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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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etwas erwidern konnte. »Was flüstert ihr zwei da? Hat es irgendetwas damit zu tun, was du gegen deinen Vater eintauschen willst?«
    Ich schenkte Ash ein strahlendes Lächeln und wandte mich wieder Leanansidhe zu. »Ja«, sagte ich dann leise und hob das Kleinod hoch, so dass es im Licht funkelte. Leanansidhe richtete sich kerzengerade in ihrem Sessel auf. »Ich kann dir das hier geben.«
    Das kurze, gierige Aufblitzen in den Augen der Königin verriet mir, dass wir gewonnen hatten.
    »Ein Kleinod, Liebes?« Leanansidhe lehnte sich zurück und gab sich gelassen. »Das könnte ausreichend sein. Zumindest vorerst. Ich denke mal, dafür kann ich deinen Vater hergeben.«
    Mir wurde ganz schwummrig vor Erleichterung, aber Ash trat vor und schloss die Hand um den Ring und meine Finger. »Das reicht nicht«, sagte er, woraufhin ich ihn fassungslos anstarrte. »Du weißt, dass die Eisernen Feen nach Meghan suchen. Wir können nicht einfach planlos in der Welt der Sterblichen umherwandern. Wir brauchen einen Ort, an dem wir sicher sind vor den Gefolgsleuten des falschen Königs.«
    »Was machst du, Ash?«, zischte ich tonlos.
    Er warf mir einen Seitenblick zu und formte lautlos die Worte: »Vertrau mir.«
    Leanansidhe spitzte die Lippen. »Ihr zwei strapaziert meine Geduld aufs Äußerste.« Sie trommelte mit ihren Fingern auf der Armlehne, dann seufzte sie. »Also gut, ihr Lieben. Ich habe ein malerisches, kleines Refugium, das ich euch für eine Weile überlassen kann. Es liegt mitten im Nirgendwo und ist ziemlich sicher – ich trage Sorge dafür, dass einige der ortsansässigen Waldkobolde ein Auge darauf haben. Wäre das gut genug für euch, Täubchen?«
    Ich sah Ash fragend an und er nickte. »Alles klar«, sagte ich zu Leanansidhe und legte das Kleinod auf einen der Beistelltische, wo es schimmerte wie ein verirrtes Glühwürmchen. »Damit ist der Handel perfekt. Also, wo ist mein Dad?«
    Leanansidhe lächelte. Sie erhob sich anmutig, glitt zu dem Flügel in der Ecke, setzte sich auf die Klavierbank und ließ die Finger über die Tasten gleiten.
    »Genau hier, Liebes. Nachdem du weg warst, war dein Vater leider untröstlich. Er versuchte immer wieder, die Villa zu verlassen, und bedauerlicherweise musste ich diesen erbärmlichen Fluchtversuchen irgendwann ein Ende machen.«

Die verborgene Zuflucht
    »Verwandle ihn zurück!«, schrie ich. Meine Füße schienen vor Entsetzen wie festgenagelt zu sein.
    »Oh, reg dich nicht auf, Liebes.« Leanansidhe strich mit einem Fingernagel über die Tasten und ließ einen kummervollen, zittrigen Ton erklingen. »Es ist doch nicht dauerhaft. Du wirst ihn allerdings aus dem Zwischenraum entfernen müssen, um ihn zurückzuverwandeln. Der Zauber sieht vor, dass er in dieser Form bleibt, solange er hier ist. Aber sieh es doch mal so, Liebes: Wenigstens habe ich ihn nicht in eine Pfeifenorgel verwandelt.« Sie erhob sich, streckte sich wie eine Katze und nahm meinen entsetzten Blick nicht einmal wahr. »Und nun muss ich darauf bestehen, dass ihr mir beim Abendessen Gesellschaft leistet, meine Lieben. Die Köchin macht heute Seepferdchensuppe, und ich brenne darauf, zu erfahren, wie ihr Virus das Zepter abgenommen habt. Und natürlich von eurer kleinen Erklärung vor Mab und Oberon und den versammelten Hofstaaten.« Sie rümpfte fast schon liebevoll die Nase. »Ach, junge Liebe. Es muss wundervoll sein, wenn man so naiv ist.«
    »Was ist mit meinem Dad?«
    »Papperlapapp, Liebes. Der geht doch nirgendwo hin.« Leanansidhe wedelte affektiert mit der Hand.
    Vielleicht bemerkte sie ja nicht, wie gereizt ich reagierte, sie kommentierte es jedenfalls nicht. Ash legte mir eine Hand auf den Arm, bevor ich explodieren konnte.
    »Und jetzt komm, Täubchen. Erst mal essen wir zu Abend, vielleicht gefolgt von ein wenig Klatsch, dann könnt ihr euch auf den Weg machen, wenn ihr wollt. Ich denke, Puck und Grimalkin sind schon im Speisesaal.«
    Als sie Puck erwähnte, flammte mein Zorn wieder auf. Mistkerl, dachte ich, während wir Leanansidhe durch jede Menge Flure mit rotem Teppichboden folgten, und lauschte nur mit halbem Ohr ihrem Geplapper. Das werde ich ihm nie verzeihen. Niemals. Mir nichts von meinem Dad zu sagen, war einfach unverzeihlich. Diesmal ist er zu weit gegangen.
    Als wir eintraten, war zwar Grimalkin im Speisesaal, Puck jedoch nicht, was auch gut war, denn sonst hätte ich den ganzen Abend damit verbracht, ihm über meinen Suppenteller hinweg giftige Blicke zuzuwerfen. Stattdessen

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