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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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gerade geräumt. Du kannst nicht ganz allein hierbleiben, und ich glaube nicht, dass du da, wo wir hingehen, willkommen wärst.«
    »Nicht gehen!« Mit eifriger Miene sprang Razor auf. »Bleibe bei Meister. Gehe hin, wo Meister hingeht. Razor kann helfen!«
    »Kannst du nicht«, widersprach ich und kam mir äußerst mies vor, als er wie ein trauriger Welpe die Ohren hängen ließ. »Wir ziehen in den Krieg und das wird gefährlich. Gegen die Armee des falschen Königs kannst du uns nicht helfen.« Er summte traurig, aber ich fuhr mit fester Stimme fort: »Geh nach Hause, Razor. Geh zurück nach Mag Tuiredh. Wärst du nicht viel lieber dort? Bei den ganzen anderen Gremlins?«
    Grimalkin seufzte hörbar, was mich dazu brachte, mich nach ihm umzudrehen, und Razor, ihn wieder anzufauchen. »Bin ich denn wirklich der Einzige hier, der einen Durchblick hat?«, fragte der Kater und musterte uns der Reihe nach. Wir starrten ihn nur an, woraufhin er den Kopf schüttelte. »Kein Glück, wie? Denk noch einmal darüber nach, was du da gerade gesagt hast, Mensch. Bitte wiederhole deinen letzten Satz.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wärst du nicht viel lieber dort?«
    Er schloss genervt die Augen. »Den nächsten Satz, Mensch.«
    »Bei den ganzen anderen Gremlins.« Er sah mich erwartungsvoll an, aber ich hob resigniert die Hände. »Was denn? Worauf willst du hinaus, Grim?«
    Grimalkin klopfte mit seinem Schwanz auf das Bett. »In solchen Momenten bin ich sogar noch dankbarer, dass ich eine Katze bin«, seufzte er. »Was meinst du, warum ich dir dieses Wesen gebracht habe, Mensch? Um meine Fähigkeiten als Jäger zu trainieren? Ich kann dir versichern, dass die bereits ausreichend geschult sind. Bitte versuche wenigstens, das Gehirn zu benutzen, das sich irgendwo in deinem Kopf versteckt. In Mag Tuiredh gibt es Tausende von Gremlins, vielleicht sogar Hunderttausende. Und wer ist die einzige Person im gesamten Reich, die mit ihnen kommunizieren kann?«
    »Ich.« Schlagartig wurde mir klar, worauf er hinauswollte. »Die Gremlins. Es gibt Tausende da draußen. Und … und sie gehorchen mir.«
    »Bravo«, kommentierte Grimalkin trocken und rollte mit den Augen. »Endlich ist dir ein Licht aufgegangen.«
    »Ich kann die Gremlins fragen, ob sie uns helfen«, fuhr ich fort, ohne Grimalkin zu beachten, der sich hinlegte und den Schwanz um den Körper schlang – seine Arbeit war offenbar getan. »Ich kann nach Mag Tuiredh gehen und …« Ich unterbrach mich und schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, kann ich nicht. Ich muss dabei sein, wenn wir im Nimmernie ankommen, sonst werden Oberon und Mab versuchen, Glitch und seine Armee zu töten. Sie würden denken, es sei ein weiterer Angriff des falschen Königs.«
    »Damit könntest du recht haben«, nickte Puck und verschränkte die Arme vor der Brust. »Mab würde keine Sekunde zögern, und selbst Oberon würde erst zuschlagen und dann fragen, wenn es um Eiserne Feen geht.« Nachdenklich musterte er Razor, der mich immer noch eifrig anschaute und immer wieder den Kopf schief legte wie ein Hund, der zu verstehen versucht, was man sagt.
    »Wie wäre es mit unserer kleinen Kreissäge hier? Könntest du ihn nicht mit einer Nachricht zu seinen Freunden schicken, um ihnen zu sagen, was du willst?«
    »Zumindest könnte ich es versuchen. Was haben wir schon zu verlieren?« Ich drehte mich zu dem Gremlin um, der sich sofort voller Tatendrang aufsetzte und die Ohren aufstellte. »Razor, wenn ich die anderen Gremlins bitten würde, mir zu helfen, meinst du, sie würden kommen?«
    »Wir helfen!« Grinsend hüpfte Razor auf und ab. »Razor hilft! Dem Meister helfen, ja!«
    Ich wusste nicht, ob das nun bedeutete, dass alle Gremlins helfen würden oder nur er, aber trotzdem fuhr ich fort: »Ich möchte, dass du eine Nachricht nach Mag Tuiredh bringst, an alle Gremlins. Schare alle um dich, die bereit sind zu kämpfen, und stoße dann an der Grenze des Eisernen Reiches zu uns, dort, wo es auf den Wilden Wald trifft. Wir müssen den mobilen Turm des falschen Königs aufhalten, bevor er die Kriegsfront erreicht. Schaffst du das, Razor? Hast du verstanden, worum ich dich bitte?«
    »Razor versteht!«, krähte der Gremlin, sprang an die Wand und schenkte mir ein neonblaues Grinsen. »Ich helfe! Treffe Meister in komischem Elfenland! Los!« Und bevor ich ihn zurückbeordern konnte, huschte er die Wand hoch, schlüpfte durch die Lüftungsschlitze und war verschwunden.
    Mit erhobener Augenbraue sah Puck mich an.

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