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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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machen.«
    Ihr strahlendes Lächeln war mir Dank genug.
    Von diesem Moment an fand ich immer wieder Vorwände, um die Gesellschaft der Tochter des Herzogs vom Gläsernen Hügel genießen zu können. Ich unternahm heimliche Jagdausflüge in das Gebirge der Gläsernen Hügel und lockte sie mit mir fort. Ich sorgte dafür, dass Mab beim nächsten Elysium die Anwesenheit des Herzogs und seiner Tochter wünschte. Jeden freien Moment nutzte ich, um bei ihr sein zu können, bis endlich der Tag kam, an dem ich sie davon überzeugen konnte, das Anwesen ihres Vaters zu verlassen und bei Hofe zu leben. Der Herzog war außer sich, aber ich war der Winterprinz, und so gab er unter der Androhung von Verbannung oder Tod schließlich klein bei.
    Die Gerüchteküche brodelte natürlich. Als Teil der königlichen Familie wurde mein Leben genauestens unter die Lupe genommen, auch wenn es gar nichts Interessantes zu entdecken gab. Und plötzlich verbrachte ich so viel Zeit mit einer zukünftigen Herzogin … na ja, hätten Mab und Oberon beschlossen, einander das Ja-Wort zu geben, es hätte wohl nicht weniger Aufsehen erregt. Prinz Ash war besessen, Prinz Ash hatte ein neues Spielzeug für sich entdeckt, oder das schlimmste von allen: Prinz Ash war verliebt. Mich kümmerte es nicht. Wenn ich mit Ariella zusammen war, konnte ich alles um mich herum vergessen: den Hof, meine Verpflichtungen und den ganzen Rest. Bei ihr musste ich nicht ständig daran denken, wachsam zu bleiben, mir den Rücken frei zu halten oder meine Worte abzuwägen. Ariella hatte keinerlei Interesse an den Spielchen des Winterhofes, was mich unglaublich faszinierte. War ich etwa tatsächlich verliebt? Ich wusste es nicht. Die Liebe war ein Konzept, das mir vollkommen fremd war, etwas, wovor alle mich stets gewarnt hatten. Liebe war etwas für Sterbliche und schwächliche Sommerfeen, im Leben eines Dunklen Prinzen hatte sie keinen Platz. Aber nichts davon stimmte mich um. Ich wusste nur eines: Wenn wir zusammen waren, konnte ich die Intrigen und Stolperfallen des Hofes hinter mir lassen und einfach nur ich selbst sein.
    Es war Hochsommer, als derjenige, vor dem ich dies am meisten verbergen wollte, das mit uns beiden herausfand.
    Ariella und ich gingen oft auf die Jagd. So konnten wir dem Hof entkommen und allein sein, ohne das Getuschel, das dreiste Starren oder die verstohlenen, mitleidigen Blicke. Sie war eine ausgezeichnete Jägerin, und so wurden unsere Ausflüge oft zu freundschaftlichen Wettkämpfen, um zu sehen, wessen Pfeil die Beute zuerst erlegte. Ich gewann genauso oft, wie ich verlor, was mich seltsamerweise stolz machte. Dass mein Geschick nicht zu verachten war, wusste ich; dass Ariella mit mir mithalten konnte, machte die Jagd wieder spannend und zwang mich zu höchster Konzentration.
    An jenem Tag waren wir im Wilden Wald unterwegs, ruhten uns nach einer erfolgreichen Jagd aus und genossen einfach unser Zusammensein. Wir standen am Ufer eines klaren Teiches, ich hatte ihr den Arm um die Taille gelegt und sie schmiegte ihren Kopf an meine Brust. So beobachteten wir, wie zwei Blumenelfen einen riesigen Karpfen ärgerten, indem sie knapp über der Wasseroberfläche schwebten und hastig abzischten, wenn der Fisch nach ihnen schnappte. Es wurde langsam spät, doch wir wollten noch nicht an den Hof zurückkehren. Während der Sommermonate waren die Winterfeen rastlos und reizbar, was zu jeder Menge Gezänk und Tratscherei führte. Hier im Wilden Wald war es ruhig und friedlich, und nur die skrupellosesten oder verzweifeltsten unter den wilden Feen würden es wagen, es mit zwei starken Dunklen aufzunehmen.
    Ohne Vorwarnung wurde die friedliche Stille zerstört.
    »Da bist du ja! Mann, Eisbubi, ich suche schon seit Ewigkeiten nach dir. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich langsam glauben, dass du mir aus dem Weg gehst.«
    Ich zuckte resigniert zusammen. Natürlich, da war er , und nichts war ihm heilig.
    Ariella fuhr ebenfalls zusammen, allerdings vor Überraschung. »Wer …« Sie wollte sich umsehen, aber ich rührte mich nicht und hielt sie weiter fest. Stöhnend vergrub ich das Gesicht in ihren Haaren. »Dreh dich nicht um«, murmelte ich leise. »Reagier einfach nicht, vielleicht geht er dann wieder.«
    »Ha, als ob das schon jemals geklappt hätte.« Der Sprecher kam näher, und schließlich konnte ich ihn aus dem Augenwinkel sehen: Er hatte die Arme vor der nackten Brust verschränkt und grinste breit – wie immer. »Weißt du, wenn du mich

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