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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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ersten Mal hierhergekommen und zum ersten Mal Leanansidhe begegnet war. Damals waren wir mehr gewesen: ich, Puck, Grim, Eisenpferd und die drei Halbblutkids Kimi, Nelson und Warren.
    Jetzt war unsere Gruppe wesentlich kleiner. Eisenpferd gab es nicht mehr, genau wie Kimi und Nelson. Sie waren alle Opfer von Machinas grausamem Leutnant Virus geworden. Warren war ein Verräter, der für den falschen König gearbeitet hatte. Ich fragte mich, wen ich noch verlieren würde, bevor das alles vorbei war. Ob es allen in meinem Umfeld bestimmt war zu sterben. Die finstere Prophezeiung des Orakels kam mir wieder in den Sinn, dass ich am Ende ganz allein sein würde, und ich kämpfte die aufsteigende Furcht nieder.
    Ashs Finger schlossen sich um meine und drückten sie. Er sagte nichts, doch ich klammerte mich an seine Hand wie an eine Rettungsleine, so als könnte er jeden Moment verschwinden.
    Wir folgten Grimalkin über eine lange Treppe in Leanansidhes bombastische Eingangshalle, in der sich zwei breite Freitreppen Richtung Decke erhoben und die Wände mit berühmten Gemälden und anderen Kunstwerken geschmückt waren. Automatisch wanderte mein Blick zu dem Flügel in einer Ecke des Raums. Dort hatte ich meinen Vater zum ersten Mal gesehen, auf der Klavierbank sitzend, über die Tasten gebeugt, und hatte ihn nicht einmal erkannt.
    Der Flügel war verwaist, aber das vornehme schwarze Sofa vor dem brennenden Kamin nicht. Dort saß, entspannt in die Kissen gelehnt und mit einemWeinkelch in der schlanken Hand, Leanansidhe, die Königin der Exilanten.
    »Meine Lieben!« Leanansidhe – blass, groß und umwerfend schön – schenkte uns mit ihren blutroten Lippen ein Lächeln, während ihre glänzenden kupferroten Haare um ihren Kopf schwebten, als wären sie schwerelos. Sie erhob sich mit müheloser Grazie und ihr elfenbeinfarbenes Kleid wogte um ihre Füße, während sie ihr Weinglas geistesabwesend einem wartenden Satyr reichte, um es gegen eine Zigarettenspitze einzutauschen. Dann kam sie mit dem Lächeln eines hungrigen Tigers auf uns zu, wobei sie saphirblauen Zigarettenrauch hinter sich herzog.
    »Meghan, Liebes, wie wundervoll, dass du mal reinschaust. Als du von deiner letzten Mission nicht zurückgekehrt bist, habe ich schon das Schlimmste befürchtet. Aber wie ich sehe, hast du es doch geschafft.« Der kalte Blick aus ihren blauen Augen wanderte zu Ash und sie zog eine schmale Augenbraue hoch. »Und in Begleitung des Winterprinzen. Wie …«, sie tippte ihre langen Fingernägel aneinander und spitzte die Lippen, »… hartnäckig.« Sie kniff die Augen zusammen und eine Welle von Macht strömte durch die Luft und ließ die Lampen flackern, als Leanansidhe sich Ash zuwandte. »Als ich Euch das letzte Mal gesehen habe, habt Ihr gedroht, die Familie des Mädchens abzuschlachten, Eure Hoheit. Sei gewarnt, mein Lieber, es ist mir völlig egal, ob du Mabs Lieblingssohn bist. Wenn du in diesem Haus irgendjemanden bedrohst, werde ich dir die Eingeweide durch die Nase rausreißen und meine Harfen mit ihnen bespannen.«
    »Ich persönlich würde das zu gern sehen«, murmelte Puck grinsend.
    Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, woraufhin er mir die Zunge rausstreckte.
    Ash verbeugte sich. »Ich habe jegliche Verbindung zum Winterhof abgebrochen«, sagte er ruhig und erwiderte den durchdringenden Blick der Königin der Exilanten. »Ich bin nicht länger ›Eure Hoheit‹, sondern nur ein Exilant, genau wie Meghan. Und ich will weder dir noch irgendjemandem in deinem Haus etwas Böses.«
    Leanansidhe schenkte ihm ein schmallippiges Lächeln. »Vergiss nur nicht, wer hier die Königin ist, mein Lieber.« Dann nickte sie dem Rest unserer Gruppe zu und deutete auf die Sofas. »Setzt euch, meine Lieben, setzt euch«, forderte sie uns in einem Ton auf, der eine nur leicht verschleierte Drohung enthielt. »Ich fürchte, wir haben einiges zu besprechen.«
    Ich holte tief Luft, während ich in die Samtkissen sank, und fühlte mich unglaublich klein, als das Sofa versuchte, mich zu verschlucken. Ash blieb lieber stehen und ragte neben mir auf, während Puck und Grim sich auf die Armlehnen hockten. Leanansidhe ließ sich elegant auf dem gegenüberliegenden Sessel nieder, überkreuzte ihre langen Beine und starrte mich über ihre Zigarette hinweg an. Ich dachte an meinen Dad, und heiße, brodelnde Wut stieg in mir auf. Ich wollte sie so viel fragen, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Ash legte mir warnend eine Hand auf die

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