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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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dagegen, drückte ein Ohr an das Holz. Ich kann nichts hören, formten seine Lippen und er zeigte auf die Klinke. Sollen wir?
    Eisenpferd nickte und ballte die massigen Fäuste. Puck zog seine Dolche und zeigte mit einem von ihnen auf mich. Ich biss mir auf die Lippe, streckte die Hand aus und drückte vorsichtig die Klinke.
    Die Tür schwang quietschend auf und eisige Luft schlug mir entgegen. Ich begann zu zittern und unterdrückte den Impuls, mir die Arme zu reiben, während mein Atem sich in eine weiße Wolke verwandelte. Irgendjemand hatte die Klimaanlage auf schätzungsweise minus zwanzig Grad gestellt. Der Raum, den wir betraten, war wie ein riesiger Gefrierschrank.
    Ungefähr ein Dutzend Menschen in teuren Anzügen saßen an einem langen, u-förmigen Tisch in der Mitte des Raumes. Wie es aussah, waren wir in eine Besprechung geplatzt, denn sie drehten sich alle um und sahen mich mit unterschiedlich starker Verärgerung und Verwirrung an. Am Ende des Tisches stand ein Drehstuhl, dessen Lehne uns zugewandt war und so den Sprecher oder Geschäftsführer, oder wer auch immer hier das Sagen hatte, verdeckte. Plötzlich musste ich an die vielen Male denken, wenn ich zu spät in die Klasse gekommen war und durch die Reihen bis zu meinem Tisch huschen musste und dabei von allen beobachtet wurde. Mein Gesicht wurde heiß und für einen Moment hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
    »Äh, Entschuldigung«, murmelte ich und wich zurück. Die Anzugträger starrten mich weiter an. »Tut mir leid, falscher Raum. Wir werden einfach … gehen.«
    »Oh, warum bleibst du nicht noch ein wenig, Süße?« Die schrille, summende Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Am Ende des Tisches wirbelte der Drehstuhl herum und präsentierte uns eine lächelnde Gestalt. Sie trug ein neongrünes Kostüm und radioaktiv-blau leuchtenden Lippenstift. Eine grellgelbe Brille saß in ihrem schmalen Gesicht über einem spöttischen Lächeln. Ihre Haare, die aus unzähligen Computerkabeln bestanden, waren auf dem Kopf zu einer bunten, schrägen Version eines Knotens aufgesteckt. Sie hielt das Zepter in den Fingern mit den grünen Nägeln und wirkte dadurch wie eine Königin, die ihre Untertanen musterte. Mein Magen krampfte sich, als ich die Gestalt erkannte.
    »VIRUS!«, dröhnte Eisenpferd los.
    »Kein Grund, zu schreien, alter Mann. Ich bin doch da.« Virus legte die in High Heels steckenden Füße auf den Tisch und sah uns selbstzufrieden an. »Ich habe dich schon erwartet, Mädchen. Du suchst das hier, nicht wahr?« Sie hob den Arm und ich keuchte erschrocken auf. Das Jahreszeitenzepter pulsierte zwischen ihren Fingern in einem kränklichen grünen Licht. Virus bleckte lächelnd die Zähne. »Dass das Mädchen und ihr Hofnarr deswegen hier herumschnüffeln würden, darauf war ich gefasst, aber ich hätte niemals gedacht, dass das ehrenwerte Eisenpferd sich gegen uns wenden würde. Ts-ts.« Sie schüttelte den Kopf. »Loyalität wird in diesen Tagen ja so überbewertet. Wodurch die Mächtigen stürzen.«
    » DU WAGST ES, MICH ZU BESCHULDIGEN ?« Eisenpferd stampfte auf sie zu und aus seinem Mund und seiner Nase quoll Rauch. Hastig eilten wir hinter ihm her. » DU BIST DER BETRÜGER, DER DEM BEFEHL DES FALSCHEN KÖNIGS FOLGT. DU BIST DIEJENIGE, DIE GESTÜRZT IST .«
    »Sei doch nicht so melodramatisch«, seufzte Virus. »Wie gewöhnlich hast du keine Ahnung, was wirklich los ist. Glaubst du im Ernst, ich will dem Gekeuche eines überalterten Monarchen folgen? Das will ich noch weniger als du. Als er mich damit beauftragt hat, das Zepter zu stehlen, wusste ich, dass das der letzte Befehl sein würde, den ich je befolgen würde. Der arme Tertius glaubt immer noch, dass ich seinem falschen König gegenüber loyal wäre. Der gutgläubige Trottel hat mir das Zepter ohne zu zögern überlassen.« Sie schenkte uns ein grimmiges Lächeln. »Jetzt besitze ich das Jahreszeitenzepter. Ich habe die Macht. Und wenn der falsche König es haben will, wird er es sich von mir mit Gewalt holen müssen.«
    »Ich verstehe«, sagte ich und blieb in einigen Schritten Entfernung von ihr stehen. Die Anzugträger um uns herum starrten mich weiter unverwandt an. » Du willst der nächste Herrscher werden. Du hattest nie vor, es dem Eisernen König zu geben.«
    »Wollt ihr mir das etwa zum Vorwurf machen?« Virus schwang die Füße vom Tisch und lächelte mich an. Dann zeigte sie mit dem Zepter auf Puck. »Wie oft hast du dich deinem König

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