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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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hat die perfekte Nachtsicht einer Katze, jedoch …«
    Puck schnaubte spöttisch. »Ja, nur dein perfekter Katzenblick hilft uns leider überhaupt nicht, solange du uns nicht hin und wieder mitteilst, wenn etwas kommt. Sich in Luft aufzulösen, gehört nicht dazu. So werden wir wenigstens gewarnt.«
    Der Kater peitschte mit dem Schwanz. »Du könntest ja zusätzlich noch ein Neonschild über unseren Köpfen anbringen, auf dem steht: ›Schneller Imbiss, einfach dem Blinklicht folgen‹.«
    »Oder wir könnten dich als Köder benutzen …«
    »Hört ihr das auch?«, fragte Ariella.
    Wir erstarrten und lauschten schweigend.
    Die Hecke war niemals still, immer raschelte, kratzte oder quietschte es irgendwo, doch neben dem Geräusch der Ranken und dem Plätschern des Wassers hörte ich noch etwas anderes. Ein leises Klicken, wie Krallen auf Holz. Und es kam näher …
    Der Wolf begann leise zu knurren und das Fell auf seinem Rücken richtete sich auf. »Da kommt etwas«, murmelte er noch, dann verschwand Grimalkin.
    Ich zog mein Schwert. »Puck, wir brauchen Licht da hinten, schnell.«
    Über uns flammte in einer lautlosen Explosion strahlend grünes Feenfeuer auf und erhellte den Tunnel hinter uns. Hunderte glänzender, achtbeiniger Kreaturen wichen hastig vor dem plötzlichen Licht zurück. Der Tunnel war voll von ihren bleichen, angeschwollenen Leibern, die fast so groß waren wie Melonen und von vielen, dünnen Beinchen getragen wurden. Mit ihren schönen elfenhaften Gesichtern schauten sie kaltblütig auf uns herab und präsentierten uns lauter Mäuler voller schwarzer Fangzähne.
    »Spinnen«, stöhnte Puck und zog seine Dolche. Aus dem leisen Grummeln des Wolfs wurde lautes Knurren. »Warum müssen es immer Spinnen sein?«
    »Haltet euch bereit«, murmelte ich, während ich den Schein wie eine kalte Wolke an mich zog. Ich spürte, wie Puck sich ebenfalls rüstete. »Das könnte unangenehm werden.«
    Zischend griff der Schwarm an. Sie ließen sich von der Decke fallen, landeten polternd auf den Planken und rannten mit klickenden Beinchen über das Deck. Dabei waren sie erstaunlich schnell, mit gefährlich spitzen Fängen und gespreizten Beinen segelten sie auf uns zu.
    Ich schleuderte ihnen eine Wolke aus Eissplittern entgegen, tötete so einige noch im Flug und trat dem Rest von ihnen mit erhobener Klinge entgegen. Eine Spinne holte ich aus der Luft, wich der nächsten aus, bevor sie in meinem Gesicht landen konnte, und durchbohrte eine dritte, die es auf mein Bein abgesehen hatte. Ariella stand hinter mir und schoss einen Pfeil nach dem anderen ab. Der Wolf sprang brüllend herum, riss sich Spinnen aus dem Pelz und zerquetschte sie mit seinen starken Kiefern. Puck, der schon mit schwarzem Schleim überzogen war, wich den Spinnen aus, wenn sie ihn ansprangen, um gleichzeitig nach allen zu treten, die ihm zu nah kamen, sodass sie platschend im Wasser landeten.
    »Aggressive kleine Biester, was?«, rief er mir zu, riss eine Spinne von seinem Bein ab und schleuderte sie über die Reling. »Ein bisschen wie Dunkerwichtelbrut, nur hässlicher.« Er duckte sich und ließ eine zischende Spinne über seinen Kopf hinwegsegeln, sodass sie in den Fängen des Wolfes landete. »Hey, Prinz, weißt du noch, wie wir damals über dieses Hydranest gestolpert sind und gerade alle Jungen geschlüpft waren? Ich wusste doch nicht, dass Hydras bis zu sechzig Eier legen können.«
    Ich erwischte zwei Spinnen auf einmal, woraufhin schwarzer Schleim auf mein Gesicht regnete. »Kein guter Zeitpunkt für schöne Erinnerungen, Goodfellow.«
    Puck schrie kurz auf und schlug sich dann fluchend eine Spinne aus dem Nacken. Seine Hand tauchte blutrot wieder auf. »Darum geht’s nicht, Eisbubi«, fauchte er und trat wütend nach einer Spinne. »Erinnerst du dich an diesen netten kleinen Trick? Ich denke, genau das sollten wir jetzt wiederholen.«
    Es wurden immer mehr Spinnen; kaum hatte ich eine erschlagen, stürmten vier weitere auf mich zu. Sie waren inzwischen überall, krochen über die Reling und krabbelten über das Deck. Ariella und ich standen Rücken an Rücken, um einander zu schützen, während der Wolf völlig durchdrehte, sich wand und auf dem Boden wälzte, um die Spinnen loszuwerden, die wie gigantische Zecken durch sein Fell krochen.
    »Komm schon, Prinz! Sag nicht, das hast du vergessen!«
    Ich hatte es keineswegs vergessen. Ich wusste sehr genau, was er im Sinn hatte. Es war verdammt riskant und würde uns beiden eine Menge

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