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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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anderen – sogar ihre eigene Familie – ihn vergessen hatte. Warum konntest du dich nicht für mich entscheiden, Prinzessin? War ich nicht gut genug? Oder bin ich selbst schuld, weil ich zu lange gewartet habe? Weil ich den richtigen Zeitpunkt verpasst habe?
    Verdammt. Ich hatte gedacht, das alles längst hinter mir zu haben. Ich hatte geglaubt, mit der Rolle des Freundes zufrieden sein zu können, aber ich bekam Oberons Worte einfach nicht aus meinem Kopf. Der Erlkönig – der zugegebenermaßen ein herzloser, manipulativer Mistkerl sein konnte – hatte recht. Solange es Ash gab, würde Meghan in mir nie mehr sehen als einen Freund.
    Nun musst du dich also fragen, wer wichtiger ist, Goodfellow: Die Frau, die du liebst und für die du einfach alles tun würdest, oder der Rivale, der geschworen hat, dich eines Tages umzubringen?
    Ich sah zu Ash hinüber, der grübelnd am Feuer saß und mit dem Rücken zu mir in den Flammen herumstocherte. Mein ehemaliger Freund, der zum Feind geworden war. Was würde der unbarmherzige Prinz der Dunklen tun, wenn er an meiner Stelle wäre?
    Abrupt stand ich auf, woraufhin Ash wachsam über die Schulter spähte. »Noch was vor, Goodfellow?«
    »Nur etwas frische Luft schnappen, kleiner Prinz. Aber ich bin wirklich gerührt, dass du so viel Anteil nimmst.« Auf mein breites Grinsen hin wandte er sich wieder dem Feuer zu. Ich bedachte seine Schulterblätter mit einer Grimasse. »Weißt du, ich finde es langsam ein wenig ermüdend, mich mit einer Felswand zu unterhalten«, fuhr ich fort, während ich zum Höhlenausgang ging. »Ich denke, eine Plauderei mit einem toten Fisch wäre befriedigender.«
    »Das hat dich bisher doch auch nie gestört.«
    »Siehst du? Genau das meine ich.« Ich verdrehte die Augen. »Bitte entschuldige, wenn ich jetzt etwas Zeit für mich brauche, Prinz. Ich muss mir überlegen, wie genau ich deinen frostigen Hintern in den Sommerhof schmuggele.«
    Er sah mich scharf an. »Ich dachte, das hättest du bereits geplant.«
    »Ach, auf einmal haben wir also Interesse an einem Gespräch, wie?« Kichernd verschränkte ich die Hände hinter dem Kopf. »Keine Sorge, Eisbubi, mir wird schon etwas einfallen. Das war bisher noch immer so.«
    Er musterte mich stumm. Immer noch grinsend erwiderte ich seinen forschenden Blick – sollte er ruhig etwas sagen oder protestieren. Schließlich seufzte er und drehte sich wieder zum Feuer um.
    »Es ist dein Hof«, hörte ich ihn murmeln. »Du kennst ihn besser als ich.«
    Allerdings , dachte ich, während ich ihn allein ließ, um durch den Wald zu wandern. Es ist mein Hof. Ich gehöre dem Sommer an, und du solltest eigentlich mein Feind sein, Ash. Hast du daran überhaupt einen Gedanken verschwendet? Dass du in das Gebiet deines Feindes eindringen wirst, und das in Begleitung von jemandem, der dem Lichten Hof eigentlich treu ergeben sein sollte?
    Ich hatte auch dahingehend nicht ganz die Wahrheit gesagt. Eigentlich wusste ich bereits, wie ich seine königliche Eisigkeit an den Sommerhof bringen würde, direkt vor der Nase von Titania und der Sommergarde, ohne dass irgendjemand bemerken würde, dass er da war. Es würde eine echte Herausforderung werden; immerhin war Ash durch und durch Winterprinz. Man konnte ihm nicht einfach einen falschen Bart ankleben und auf das Beste hoffen, nicht bei der unverkennbaren Aura aus Schein, die ihn umgab. Zum Glück machte ich so etwas schon ziemlich lange. Wenn jemand einen Adeligen des Winterreiches unbemerkt an den Sommerhof bringen konnte, dann meine ergebene Wenigkeit.
    Nein, ich brauchte einfach etwas Zeit für mich. Zeit zum Nachdenken. Zeit, um zu planen.
    Zeit, um herauszufinden, was ich wirklich wollte.
    »Nein.«
    Ich verdrehte genervt die Augen. »Komm schon, Eisbubi. Immerhin werde ich dich nicht in einen Lemuren verwandeln oder so was. Das ist der einzige Weg, wie wir an den Sommerhof gehen können, ohne dass jeder gleich merkt, dass du … du bist.«
    »Es muss einen anderen Weg geben.«
    »Gibt es nicht.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn finster an. Wir hatten die Grenze von Arkadia erreicht und konnten vom Rand des Wilden Waldes aus bereits das Reich des Erlkönigs sehen, das auf der anderen Seite des Flusses lag. Eine Holzbrücke voller Wildblumen, die am anderen Ufer von zwei Sommerrittern bewacht wurde, spannte sich über das Wasser. Hinter Bäumen verborgen beobachteten Ash und ich die Wachen jenseits des Flusses, seine gurgelnden Stromschnellen

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