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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Hand aus und fuhr mit ernster Stimme fort: »Ich verspreche dir, Meghan Chase, dass es deinem Sohn bei mir an nichts fehlen wird. Ich werde wie eine Mutter für ihn sein. Er wird aufwachsen, ohne etwas von seiner wahren Herkunft zu erfahren, weit weg von den Feenreichen und jedem Einfluss, den sie auf ihn nehmen könnten. Er wird in Sicherheit sein und sich nie zu der Bedrohung entwickeln, die du heute hier gesehen hast. So lautet mein Angebot, das ich mit einem Schwur zu besiegeln bereit bin. Also, Meghan Chase …« Sie schwebte näher heran und ihr leerer Blick schien sich in meine Haut zu brennen. »Das Schicksal deiner Welt hängt von deiner Antwort ab. Wie lautet sie? Haben wir eine Abmachung?«
    Ich schloss die Augen. War ich dazu überhaupt fähig? Konnte ich meinen Sohn aufgeben, um das Nimmernie zu retten? Und falls ich ablehnte, war ich dann egoistisch, verurteilte ich dann alle anderen zu Chaos und Zerstörung? Und was war mit meiner Familie? Mit meinem Bruder, der dieses ganze Abenteuer ja quasi angestoßen hatte? Ich würde alles tun, damit er in Sicherheit war. Alles, bis auf … das.
    Verzweifelt schlug ich die Hände vors Gesicht, um besser nachdenken zu können, und spürte dabei etwas Hartes zwischen meinen Fingern. Ich schlug die Augen auf und starrte auf meine Hand. Golden und silbern funkelte mein Ehering im Mondlicht und erinnerte mich so an seinen Zwilling und den Ritter, der ihn trug.
    Ash hat seine Zukunft gesehen , dachte ich plötzlich. Er hat unsere Zukunft gesehen. Oder zumindest eine Variante, als er sich seine Seele erkämpft hat. Ob er wohl auch das hier gesehen hat? Wie unser Sohn Ethan tötet und das Nimmernie vernichtet? Falls ja …
    … dann hatte er sich davon nicht aufhalten lassen. Er hatte erreicht, was er sich vorgenommen hatte: Er hatte eine Seele errungen und war ins Eiserne Reich zurückgekehrt, um bei mir zu sein.
    »Ich vertraue dir« , hörte ich seine Stimme so deutlich als stünde er direkt neben mir. »Ich weiß, dass du nur tun wirst, was für unseren Sohn das Beste ist. Denke immer daran, was auch immer das Orakel dir zeigen wird, auch wenn es noch so düster, schrecklich und Furcht einflößend ist: Es ist noch nicht geschehen.«
    »Nein, ist es nicht«, flüsterte ich.
    Das Orakel runzelte die Stirn. »Wie bitte?«, fragte die Alte verwirrt. »Das habe ich nicht verstanden. Bist du zu einer Entscheidung gelangt, Meghan Chase?«
    »Das bin ich.« Ich richtete mich auf und starrte die Alte entschlossen an. »Und die Antwort lautet: Nein. Kein Handel. Ich werde unseren Sohn nicht aufgeben, nur weil diese Zukunft vielleicht Realität werden könnte. Ganz schön dreist, mir eine solche Entscheidung abringen zu wollen, wenn nicht einmal der Vater des Kindes anwesend ist! Wir sind jetzt eine Familie. Was auch immer kommt, wir werden uns dem stellen, und zwar gemeinsam.«
    Das verdorrte Gesicht des Orakels verzerrte sich vor Wut und wurde noch faltiger. »Wie bedauerlich, Eiserne Königin«, zischte es und schwebte einige Schritte zurück. »Wenn du mein Angebot nicht annehmen willst, lässt du mir keine andere Wahl. Um die Zukunft der Höfe und des gesamten Feenreiches zu retten, wirst du diesen Ort nicht wieder verlassen.«
    Sofort zog ich mein Schwert, woraufhin das Orakel zischend die Krallen hob. »Du hast dein Wort gegeben«, erinnerte ich die Alte, während sie mich wie ein angestaubtes, zerlumptes Phantom umkreiste und ihre Haare im zunehmenden Wind wehten. »Du hast Ash und Puck versprochen, dass mir kein Leid geschehen würde.«
    »Ich sagte, dass du körperlich unversehrt bleiben würdest«, verbesserte mich das Orakel und bleckte die fauligen, gelben Zähne. »Aber wir befinden uns hier nicht in der physischen Welt, Mensch. Dies ist eher ein Traum – oder ein Albtraum, je nachdem, wie du es sehen möchtest.«
    Verdammte Wortklauberei der Feen! Ich hätte es ahnen müssen. »Ash und Puck warten trotzdem auf meine Rückkehr.« Gekonnt richtete ich die Schwertspitze auf sie. »Wenn ich nicht zurückkomme, wird das gesamte Eiserne Reich hinter dir her sein. Das ist es nicht wert, Orakel.«
    »Deine Beschützer haben keine Ahnung, was hier gerade geschieht«, erwiderte die Alte und sprang zurück wie eine Marionette, deren Fäden gekürzt wurden. »Sie sehen nur deinen Körper, und der Tod deines Traum-Selbst wird darauf keinen Einfluss haben. Sie werden eine leere Hülle mit sich nehmen, wenn sie ins Eiserne Reich zurückkehren, doch bis dahin bin ich längst

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