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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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machen, bevor noch mehr passiert. Die Eisernen Feen haben die Jagd auf dich eröffnet, und ich verspüre nicht das Verlangen, schon wieder so eine kleine Rettungsaktion zu starten. Ihr könnt reden, wenn wir bei Leanansidhe sind. Gehen wir.«
    Er trottete mit hoch erhobenem Schwanz die Straße hinunter und blieb nur einmal an einer Seitengasse kurz stehen, um uns mit glühenden Augen einen Blick zuzuwerfen, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
    Ich löste mich aus Ashs Armen und machte einen Schritt in Pucks Richtung, da ich hoffte, wir könnten miteinander reden. Er fehlte mir. Er war mein bester Freund und ich wollte, dass alles wieder so wurde wie früher, wir drei gegen den Rest der Welt. Doch sobald ich mich bewegte, trat Puck von mir weg, als wäre meine Nähe für ihn unerträglich. Mit drei langen Schritten erreichte er den Eingang der Gasse, dann drehte er sich zu uns um und grinste. Sein rotes Haar leuchtete im Schein der Straßenlaterne.
    »Was ist, Turteltäubchen? Kommt ihr? Ich kann es gar nicht erwarten, Leas Gesicht zu sehen, wenn ihr beide reinschneit.« Seine Augen funkelten und sein Grinsen wurde grimmig. »Wisst ihr, ich habe gehört, sie tut denen, die ihr ein Dorn im Auge sind, grauenhafte Dinge an. Man kann also nur hoffen, dass sie dir nicht die Eingeweide rausreißt und sie als Harfensaiten verwendet, Prinz.« Er wackelte kichernd mit den Augenbrauen, drehte sich um und folgte Grimalkin in die Schatten der Gasse.
    Ich seufzte. »Er hasst mich.«
    Ash knurrte. »Nein, ich denke, diese spezielle Empfindung hat er für mich reserviert«, erklärte er belustigt. Als ich darauf nichts erwiderte, zog er mich vorwärts und wir liefen gemeinsam zu der Gasse. »Goodfellow hasst dich nicht«, fuhr er fort, als die Schatten jenseits der Straßenlaternen finster und bedrohlich vor uns aufragten. »Er ist wütend, aber ich glaube, mehr auf sich selbst. Immerhin hatte er sechzehn Jahre Zeit, um etwas zu unternehmen. Es ist ganz allein seine Schuld, dass ich ihm zuvorgekommen bin.«
    »Dann ist das jetzt also so eine Art Wettkampf?«
    »Wenn du es so nennen willst.«
    Ich wollte Puck und Grimalkin schon in die Gasse folgen, da packte er mein Handgelenk, zog mich an sich und ließ eine Hand meinen Rücken hinaufgleiten, während er die andere an meine Wange legte. »Ich habe schon einmal seinetwegen ein Mädchen verloren«, murmelte Ash und vergrub seine Finger in meinem Haar. Obwohl sein Ton unbekümmert war, huschte kurz ein altbekannter Schmerz über sein Gesicht. »Ich will nicht noch eines verlieren.« Seine Stirn landete sanft an meiner und sein strahlender, silbern schimmernder Blick durchbohrte mich. »Ich habe vor, sie alle von dir fernzuhalten, solange ich lebe. Damit meine ich Puck, den falschen König und jeden anderen, der dich mir wegnehmen könnte.« Sein Mundwinkel zuckte, während ich mich bemühte, unter seinem eindringlichen Blick wieder zu Atem zu kommen. »Wahrscheinlich hätte ich dich warnen sollen – ich habe eine etwas besitzergreifende Ader.«
    »Ist mir noch gar nicht aufgefallen«, flüsterte ich und versuchte, fröhlich und sarkastisch zu klingen, blieb aber ziemlich atemlos. »Ist schon okay – ich werde dich auch nicht aufgeben.«
    Sein Blick wurde sanft, er neigte den Kopf und seine Lippen strichen über meine. Ich verschränkte die Hände in seinem Nacken, schloss die Augen und atmete seinen Duft ein – um einfach alles um mich herum vergessen, wenn auch nur für einen Moment.
    »Hey, Turteltäubchen!« Pucks Stimme zerriss die Stille und hallte durch die Dunkelheit.
    Ash zog sich mit einem reumütigen Lächeln von mir zurück.
    »Nehmt euch gefälligst ein Zimmer, ja! Wir haben Besseres zu tun, als zuzusehen, wie ihr euch gegenseitig die Zunge in den Hals schiebt!«
    »Allerdings.« In Grimalkins Stimme schwang dieselbe Verärgerung mit wie in Pucks und ich zuckte zusammen. War jetzt sogar der Kater einer Meinung mit ihm? »Beeilt euch, sonst lassen wir euch zurück.«
    Wir folgten Grimalkin durch die Stadt, eine ungewöhnlich lange, gewundene Gasse entlang, in der es irgendwann stockfinster wurde. Dann waren wir plötzlich wieder in einem vertrauten kerkerartigen Keller, wo Fackeln an den Wänden hingen und sich anzüglich grinsende Gargoyles um die Steinsäulen ringelten.
    Grimalkin legte ein scharfes Tempo vor und glitt durch einige Flure, in denen die Fackeln hektisch flackerten und es in den dunklen Ecken knurrte und raschelte. Ich musste daran denken, wie ich zum

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