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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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übertönten unser Gezischel.
    »Es ist eine Tarnung, Ash«, wiederholte ich. »Eine Illusion. Wir müssen deinen frostigen Schein mit meiner Sommermagie übertünchen, und wir müssen dein Aussehen derart verändern, dass die Leute nicht ausflippen, sobald du bei Hofe auftrittst. Glaub mir, es geht nicht anders. Was dachtest du denn, wie das ablaufen würde?«
    Ash seufzte schwer und legte den Kopf in den Nacken. »Du hast viel zu viel Spaß daran.«
    »Tja.« Ich zuckte mit den Schultern und verkniff mir ein Grinsen. »Dagegen lässt sich nicht viel sagen.« Sein Blick glich einem Regen aus Eissplittern, weshalb ich beschwichtigend die Hände hob. »Willst du nun nach Arkadia, oder nicht?«
    »Also schön.« Er wedelte frustriert und hilflos mit der Hand. »Leg los. Bringen wir es hinter uns.«
    »Ich dachte schon, du würdest das nie mehr sagen.« Schnell zog ich ihn tiefer zwischen die Bäume und griff nach meiner Magie.
    »Halt still«, befahl ich ihm, woraufhin er die Arme verschränkte und versuchte, möglichst gelangweilt und genervt zu wirken. »Es wird nicht lange dauern, aber ich muss Sommermagie in die Illusion einflechten, damit sie stark genug ist, um deine winterliche Aura zu überdecken. Wenn du ein Dunkerwichtel oder ein Eisgnom wärst, bräuchte es nicht viel, aber du bist nun mal du , also ist die Herausforderung entsprechend größer.« Ich spürte, wie meine Sommermagie sich über ihn legte, und zugleich, wie sie vor der eisigen Kälte des winterlichen Scheins zurückwich, der ihn wie eine Rüstung umgab. Gereizt runzelte ich die Stirn. »Hör auf, gegen mich anzukämpfen, Eisbubi. Wenn du diese blöde Gefälligkeit einlösen willst, bleibt dir keine andere Wahl. Du musst dir von mir helfen lassen.« Er schnaubte, doch der schützende Mantel aus Schein verschwand.
    Schnell zog ich noch mehr Sommermagie an mich und übertrug sie auf den Prinzen, ich hüllte ihn vollständig in den Mantel der Illusion. Seine Magie widersetzte sich mir – man kann über den Winterprinzen sagen, was man will, aber in seinem tiefsten Kern war Ash unglaublich stark. Er wusste, wer er war, und jemand mit weniger ausgeprägten Fähigkeiten hätte ihn niemals in etwas verwandeln können, das er nicht war, selbst wenn es sich dabei nur um eine Illusion handelte.
    Aber ich bin ja auch nicht irgendein durchschnittlicher Trickster.
    Ashs Silhouette begann zu schimmern und sich zu verformen. Er wurde weder größer noch kleiner, aber seine Haare wurden länger, bis sie ihm über den Rücken fielen. Statt rabenschwarz waren sie nun weizenblond. Seine blasse Haut wurde goldbraun, so als hätte er sein ganzes Leben in der Sonne verbracht, und seine kalten Silberaugen blitzten noch einmal auf, bevor sie einen hellen, funkelnden Blauton annahmen.
    Auch seine Kleidung verwandelte sich: Der lange schwarze Mantel löste sich in einer Nebelschwade auf und wurde durch eine grün-goldene Rüstung ersetzt, auf deren Brustpanzer der stolze Kopf eines großen Hirsches prangte. Um seine Schultern legte sich ein schicker, goldener Umhang, dessen Saum mit einer Stickerei aus Blättern verziert war – ein Kleidungsstück, das Ash normalerweise nicht einmal tragen würde, um tot über dem Zaun zu hängen. Schließlich war unter den Bäumen keine Spur des Winterprinzen mehr zu finden. In den Schatten wartete nun ein Vertreter der Sommersidhe; allein der finstere Blick hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem jüngsten Sohn von Königin Mab.
    In gespielter Verzückung schlug ich die Hand vor den Mund. »Oh, Eisbubi, das ist … das ist … ganz du!«
    »Dafür bring ich dich um«, knurrte Ash, zuckte aber sofort zusammen, als er den hohen, klaren Klang seiner Stimme hörte. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen. Wenn Ash jetzt sein Schwert zog, wäre die ganze Illusion dahin und wir müssten von vorne anfangen.
    »Ja, ja, verschieb das auf später, Eisbubi. Denk dran: Du darfst da drin keinerlei Wintermagie anwenden, sonst wird sich der Zauber auflösen. Das schließt das Ziehen deines Schwertes ebenso ein wie die Eiszapfen, die du gerne nach mir werfen würdest. Wir sollten uns also nicht in irgendwelche Kämpfe mit dem Sommeradel verwickeln lassen, solange wir dort sind, okay? Wir gehen lediglich da rein, schnappen uns die Violine und verschwinden wieder.«
    Ash nickte. Ich trat einen Schritt zurück und verpasste mir die gleiche Illusion, sodass wir zu einem Paar fast identisch aussehender Sommerritter wurden. Dann

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