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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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hinauf, drehte sich einmal um die eigene Achse und sank auf meiner anderen Seite wieder zu mir herab. »Also, Hoheit, anscheinend habt Ihr langsam den Dreh raus. Soll ich Euch mal zeigen, was diese Dinger alles draufhaben? Falls Ihr nichts gegen eine kleine Herausforderung einzuwenden habt.«
    Das Adrenalin rauschte durch meine Adern und der Kick des Fliegens verdrehte mir den Kopf. Außerdem war ich sauer auf die Eiserne Fee und jederzeit bereit, eine Herausforderung anzunehmen, ganz egal, ob groß oder klein.
    »Leg los!«
    Glitch grinste und seine Augen funkelten. »Dann folgt mir. Und versucht, mit mir mitzuhalten!«
    Sein Insekt jagte in die Höhe und er stieß einen lauten Jubelschrei aus. Ich riss die Vorderbeine meines Gleiters nach hinten und sofort folgte er dem anderen und schoss in die Höhe wie eine Rakete. Glitch brach scharf nach rechts weg; ich zog am rechten Bein des Gleiters und er vollführte dasselbe Manöver und flog eine weite Rechtskurve. Wir jagten Glitch durch den weiten Himmel und machten eine Reihe von Loopings, Bogen, Kurven und Sturzflügen, und das alles bei Höchstgeschwindigkeit. Der Boden raste unter mir dahin, der Wind heulte in meinen Ohren und mein Blut floss schneller als jemals zuvor. Ich jagte den Gleiter in einen steilen, fast senkrechten Sturzflug und zog ihn erst im letzten Moment wieder hoch. Mein Adrenalinspiegel stieg sprunghaft an und ich stieß einen Freudenschrei aus.
    Schließlich schlossen wir wieder zu Glitch auf und flogen ganz normal geradeaus. Er musterte mich widerwillig, während ich durch den Kick von meinem Stuntflug mit einem Insekt immer noch keuchte.
    »Ihr seid ein Naturtalent«, stellte er kopfschüttelnd fest. »Die Gleiter reagieren nicht bei jedem so gut. Man muss eine Bindung mit ihnen eingehen, damit sie einem wirklich alles geben. Ihr habt schätzungsweise einen ganz schönen Eindruck hinterlassen.«
    Dieses Kompliment machte mich absurderweise ziemlich stolz und ich spürte den eigenartigen Impuls, meinem Gleiter den Kopf zu tätscheln.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir da sind?«, fragte ich, als ich bemerkte, dass der riesige rote Mond über unseren Köpfen bereits dabei war, unterzugehen.
    Glitch seufzte und seine Fröhlichkeit verschwand. »Wir sind fast da. Genauer gesagt müsstet Ihr es ungefähr … jetzt sehen können.«
    Wir schwebten über eine Anhöhe hinweg, das Land fiel zu einer flachen Mulde ab, und da sah ich zum ersten Mal die Streitmacht des falschen Königs.
    Sie bedeckte den gesamten Boden wie ein funkelnder Teppich. Es waren genug Eiserne Feen, um eine Kleinstadt zu bevölkern, und sie marschierten alle in perfekten, rechteckigen Formationen. Diese Armee war riesig, mindestens doppelt so groß wie die von Sommer und Winter. Große eiserne Käfer wie die zwei, die wir bereits bei dem Angriff gesehen hatten, stapften wie Panzer voran und überschatteten die Reihen der kleineren Feen. Ich zählte mindestens drei Dutzend und musste sofort daran denken, wie schwierig es schon gewesen war, nur einen dieser massigen Käfer zu Fall zu bringen. Aber das war noch nicht das Schlimmste.
    Hinter der Armee, die sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vorwärtsbewegte, ragte eine riesige eiserne Festung auf. Ich blinzelte, rieb mir die Augen und fragte mich, ob ich vielleicht halluzinierte. Das war unmöglich. Etwas von dieser Größe sollte nicht in der Lage sein, sich zu bewegen. Aber da war sie, eine Riesenkonstruktion aus Eisen und Stahl, die hinter der Armee herrollte. Sie war krumm und schief und schien aus allem zusammengeschustert worden zu sein, was gerade so herumgelegen hatte. Aber das war dann irgendwie zu einer gigantischen beweglichen Zitadelle modelliert worden.
    »Er hat schon seit einiger Zeit seine Truppen zusammengezogen«, erklärte Glitch, während ich noch auf die Festung starrte und einfach nicht den Blick davon abwenden konnte. »Diese Scharmützel an der Grenze zum Nimmernie sind nichts als Ablenkungsmanöver. Sie sollen die Gegenseite schwächen, während er seine Kräfte sammelt. Wenn er in dem Tempo weitermarschiert, wird er in knapp einer Woche die Grenze des Eisernen Königreiches erreichen. Und wenn er mit dieser Festung und der gesamten Macht seiner Armee durch das Nimmernie pflügt, wird keiner der Altblütler in der Lage sein, ihn aufzuhalten. Zunächst wird er die beiden Höfe ausschalten und dann wird er diese Burg mitten in Euer kostbares Nimmernie stellen, um es endgültig zu erledigen. Das

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