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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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ich werde immer bei dir sein, auch wenn du mich nicht sehen kannst.« Dann zog er sich gerade so weit zurück, dass er mir einen sanften Kuss auf die Lippen drücken konnte. Mit einem eindringlichen Blick fügte er hinzu: »Was auch immer du dort siehst, du wirst nicht allein sein. Du hast mich und Puck und ein ganzes Königreich, die dir auf dein Geheiß zur Seite stehen werden. Nichts von dem, was das Orakel dir enthüllen mag, könnte dafür sorgen, dass wir dich verlassen.«
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. Am liebsten hätte ich mich in seine Arme geworfen, mich an ihn geschmiegt und die Welt um uns herum ausgeblendet. Aber das Orakel beobachtete uns, ich spürte den Blick dieser eingesunkenen Augen in meinem Rücken, und deshalb durfte ich jetzt keine Schwäche zeigen. Also drückte ich nur Ashs Hand an meine Wange und versuchte so, ihm ohne Worte zu vermitteln, was ich empfand. Er legte seine Hand auf meine und lächelte.
    Dann drehte ich mich um, richtete mich auf und kehrte zu der Alten zurück.
    Sie hatte ihren Platz verlassen und schwebte nun in der Mitte des Traumteichs, von wo aus sie jeden meiner Schritte überwachte. Gemeinsam traten wir an das Teichufer. Die spiegelglatte Oberfläche zeigte uns unsere perfekten Abbilder: die Eiserne Königin, ihr Ritter und der berüchtigte Robin Goodfellow, wie er die Alte draußen auf dem Teich angrinste. Sie stand auf dem Wasser, als wäre es nur wenige Zentimeter tief. Doch obwohl die Oberfläche so ruhig war, konnte man unmöglich bis auf den Grund des Teiches blicken. Immer sah ich nur die dornige Decke der Höhle, die sich im Wasser spiegelte.
    »Tritt vor, Eiserne Königin«, befahl das Orakel. »Komm zu mir, dann zeige ich dir deinen Sohn. Doch bedenke, nur dir wird dieses Privileg gewährt. Dein Ritter und der Sommernarr müssen zurückbleiben. Keine Sorge, es wird nicht lange dauern.«
    »Orakel«, erwiderte Ash mit tödlich ruhiger Stimme, als ich schon ganz dicht am Wasser war. »Ich vertraue dir hiermit das Wohl meiner Ehefrau und einer Königin der Feen an.« Noch zögerte ich. »Sollte sie bei ihrer Rückkehr in irgendeiner Hinsicht Schaden erlitten haben, wird dich nicht nur der Zorn des gesamten Eisernen Hofes treffen, sondern du wirst es auch mit mir persönlich zu tun bekommen.«
    »Oh ja, und er wird nicht allein sein«, mischte sich Puck ein. So ernst hatte er schon lange nicht mehr geklungen. »Du wirst es mit uns beiden zu tun kriegen, von einem extrem angefressenen Sommerkönig ganz zu schweigen. Und damit wahrscheinlich auch mit dem ganzen Lichten Hof.« Er grinste, aber es war eine seiner gruseligen, bösartigen Grimassen. »Nur eine kleine, freundliche Warnung. Bring sie also besser unversehrt zurück.«
    Das Orakel spitzte die blutleeren Lippen. »Körperlich wird sie unversehrt bleiben«, erklärte es dann widerwillig, als würde es um das Kleingedruckte eines Vertrages gehen. »Doch der Blick in die Zukunft, und sei es auch nur ein kleiner Ausschnitt, ist eine ernste Angelegenheit und kann sich auf schwächere Gemüter traumatisierend auswirken. Ich kann also nicht versprechen, dass sich eure Königin durch das, was sie sieht, nicht verändern wird. Ich kann ihr lediglich die Zukunft zeigen, aber ich kann keine Verantwortung für die daraus entstehenden Folgen übernehmen.«
    Puck musterte mich besorgt. »Bist du sicher, dass du das machen willst, Prinzessin?«
    Ich spürte Ash hinter mir, dachte an seine Worte und den Ausdruck in seinen Augen, und hatte plötzlich keine Angst mehr. »Ja«, sagte ich entschlossen. Ash hatte unsere Zukunft gesehen – oder zumindest eine mögliche Version davon – und hatte sich davon nicht aufhalten lassen. Ich musste es tun, musste so viel wie möglich über unser Kind herausfinden … über unseren Sohn. »Ich bin bereit«, erklärte ich dem Orakel. »Zeig mir, was du gesehen hast. Ich will alles wissen.«
    »Dann komm«, hauchte die Alte und streckte mir eine Hand entgegen. »Tritt in den Traumteich, Meghan Chase. Tritt in den Teich, dann bringe ich dich zu deinem Sohn.«
    Ich ging vorwärts, in Erwartung, im Wasser zu versinken und zu der Stelle waten zu müssen, wo das Orakel über der Oberfläche schwebte. Doch tatsächlich war der Teich nur wenige Zentimeter tief, das Wasser ging mir gerade einmal bis zum Knöchel und durchnässte auf dem Weg zur Teichmitte lediglich den Saum meiner Jeans. Die Oberfläche kräuselte sich durch meine Bewegung kaum und wirkte noch immer so glatt wie Glas, selbst

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