Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
gemeinen Grinsen. »Wie vorhersehbar«, zischte er und wich ein paar Schritte zurück. »Ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest, Prinzessin. Deswegen habe ich bereits Truppen losgeschickt, um euer kleines Rebellennest zu zerstören. Ihr solltet euch besser beeilen, inzwischen müssten sie fast dort sein.«
»Was?« Fassungslos starrte ich Rowan an und wünschte mir, ich könnte ihm das Grinsen aus dem Gesicht prügeln. »Du verdammter Dreckskerl. Sie waren ja nicht einmal eine ernsthafte Bedrohung! Hättet ihr sie nicht einfach in Ruhe lassen können?«
»Glitch hat sich des Hochverrats am Eisernen König schuldig gemacht und seine Rebellen sind eine Plage, die ausgemerzt werden muss«, erklärte Rowan voller Befriedigung. »Außerdem hätte ich sie sowieso vernichtet, einfach nur, um dein Gesicht zu sehen, wenn dir klar wird, dass deinetwegen jetzt immer mehr Leben ausgelöscht werden. Und natürlich verschwendest du mit jedem Moment, den du länger hierbleibst und große Sprüche schwingst, wertvolle Zeit, um deine kleinen Freunde zu warnen. Ich würde lieber ganz schnell losrennen, Prinzessin.«
Ich grub mir die Fingernägel in die Handflächen, so stark brannte die Wut in mir. Wir durften sie nicht angreifen, das verboten die Bedingungen unseres Waffenstillstands, außerdem mussten wir schnell zurück, um Glitch zu helfen. Wenn es dafür nicht schon zu spät war. Da er genau wusste, in welcher Klemme wir steckten, grinste Rowan mir ins Gesicht und winkte fröhlich.
Ich starrte ihn nur finster an, während ich mich mit Ash und Puck zurückzog. »Wenn ich komme, um mich um den falschen König zu kümmern, bist du auch dran, das verspreche ich dir«, rief ich Rowan zu.
Der verräterische Prinz fuhr sich mit seiner schwarzen Zunge über die Lippen. »Oh, ich kann es kaum erwarten, Prinzessin.« Sein Grinsen war das Letzte, was ich sah, bevor wir aus dem Vogelbeerhain rannten.
Eisen gegen Eisen
Selbst über das Heulen des Windes hinweg hörte ich den Lärm der Schlacht.
Ich holte alles an Geschwindigkeit aus meinem Gleiter raus, was möglich war, glitt über eine Anhöhe und sah, dass es in den Turmruinen bereits von eisernen Feinden wimmelte. Eiserne Ritter trafen auf Zwerge in Rüstung, silbern glänzende Gottesanbeterinnen schlugen mit sensenartigen Armen nach verzweifelten Hackerelfen und mechanische Hunde warfen sich ins Getümmel. In einiger Entfernung taumelte ein riesiger Käferpanzer Richtung Stützpunkt und machte alles platt, was sich ihm in den Weg stellte, während elfische Musketenschützen mit ihren Waffen in die Menge feuerten.
»Wir sollten zunächst den Käfer ausschalten«, rief Ash, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte. »Kannst du ihn zu Fall bringen, wenn ich mich um die Schützen auf seinem Rücken kümmere?«
Ich nickte und ignorierte das permanente Angstgefühl, das sich in meinem Magen breitgemacht hatte. »Denke schon.«
»Macht ihr zwei nur«, brüllte Puck und lenkte seinen Gleiter in eine Kurve. »Ich werde am Eingang die Stellung halten und sicherstellen, dass nichts mehr reinkommt. Wir sehen uns bei der Siegesfeier, Prinzessin!« Damit flog er davon.
Ich holte tief Luft und warf meinem Ritter einen Blick zu. »Bist du bereit?«
Er nickte. »Und los.«
Ich drückte die Beine des Gleiters nach vorn und schickte ihn in den Sturzflug, so dass ich auf das riesige schwarze Insekt zuraste. Tief unter uns schrillte das Kreischen von Metall. Schüsse hallten über die Ebene und die Schreie der Verwundeten und Sterbenden jagten mir einen Schauer über den Rücken.
Irgendetwas Kleines, Schnelles schoss an uns vorbei, traf in einem Funkenregen das Bein meines Gleiters und ließ ihn hart nach links wegbrechen. Ich wirbelte herum und sah hinter uns einige vogelartige Kreaturen flattern, deren Schnäbel und Flügelkanten funkelten wie Schwertklingen. Sie schraubten sich gerade in die Höhe, um dann ihren nächsten Angriff zu starten.
»Wir müssen uns trennen!«, rief ich Ash zu, der sie ebenfalls gesehen hatte. »Sonst sind wir ein leichtes Ziel. Ich werde versuchen, sie von dir abzulenken.« Ohne auf eine Antwort zu warten, riss ich am Bein des Gleiters und schickte ihn in eine andere Richtung, wobei ich mich gleichzeitig nach den Bombervögeln umsah. Zwei lösten sich von dem Schwarm und flogen mit schrillen Schreien auf mich zu.
Ich schwenkte nach links, verfehlte sie aber knapp. Sie schossen wie Sternschnuppen an mir vorbei, mit einer unglaublichen Geschwindigkeit.
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