Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
sich über seine Wangen zogen. Als sich unsere Blicke trafen, stockte mir von der Intensität der Gefühle, die unter der Oberfläche brodelten, der Atem.
    »Wie geht es dir?«, fragte ich, um die Sehnsucht zu verbergen, die man mir bestimmt vom Gesicht ablesen konnte. »Bringt das hier überhaupt was? Wird es schon besser?«
    Er lächelte, wenn auch sehr verhalten. »Reservier mir einen Tanz«, murmelte er.
    Und dann gingen wir auf die Turnhalle zu. Die Musik wurde lauter und man hörte im Inneren unzählige Stimmen, die von den Wänden widerhallten. Puck und Ash schoben je einen Türflügel auf und wir betraten eine andere Welt.
    Die ganze Turnhalle war mit blauen und weißen Ballons, Krepppapier und glitzernden Styroporschneeflocken geschmückt, obwohl wir hier in Louisiana nie Schnee zu Gesicht bekamen. Wir gingen am Ticketverkauf vorbei, wo sich eine Gruppe Teenies angesammelt hatte, die entweder gerade ihre Eintrittskarten kauften oder in der Schlange warteten. Niemand schien uns zu bemerken, aber mein Magen verkrampfte sich, als ich eine vertraute Gestalt entdeckte, die gerade einem gut gekleideten Paar lächelnd ihre Karten reichte. Angie, die Ex-Cheerleaderin, stand hinter dem Tisch, jetzt ohne die riesige Schweinsnase, die Puck ihr letztes Jahr in einem Racheakt verpasst hatte. Sie schien rundum zufrieden zu sein, lächelte und nickte, als würde sie so etwas jeden Tag machen. Ich versuchte, ihren Blick aufzufangen, als wir auf ihrer Höhe waren, aber sie war ganz auf die Schlange vor ihr konzentriert und dann war der Moment vorbei.
    Hinter dem Ticketverkauf waren auf einer Seite des Raumes blaue und weiße Tische aufgebaut. Nur wenige Leute saßen dort: die Unglücklichen, die kein Date bekommen hatten, den Ball aber auch nicht verpassen wollten, nur weil sie allein waren.
    Dort würde ich auch sitzen, dachte ich, wenn ich nicht ins Feenreich gegangen wäre. Oder höchstwahrscheinlich wäre ich gar nicht hier. Ich wäre zu Hause geblieben, mit einem Film und einer großen Packung Eiscreme.
    Die andere Hälfte der Halle war ein Meer aus Smokings und wirbelnden Kleidern. Paare wiegten sich zur Musik, einige tanzten ganz lässig mit ihrem Partner, andere hielten sich so eng umschlungen, dass man wohl eine Brechstange gebraucht hätte, um sie voneinander zu trennen. Scott Waldron, meine alte Flamme, hielt eine klapperdürre Blondine im Arm, eine von den Cheerleadern, wie ich schnell erkannte, und ließ gerade seine Hände an ihrem Rücken hinuntergleiten, um ihren Hintern zu betatschen. Ich sah ihnen beim Tanzen zu, beobachtete, wie ihre Hände jeden Quadratzentimeter des jeweils anderen befummelten, und empfand rein gar nichts.
    Und dann begann das Getuschel: Es nahm seinen Anfang am Tisch der Datelosen und breitete sich über die Tanzfläche bis in die hintersten Ecken der Halle aus. Die Leute starrten uns an, warfen uns verstohlene Blicke über die Schultern ihrer Tanzpartner zu und steckten die Köpfe zusammen, um miteinander zu flüstern. Mein Gesicht brannte und ich zögerte, weiterzugehen. Am liebsten hätte ich einen hastigen Rückzug angetreten und mich auf dem nächsten Klo verkrochen.
    Mr. Delany, mein alter Englischlehrer, sah von der Punschschüssel auf, die er bewachte, und runzelte nachdenklich die Stirn. Er stieß sich vom Tisch ab, schlenderte zu uns herüber und blinzelte durch seine dicken Brillengläser.
    Mein Herz raste und ich drehte mich panisch zu Puck um. »Mr. Delany kommt zu uns rüber!«, zischte ich.
    Puck kniff kurz die Augen zu und sah über meine Schulter. »Jepp, das ist der alte Delany. Mann, ist der fett geworden. Hey, weißt du noch, wie ich ihm einmal Juckpulver in sein Toupet gestreut habe?« Er seufzte verträumt. »Das war ein guter Tag.«
    »Puck!« Ich starrte ihn böse an. »Hilf mir! Was soll ich sagen? Er weiß doch, dass ich seit Monaten nicht mehr in der Schule war!«
    »Entschuldigung«, sagte Mr. Delany direkt hinter mir und mir blieb fast das Herz stehen. »Sind Sie … Meghan Chase?« Mit einem schwachen Lächeln drehte ich mich
zu ihm um. »Du bist es wirklich. Dachte ich’s mir doch.« Fassungslos starrte er mich an. »Was machst du hier? Deine Mutter hat uns gesagt, du wärst jetzt auf einem Internat in Maine.«
    Da war ich also die ganze Zeit. Nette Tarnung, Mom. »Äh … ich bin … über die Weihnachtsferien zu Hause«, platzte ich mit dem Ersten heraus, was mir einfiel. »Und ich wollte nochmal meine alte Schule sehen, bevor ich wieder

Weitere Kostenlose Bücher