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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht«, keuchte sie
und sah sich mit einem gehetzten Ausdruck in den Augen nach allen Seiten um.
»Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo Harry hingegangen sein kann .«
    »Vielleicht ist er bei Douglas Sheatham «, meinte ich.
    Eugenie schloß die Augen und
schauderte zusammen. »Nennen Sie den Namen dieses schrecklichen Menschen nicht
vor meinen Ohren, bitte .«
    »Was haben Sie gegen Doug ?« fragte ich. »Ist es vielleicht der Bart? Oder die Art und
Weise, wie er malt ?«
    »Darüber will ich lieber nicht
sprechen«, sagte sie abweisend.
    Jemand drückte ihr ein frisches
Glas Sherry in die Hand, und geistesabwesend trank sie den größten Teil mit
einem Zug aus.
    »Mir können Sie es sagen«,
erklärte ich mitfühlend. »Ich weiß genau, was für ein lumpiger Schuft er ist .«
    »Wirklich?« Sie zeigte sich
etwas wärmer, und der Sherry half dabei gründlich nach.
    »Ganz bestimmt. Er hat mein
Mädchen an der Nase herumgeführt .«
    »Das ist ganz typisch für
Douglas«, sagte sie finster. »Es gab einmal — nun — es war ein Zwischenspiel,
an das ich mich sehr gerne erinnere — es dauerte sechs Monate. Danach wollte
ich ihn nie mehr wiedersehen .«
    »War es so schlimm ?« fragte ich freundlich.
    » Hed ,
Sie machen sich keine Vorstellung«, erwiderte sie dramatisch. »Alles, was er
wollte, war mein Geld. Das hätten Sie nicht geglaubt, wie ?«
    »Nein«, sagte ich atemlos. »Was
passierte dann? Tauchte Pandora auf ?«
    »Sie und diese kleine Hexe, die Lakeman «, sagte die Blondine verächtlich. »Die drei
steckten enger zusammen als Strauchdiebe. Dann verschwand Suzy von der
Bildfläche. Jedenfalls habe ich sie seitdem nicht mehr gesehen .«
    »Ein ungewöhnliches Terzett,
selbst für Greenwich Village «, warf ich hin.
    »Suzy und Pandora sind alte
Collegefreundinnen«, erklärte sie. »ich kann mir nicht vorstellen, was die beiden
an Douglas fanden oder von ihm hatten — von Prügeln hin und wieder abgesehen .«
    »Haben Sie auch nicht mehr von
ihm bekommen, Jenny ?«
    »An dem Mann ist zutiefst etwas
verkehrt«, sagte sie mit leiser Stimme. »Er hat einen unbeherrschbaren Hang zu
Gewalttätigkeiten. Eines Tages wird er jemanden umbringen. Ich werde mich sehr
vorsehen, daß ich’s nicht bin. Ich bleibe keine Sekunde mehr da, wenn er in
eine seiner wahnsinnigen Stimmungen verfällt .«
    Eine große, dürre Gestalt mit zu
langem, aschblondem Haar und einem zurückfliehenden Kinn tauchte plötzlich
neben der Blondine auf. Man konnte sofort erkennen, daß er als Mann gelten
wollte, weil er einen dünn ausrasierten Schnurrbart trug.
    »Mein Engel«, sagte er, »ich
bin untröstlich, daß ich dich allein gelassen habe. Aber Ronnies Gedicht war
einfach köstlich. Es hat mich hingerissen, meine Liebe, völlig hingerissen .«
    »Das macht nichts, Liebling .« Eugenie schenkte ihm ein Lächeln, das mehr als nur
mütterliche Wärme enthielt. »Ich vergebe dir. Ich hatte ein einfach
faszinierendes Gespräch über Douglas mit Mr. Hedley Stone hier .«
    »Bitte«, sagte Harry schwach.
»Erwähne seinen Namen nicht, ich kann es nicht ertragen .« Er sah mich an und zog seine Augenbrauen etwas hoch. »Und glauben Sie nicht,
daß Ihr plumper Annäherungsversuch bei Eugenie Sie zu irgend
etwas führen wird, Mr. Stone. Sie gehört mir, verstehen Sie! Ganz allein
mir.«
    »Oh, Harry«, kreischte die
Blondine verzückt, »du Wilder .«
    »Ich glaube, ich muß sowieso
gehen«, sagte ich. Ich warf noch einen Blick auf
Harry und klopfte Eugenie dann freundlich auf den Arm. »Halten Sie ihn gut
fest, wenn Sie nach draußen kommen, Schatz«, riet ich ihr. »In der Nachtluft
könnte er fortgeweht werden .«
    Dann drängte ich mich
entschlossen auf die Tür zu. Schließlich schaffte ich es und stieg die Treppe
zur Haustür hinauf, blieb dort einen Augenblick stehen und füllte mir die Lunge
mit frischer Luft.
    »Haben Sie nach mir gesucht ?« fragte eine Stimme.
    Ich wandte den Kopf und sah
Douglas Sheatham neben mir stehen.
    »Eigentlich suche ich nach
Pandora«, antwortete ich. »Wissen Sie, wo sie ist ?«
    »Keine Ahnung«, antwortete er.
»Als wir uns das letzte Mal sahen, haben Sie mich niedergeschlagen. Wollen Sie
da weitermachen ?«
    »Nur wenn Sie darauf bestehen,
Douglas«, sagte ich. »Auf dem Weg aus Ihrem Atelier bekam ich eine Zugabe von
Charlie. Wenn Sie das nächste Mal mit mir anbändeln, werde ich Ihnen
wahrscheinlich ein sauberes Loch durch den Kopf blasen .«
    »Das gilt auch für Sie, Boyd.
Doppelt und

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