nachthemd, das sie trug, war schweißgetränkt. Sein Herz zog sich zusammen.
„Gaby, Liebling, was kann ich tun, um zu helfen?“
Was er tun konnte? Wenn es ihr nicht so elend ginge, hätte sie gelacht. Er konnte verschwinden. So wollte eine Frau nicht von einem Mann gesehen werden, schweißnass, bleich und alle paar Minuten von einem Würgkrampf geschüttelt.
Prompt meldete sich ihr Magen. Dante fluchte leise und stützte sie. Geh weg, dachte sie nur, geh einfach weg und lass mich in Ruhe sterben.
Aber seine Nähe fühlte sich so gut an. Stark. Tröstend. Warm.
„Gaby?“
Er klang so alarmiert. Sie wollte ihm versichern, dass sie wieder in Ordnung kommen würde, dass sie sich nur bei Yara angesteckt hatte, der es letzte Woche so elend gegangen war. Doch ein neuerlicher Würgkrampf schüttelte sie, und als sie wieder Luft holen konnte, wusste sie, dass es vorüber war.
„Es geht schon wieder“, murmelte sie schwach.
Er drückte die Spülung. „Hier“, sagte er dann leise und hielt ihr ein Glas Wasser an die Lippen. Sie wollte ihm sagen, dass sie seine Hilfe nicht brauchte, doch das wäre gelogen. So nahm sie einen Schluck von der kühlen Flüssigkeit, spülte den Mund aus und ließ sich von Dante sanft auf den geschlossenen Toilettendeckel niederdrücken. Mit einem feuchten Waschlappen wischte er ihr behutsam übers Gesicht.
„Besser?“
Sie nickte. „Ja, danke. Aber wirklich, du kannst jetzt gehen. Ich komme allein …“
„Du wirst mir nicht sagen, was ich kann und nicht kann, Gabriella.“ Er hob sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. „Ich weiß genau, was ich jetzt tun werde. Zuerst bringe ich dich zu Bett, und dann rufe ich einen Arzt.“
„Nein, ich brauche keinen …“ Sie folgte seinem Blick zum Bett und war erleichtert, dass Daniel immer noch friedlich schlief.
Dante ging auf die Tür zu.
„Wohin bringst du mich?“
„Keine Angst, das Baby hole ich gleich. Erst muss ich dich unterbringen.“
„Aber …“
Eine Diskussion war zwecklos, das wusste sie. Wenn Dante sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde nichts mehr ihn davon abbringen. Ihr blieb also nichts anderes, als die Arme um seinen Nacken zu schlingen und sich von ihm den Korridor entlang tragen zu lassen.
Sie erkannte das Zimmer sofort. Sein Schlafzimmer. Übel wie ihr war, überkam sie dennoch ein kleines Prickeln. Sie war lange nicht mehr in diesem Zimmer gewesen, aber nichts hatte sich hier verändert. Der Raum war groß und maskulin. Die perfekte Widerspiegelung des Mannes, der einst ihr Liebhaber gewesen war.
Er trug sie zum Bett. Zu seinem Bett. Und legte sie behutsam in die Kissen. Sie musste daran denken, wie oft er das getan hatte, in den Monaten, in denen sie zusammen gewesen waren.
„Dante, warte …“
Zu spät. Er verschwand wortlos, um wenige Augenblicke später mit Daniel zurückzukehren. Gabriellas Herz setzte einen Schlag lang aus. Ihr Sohn, sicher auf den starken Armen des Vaters. Bei dem Bild schnürte sich ihre Kehle zu. Er reichte ihr Daniel, dann stellte er zwei Sessel zu einer provisorischen Wiege direkt neben dem Bett zusammen, nahm ihr das Baby wieder ab und bettete es sanft in die Kissen, um es dann mit einem weichen Kaschmirplaid zuzudecken.
„So in Ordnung?“, fragte er leise.
Gabriella lächelte. „Ja, perfekt. Danke.“
Er musterte sie mit zusammengezogenen Brauen. „Du bist völlig durchgeschwitzt.“
Sie sah an sich herab. Das dünne
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