Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)
Das wirst du in null Komma nichts erledigt haben.«
Was übersetzt so viel hieß wie: Es wird eine »unvorstellbar gigantische und gefährliche Tortur«. Ich runzelte warnend die Stirn, aber Leanansidhe fuhr fort, ohne auch nur in meine Richtung zu sehen: »Bedauerlicherweise habe ich etwas verloren.« Sie seufzte schwer. »Etwas, das mir sehr am Herzen liegt. Etwas, das unersetzbar ist. Ich möchte, dass du es mir zurückbringst.«
»Verloren?«, fiel ich ihr ins Wort. »Was heißt ›verloren‹? Verloren wie ›es ist mir in den Abfluss gefallen‹ oder verloren wie ›es ist aus der Tür gerannt und im Wald verschwunden‹?«
Leanansidhe zog einen Schmollmund und warf mir einen irritierten Blick zu. »Mein lieber Puck, ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber warum bist du überhaupt noch hier? Ich habe eine Vereinbarung mit dem Winterprinzen, an der du nicht im Geringsten beteiligt bist. Solltest du dich nicht auf den Weg machen und Oberon oder seiner Basiliskenfrau auf die Nerven gehen?«
»Autsch.« Ich zog eine spöttische Grimasse. »Es ist doch immer schön, sich so willkommen zu fühlen.« Die Königin der Exilanten kniff die Augen zusammen, sodass sie ein kleines bisschen gefährlicher aussah, was ich mit einem Grinsen erwiderte. »Tut mir leid, wenn ich deine Seifenblase platzen lasse, Lea, aber ich war zuerst hier. Wenn Eisbubi will, dass ich verschwinde, muss er mir das sagen. Ansonsten werde ich nirgendwo hingehen.«
Das würde ich so oder so nicht, und beide wussten das, aber Leanansidhe sah trotzdem zu Ash. Als er stumm blieb, schnaubte sie. »Ihr seid beide absolut unmöglich«, stellte sie fest und riss frustriert die Arme hoch. »Also schön. Bleib hier oder geh, Liebes, für mich macht es keinen Unterschied. Eigentlich …« Sie unterbrach sich mitten in einer dramatischen Geste und musterte mich mit einem leisen Lächeln, das mich ziemlich nervös machte. »Wenn ich es mir recht überlege, ist das vielleicht sogar noch besser. Ja, natürlich, das wird wunderbar funktionieren.«
Ash und ich wechselten einen Blick. »Warum habe ich das Gefühl, dass mir nicht gefallen wird, was jetzt kommt?«, murmelte ich. Er schüttelte nur den Kopf, und ich seufzte. »Okay, genug um den heißen Brei herumgeredet. Kommen wir zur Zehn-Millionen-Dollar-Frage: Was genau hast du verloren, Lea?«
»Eine Violine«, rief Leanansidhe, als würde das auf der Hand liegen. »Es ist höchst ärgerlich, und ich bin seitdem völlig am Boden zerstört.« Schniefend fasste sie sich ans Herz. »Meine geliebte Violine wurde mir einfach so gestohlen.«
»Eine Violine?«, wiederholte ich mit einer ungläubigen Grimasse. »Echt jetzt? Deswegen forderst du eine Gefälligkeit ein? Willst du nicht lieber warten, bis du eine ganze Orgel verloren hast, oder so?«
Ash musterte sie ernst. »Du willst, dass wir den Dieb finden«, meinte er, was nicht ganz wirklich eine Frage sein sollte.
»Nun ja, eigentlich nicht, Liebes.« Leanansidhe kratzte sich an der Wange. »Ich weiß ziemlich genau, wer der Dieb ist und wohin meine geliebte Violine gebracht wurde. Ich möchte einfach nur, dass ihr dorthin geht und sie mir zurückbringt.«
»Wenn du weißt, wer der Dieb ist und wo sie deine Violine hingebracht haben, wozu brauchst du dann uns?«
Leanansidhe schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Ein ziemlich teuflisches Lächeln, wie ich fand. »Weil, mein lieber Puck«, schnurrte sie, »meine kostbare Violine von Titania gestohlen wurde, deiner Sommerkönigin. Ich brauche den Winterprinzen und dich dafür, sie dem Lichten Hof zu stehlen und mir wiederzubringen.«
Na großartig.
»Tja«, sagte ich fröhlich. »Ist das alles? Wir sollen einfach nur die Königin des Lichten Hofes bestehlen? Und ich dachte schon, wir hätten vielleicht eine selbstmörderische Mission vor uns, was, Eisbubi?«
Ash ignorierte mich einfach, typisch für ihn. » Königin Titania hat deine Violine?«, fragte er fassungslos. »Bist du sicher, dass sie es war?«
»Ziemlich sicher, Liebes.« Leanansidhe zog voller Empörung an einer Zigarettenspitze, die sie aus dem Nichts hervorgezaubert hatte. »Genauer gesagt ist das geschehen, kurz, nachdem ihr ins Nimmernie zurückgekehrt seid. Dieser eifersüchtige Drache hat selbst dafür gesorgt, dass ich weiß, wer dafür verantwortlich ist. Sie glaubt immer noch, dass ich vor vielen Jahren ihren dämlichen goldenen Spiegel gestohlen hätte, und hat mir das nie verziehen.« Leanansidhe unterbrach sich und sah mich
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