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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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er der Trollfrau den Blick auf mich versperrte. »Und nun geh beiseite. Wir müssen den verborgenen Steig benutzen.«
    »Prinz Ash.« Die Trollfrau wich einen Schritt zurück, gab den Weg aber nicht ganz frei. Im Angesicht eines Prinzen des Dunklen Hofes schlug sie einen geradezu jammervollen Ton an. »Selbstverständlich würde ich Euch reinlassen, Hoheit, aber …« Sie warf über Ashs Schulter hinweg einen schnellen Blick auf mich. »Der Boss sagt, dass es hier drin absolut kein Sommerblut geben darf, es sei denn, wir trinken es.«
    »Wir sind nur auf der Durchreise«, erwiderte Ash, immer noch vollkommen ruhig und unterkühlt. »Wir sind wieder weg, bevor uns überhaupt jemand bemerkt.«
    »Ich kann nicht, Hoheit«, protestierte die Trollfrau, die immer verunsicherter klang. Sie schaute schnell über die Schulter und senkte die Stimme: »Es könnte mich meinen Job kosten, wenn ich sie reinlasse.«
    Ganz beiläufig legte Ash die Hand auf den Schwertknauf.
    »Und es könnte dich den Kopf kosten, wenn du es nicht tust.«
    Die Trollfrau blähte die Nüstern. Sie schaute wieder zu mir, dann zurück zum Winterprinzen und ballte krampfhaft die Klauen zu Fäusten. Ash stand völlig still, aber die Luft um ihn herum wurde kälter, bis der Atem der Trollfrau in dichten Wolken vor ihrem Gesicht schwebte.
    Als ihr klar wurde, wie fatal ihre Zwangslage war, wich die riesige Fee endlich zurück und gab den Weg frei. »Selbstverständlich, Hoheit«, murmelte sie, zeigte dann aber mit einer gekrümmten, schwarzen Kralle auf mich. »Aber sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt, wenn sie in eine Flasche gestopft und als Cocktail des Tages verkauft wird.«
    »Ich werde daran denken«, versicherte Ash und führte mich in den Dungeon .
    Der Dungeon entpuppte sich trotz gruseligem Dekor letzt endlich als einfacher Nachtklub, auch wenn das hiesige Publi kum definitiv zur makabren Sorte gehörte. An den Ziegelwänden hingen trübe Lampen, die alles mit einem roten Schein überzogen, und über der Bar waren zähnefletschende Monsterköpfe aufgehängt worden. Die Decke vibrierte von den Bässen im Obergeschoss, wo gerade AC/DC s Back in Black lief.
    An der Bar und den Tischen saßen auch menschliche Gäste bei einem Drink, aber meine Aufmerksamkeit wurde ganz von den nicht-menschlichen Kreaturen in Anspruch genommen. Kobolde und Satyrn, Púcas und Dunkerwichtel und in einer Ecke sogar ein einsamer Oger, der einen ganzen Krug voll dunkelroter Flüssigkeit trank. Unsichtbar und unbemerkt mischten sich die Dunklen Feen unter die Menschen, spuckten in ihre Drinks, brachten die Betrunkenen zu Fall und stahlen aus Taschen und Geldbörsen.
    Zitternd wich ich zurück, aber Ash packte unnachgiebig meine Hand. »Bleib dicht bei mir«, murmelte er wieder. »Hier ist es zwar nicht so schlimm wie oben, aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein.«
    »Was ist denn oben?«
    »Totenköpfe, Käfige und die Tanzfläche. Nichts, was du gern sehen würdest, glaub mir.« Ash hielt weiter meine Hand umklammert, während wir uns zwischen Tischen und Gästen hindurchschoben, immer tiefer in den Raum hinein. Grimalkin war verschwunden – wie üblich –, weshalb all die kalten, hungrigen Blicke von allen Seiten ganz allein uns galten. Ein Dunkerwichtel – eine kleine, bösartige Feenart mit Haifischzähnen und einer Kappe, die im Blut ihrer Feinde getränkt wurde – griff nach mir, als wir an seinem Tisch vorbeigingen, und riss an meinem Shirt. Ich versuchte vergeblich, ihm auszuweichen, aber es war zu wenig Platz, und so krallten sich seine klauenartigen Finger in meinen Ärmel.
    Ash drehte sich um. Ein blaues Licht blitzte auf und der Dunkerwichtel erstarrte, als er einen Moment später ein glühendes Schwert an der Kehle hatte.
    »Mach. Keinen. Scheiß.« Ashs Stimme war eisiger als der Frostschauer seines Schwertes. Der Adamsapfel des Dunkerwichtels hüpfte auf und ab und er zog ganz langsam seine Krallen zurück. Die anderen Dunklen Feen waren ebenfalls erstarrt und sahen uns aus glühenden Augen feindselig an.
    »Geh, Meghan.« Ash ließ seinen drohenden Blick über die Menge schweifen, als wartete er nur darauf, dass sich ihm einer entgegenstellte. Niemand rührte sich. Ich schob mich an ihm und dem Dunkerwichtel vorbei, der immer noch reglos auf seinem Stuhl saß, und ging zum hinteren Ende des Raumes.
    »Hier entlang, Mensch.« Grimalkin erschien am Eingang eines weiteren Korridors, wie immer waren zuerst seine Augen und dann der Rest des Körpers

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