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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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ich mein Kleid: metallisch schimmerndes Grau und Weiß, die passenden Farben für eine Eiserne Königin. »Ich hoffe bloß, dass dieses Kleid warm genug ist. Mabs Palast ist nicht gerade der molligste Ort des Nimmernie.«
    »Du siehst umwerfend aus«, versicherte mir Ash leise und zog mich an sich. Ich errötete, woraufhin ein verschlagenes Lächeln über sein Gesicht huschte. »Ich bin froh, dass Fix dir das mit der Jeans ausreden konnte.«
    Mit dem Handrücken verpasste ich ihm einen Schlag in die Magengrube. Er lachte leise, bot mir seinen Arm, und gemeinsam schritten wir durch die langen Flure des Eisernen Palastes. An Wänden und Decken huschten kichernde Gremlins herum und die Eisernen Ritter neigten ehrerbietig die Köpfe vor uns. Hackerelfen, Mechanikerzwerge, Drahtnymphen und Aufziehmännchen verbeugten sich, bevor sie wieder ihren Pflichten nachgingen. Meine Eisernen Feen. Kaum zu glauben, dass ich vor ein paar Jahren noch ein ganz normaler Teenager irgendwo im Sumpfland von Louisiana gewesen war und sich die Eisernen Feen damals darauf vorbereitet hatten, das Nimmernie zu zerstören. Nun war ich ihre Königin, und auch wenn sie im Wilden Wald und in den anderen Reichen nicht gern gesehen waren, galten sie inzwischen doch nicht mehr als Abscheulichkeiten, die ausgemerzt werden mussten. So vieles hatte sich verändert. Ich hatte mich verändert, genau wie alle anderen in meinem Umfeld.
    Verstohlen spähte ich zu meinem Ritter hinüber, der wortlos neben mir herlief. Er schien sich im Eisernen Palast jetzt wirklich wohlzufühlen, er wirkte entspannt und zufrieden. Auch wenn sein Blick nie zur Ruhe kam, er unentwegt alles beobachtete und jede Fee, mit der ich mich unterhielt, aufs Strengste musterte – stets bereit, in Aktion zu treten –, hatte er sich überraschend gut im Eisernen Reich eingelebt. Anfangs hatte ich mir Sorgen gemacht, dass er Tir Na Nog und den Winterhof vermissen könnte und es schwierig für ihn werden würde, sich der fremdartigen Natur des Eisernen Reiches und seiner Bewohner anzupassen. Doch er war erstaunlich problemlos in seine neue Rolle geschlüpft, fast so, als wäre sie ihm bereits vertraut. Als hätte er genau diese Rolle schon einmal gespielt.
    Und auch wenn es seltsam klingen mag, war das vielleicht wirklich der Fall. Ich wusste nicht, was Ash auf seiner Reise ans Ende der Welt alles durchgemacht hatte, um eine Seele zu erringen. Das Wichtigste hatte er mir erzählt, ohne dabei auf schmerzliche Details einzugehen, doch selbst das, was er mir anvertraut hatte, war unfassbar genug. Und es gab eine Episode, über die er höchst ungern sprach: Als er eine Version unserer gemeinsamen Zukunft gesehen hatte. Er wich mir nicht direkt aus, erklärte mir aber, dass er unsere wahre Zukunft nicht durch Unsicherheiten und Dinge trüben wollte, die vielleicht niemals geschehen würden.
    Das Ganze beunruhigte mich auch nicht sonderlich. Wenn ich ernsthaft darauf bestand, würde er mir alles erzählen, selbst das kleinste Detail, das wusste ich. Aber Ash war hier, in meinem Reich. Er hatte einen Weg gefunden, um bei mir sein zu können, ohne daran zugrunde zu gehen. Das war das Einzige, was zählte.
    »Du starrst mich schon wieder so an«, murmelte er, ohne den Kopf zu drehen. Sein Mundwinkel zuckte verräterisch und in seinen Silberaugen lag ein fröhliches Funkeln. »Liegt das am Outfit? Vielleicht sollte ich es ausziehen, wenn es dich so stark ablenkt.«
    »Benimm dich, Ash.« Grinsend rümpfte ich die Nase. »Und glaub ja nicht, ich würde dich nicht durchschauen. Aber dein kleiner Plan, dich so vor dem Elysium zu drücken, wird nicht …«
    Mit einem erschrockenen Keuchen blieb ich mitten im Satz stecken. Ohne jede Vorwarnung wurde mir speiübel, und die Wände begannen sich zu drehen. Ich versuchte noch, etwas zu sagen, Ash zu beruhigen und seine Sorge zu zerstreuen, doch dann wurden meine Knie weich und der Boden kam mir entgegen.

2
    »Meghan!«
    Stöhnend schlug ich die Augen auf.
    Ich lag auf dem kalten Fußboden und die Wände schwankten noch immer ein wenig, bevor das Schwindelgefühl ganz vorüber war. Ash kniete neben mir, hatte die Arme unter meine Schultern geschoben und ließ mich vorsichtig in die Waagerechte gleiten. Natürlich hatte er mich aufgefangen und musterte mich nun mit bleichem, besorgtem Gesicht. Ruckartig griff er nach meiner Hand und umklammerte sie so fest, dass es wehtat.
    »Meghan.«
    »Es … es geht mir gut, Ash.« Vorsichtig setzte ich mich auf und

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