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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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aß ich eine extrem fischige Suppe, die bei jedem Schluck alles in seltsame, wirbelnde Farben tauchte, und beantwortete Leanansidhes Fragen zu den Ereignissen rund um Virus und das Zepter. So kam ich schließlich auch zu dem Teil, als Ash und ich aus dem Nimmernie verbannt wurden.
    »Und was ist dann passiert, Täubchen?«, drängte Leanansidhe, als ich ihr berichtet hatte, wie ich Mab das Zepter zurückgegeben hatte.
    »Äh …« Ich zögerte verlegen und warf Ash einen verstohlenen Blick zu. Er saß in seinem Stuhl, hatte das Kinn in die Hände gestützt und schien sich kein bisschen für unser Gespräch zu interessieren. »Hat Grimalkin dir das nicht erzählt?«
    »Natürlich, Liebes, aber ich würde es lieber aus erster Hand erfahren. Weißt du, so wie es aussieht, werde ich eine sehr kostspielige Wette verlieren. Deshalb wäre ich entzückt, wenn du mir ein Hintertürchen verschaffen könntest.« Sie warf Grimalkin einen finsteren Blick zu, der auf dem Tisch saß und sich extrem selbstgefällig die Pfoten putzte. »Ich fürchte, nach dieser Geschichte wird er wohl absolut unausstehlich sein. Details, Liebes, ich brauche Details.«
    »Also …«
    »Herrin!«
    Zum Glück blieben mir durch die geräuschvolle Ankunft von Rasierklingen-Dan und seinen Dunkerwichteln weitere Ausführungen erspart. Sie trugen immer noch aufeinander abgestimmte Butleruniformen mit pinken Fliegen. Als sie nacheinander in den Speisesaal gestürmt kamen, warf mir jeder Einzelne von ihnen einen finsteren Blick zu.
    Ash machte große Augen und schlug hastig die Hände vor den Mund, doch ich sah, wie seine Schultern vor Lachen zuckten. Zum Glück bemerkten die Dunkerwichtel es nicht.
    »Wir haben das Klavier in die Hütte gebracht, wie du es befohlen hast«, knurrte Rasierklingen-Dan und der Angelhaken in seiner Nase zitterte vor Empörung. »Und wir haben sie mit Vorräten aufgefüllt, wie du es wolltest. Es ist alles bereit für die Göre und ihre kleinen Lieblinge.« Er starrte mich böse an und fletschte die Zähne, als sei ihm gerade unser letzter kleiner Zusammenstoß wieder eingefallen. Er hatte mit Warren, dem verbitterten jungen Halbsatyr, unter einer Decke gesteckt und versucht, mich zu entführen und an den falschen König auszuliefern, als ich das letzte Mal hier gewesen war. Leanansidhe hatte Warren dafür bestraft – ich war mir nicht ganz sicher, wie, und ich wollte es auch gar nicht wissen –, doch die Dunkerwichtel hatte sie mit der Begründung verschont, sie würden nur ihren niederen Instinkten folgen. Oder vielleicht wollte sie auch einfach nicht ihre kostenlosen Arbeitssklaven verlieren. Jedenfalls hatten sie mir gerade eine dringend notwendige Ablenkung verschafft.
    Ich sprang von meinem Stuhl auf und alle warfen mir überraschte Blicke zu. »Wir sollten jetzt wirklich gehen«, sagte ich und musste meine Ungeduld nicht mal vortäuschen. »Mein Dad ist schon dort, oder? Ich will nicht, dass er allein ist, wenn er aufhört, ein Klavier zu sein.«
    Leanansidhe schnaubte belustigt und mir wurde bewusst, wie seltsam dieser Satz klang, auch für mich. »Keine Sorge, Täubchen. Es wird eine Weile dauern, bis der Schein seine Wirkung verliert. Aber ich habe Verständnis dafür, wenn ihr aufbrechen müsst. Doch denkt immer daran: Meine Tür steht euch stets offen, wenn ihr zurückkommen wollt.« Sie deutete mit der Zigarettenspitze auf Grimalkin, der am anderen Ende des Tisches saß. »Grim, mein Lieber, du kennst ja den Weg, nicht wahr?«
    Grimalkin gähnte ausgiebig und streckte sich. Dann legte er den Schwanz um sich, musterte die Königin der Exilanten durchdringend und zuckte mit einem Ohr. »Ich denke, du und ich haben immer noch diese kleine Wette offen, die es zu begleichen gilt«, schnurrte er. »Eine, die du verloren hast, wenn du dich erinnerst.«
    »Du bist wirklich grässlich, Grimalkin.« Leanansidhe blies seufzend eine Rauchkatze in die Luft und schickte einen Rauch-Jagdhund hinterher. »Anscheinend ist es mir heute bestimmt, beim Handeln den Kürzeren zu ziehen. Nun gut, Kater, du kriegst deine verdammte Gefälligkeit. Mögest du dran ersticken, wenn du versuchst, sie einzufordern.«
    Grimalkin schnurrte und schien zu lächeln. »Hier entlang«, sagte er zu mir und schlug mit dem Schwanz, als er sich erhob. »Wir werden durch den Keller gehen müssen, aber der Steig ist nicht weit entfernt. Seid nur vorsichtig, wenn wir ankommen – Leanansidhe hat wohl vergessen, zu erwähnen, dass dieser Ort mit Herdmännlein

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