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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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schaffen musste, wenn ich so etwas wie Normalität in mein neues Leben bringen wollte.
    Normalität. Mit Nikkis Howards Aussehen und Emerson Watts Gehirn. Klar. Weil das ja bis jetzt ja auch perfekt hingehauen hatte.

Ich sah sofort, dass die »Lebenden Toten« in bester Verfassung waren, als das Taxi, das ich mit viel Glück in der morgendlichen Rushhour ergattert hatte, mich am nächsten Morgen vor der Tribeca Highschool absetzte. Sie lehnten alle am Maschendrahtzaun, mit dem die Baustelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite abgesperrt war (echt ganz toll, wenn die ehemalige Garnfabrik gegenüber der Schule luxussaniert wird, sodass man den ganzen Tag rumpelnde Lkw hört), und schickten sich gegenseitig SMS.
    Alle außer Whitney Robertson und Jason Klein, die rumknutschten.
    Ein Blick auf sie und mir schoss sofort bittere Magensäure in den Mund. Aber das lag vielleicht auch an dem Puddingteilchen, das ich mir in dem Deli um die Ecke zum Frühstück gekauft hatte. Ein fataler Fehlkauf, wie sich herausstellte. Nikki Howards Magenschleimhaut und Puddingteilchen waren absolut inkompatibel.
    Aber ich hatte einfach keine Zeit gehabt, mir ein vernünftiges Frühstück zu machen. Als der Wecker losschrillte, konnte ich es kaum glauben. Ich war doch gerade erst eingeschlafen! Am liebsten wäre ich gestorben. Eins wusste ich in dem Moment ganz genau: Ich würde unter der Woche garantiert nicht mehr in irgendwelche Clubs gehen.
    Während ich wie erschlagen im Bett lag und an Nikki Howards nackte weiße Wände starrte (Gabriels Rosen waren verschwunden, wahrscheinlich waren sie endgültig verwelkt und die Haushälterin hatte sie weggeworfen), leckte Cosabella mir übers Gesicht. Sie war natürlich heiß auf einen Spaziergang und ihr Frühstück. Da ging mir auf, dass ich ja gar nicht aufstehen musste. Niemand zwang mich dazu. Nikki Howard war ihre eigene Erziehungsberechtigte. Sie brauchte nicht zur Schule zu gehen, wenn sie nicht wollte. Ich konnte mich auf die Seite rollen und gleich wieder einschlafen – aaah, süßer Schlaf! Die Limousine, die mich zu dem Shooting für die Elle bringen würde, kam erst um drei. Wenn ich wollte, konnte ich den ganzen Vormittag im Bett verbringen.
    Es war verlockend. So unglaublich verlockend. Vor allem weil ich am Abend zuvor dann doch zu aufgekratzt gewesen war, um gleich einzuschlafen. Nachdem ich Moms Nachrichten auf der Mailbox abgehört hatte (insgesamt sieben, eine besorgter als die andere), war ich in Lulus Zimmer gegangen und hatte, während sie neben mir schlief, ihren Laptop überprüft. Natürlich war er genauso verwanzt wie der von Nikki.
    Bei näherer Untersuchung hatte ich festgestellt, dass die Spionagesoftware in einem kleinen elektronischen Bauteil saß, das jemand zwischen das Modemkabel und den Computer gesteckt hatte. Man konnte es ganz einfach abziehen und dann liefen die Computer perfekt.
    Jetzt hatte ich zwar immer noch keinen richtigen Laptop, sondern nur das alberne rosa Teil von Stark, aber immerhin konnte ich wieder unbesorgt online gehen … Wozu wollte ich dann überhaupt noch in die Schule? Okay, ich musste mir unter Nikkis Namen eine neue Internet-Identität einrichten, weil meine Eltern alle meine alten Accounts gelöscht hatten (damit ich nicht in Versuchung geriet, mich unter meinem alten Namen einzuloggen, nachdem ich jetzt ja offiziell tot war.) Aber das wäre kein Problem. Ich könnte online Journey quest spielen und mit Christopher chatten …
    Oh nein. Moment mal. Konnte ich nicht. Woher sollte Nikki Howard Christopher Maloney kennen? Um ihn kennenzulernen, musste sie zur Schule gehen.
    Ich gebe zu, dass das der einzige Grund war, weshalb ich schließlich doch die Kraft fand, aus dem Bett zu kriechen. Ich tastete blind nach meinen Klamotten und zog etwas an, was sich als eine Art Tunika entpuppte, die zusammen mit einer Handvoll langer Ketten über schwarzen Leggings mit Cowboystiefeln getragen wurde. (Lulu hatte mir die Sachen noch am Abend fürsorglich rausgelegt, weil sie fand, dass ich an meinem ersten Schultag umwerfend aussehen müsste.)
    Die Kombi erwies sich als überraschend bequem. Ich meine, dafür, dass es mal etwas anderes war als Jeans und T-Shirt.
    Nachdem ich mir die Zähne geputzt, das Gesicht gewaschen und die Haare gebürstet hatte (sehr vorsichtig, wegen meiner Operationsnarbe), bemerkte ich im Spiegel, dass ich … verdammt gut aussah.
    Wer hätte gedacht, dass man gut aussehen und gleichzei tig bequem angezogen sein

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