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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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verflog der Rosenduft und der Gestank verrottender Pflanzen erfüllte den Hof.
    »Es ist vollbracht«, sagte Oberon mit müder Stimme. Er hob den Kopf und begegnete Mabs Blick. »Die Übergabe ist vollzogen, bis zur Frühlings-Tagundnachtgleiche. Wenn du uns nun entschuldigen würdest, Königin Mab. Wir müssen nach Arkadia zurückkehren.«
    Mab warf ihm einen raubtierhaften Blick zu. »Willst du nicht noch bleiben, König Oberon?«, säuselte sie. »Um mit uns zu feiern?«
    »Ich denke nicht, Verehrteste.« Falls Oberon die Art, wie Mab ihn ansah, beunruhigend fand, zeigte er es nicht. »Das Ende des Sommers ist nichts, dem wir freudig entgegensehen. Ich fürchte, wir müssen die Einladung ausschlagen. Doch sei gewarnt, Königin Mab, es ist noch nicht vorbei. Ich werde einen Weg finden, meine Tochter zurückzubekommen.«
    Bei diesen Worten zuckte ich zusammen. Vielleicht würde Oberon sich ja doch noch für mich einsetzen.
    Mabs Augen wurden schmal und sie streichelte den Griff des Zepters. »Das klingt ja fast wie eine Drohung, Erlkönig.«
    »Lediglich ein Versprechen, Verehrteste.«
    Während Mab ihn noch finster anstarrte, drehte Oberon der Winterkönigin bewusst den Rücken zu und schritt
zu seiner Kutsche. Ein Troll öffnete ihm die Tür und der Erlkönig stieg ein, ohne sich noch einmal umzusehen. Der Kutscher nahm die Zügel auf und die Gefolgschaft des Sommerhofes setzte sich in Bewegung. Sie wurden kleiner und kleiner, bis die Dunkelheit sie verschluckte.
    Mab lächelte. »Der Sommer ist vorüber«, verkündete sie mit ihrer rauen Stimme und breitete die Arme aus, als wolle sie ihre wartenden Untertanen umarmen. »Der Winter ist gekommen. Möge das Fest beginnen!«
    Die Dunklen drehten völlig durch. Sie heulten, brüllten und schrien ihre Begeisterung in die Nacht hinaus. Von irgendwoher erklang Musik, wilde, düstere Melodien mit einem schnellen, fieberhaften Trommelrhythmus. Die Feen wurden zu einer chaotischen, brodelnden Masse, hüpften, heulten und tanzten ekstatisch und feierten den anbrechenden Winter.
    Ich nahm an der Feier nicht teil. Zum einen war ich nicht in der Stimmung dazu und zum anderen schien es keine so gute Idee zu sein, mit den Winterfeen zu tanzen. Vor allem nicht, nachdem ich eine Gruppe besoffener, magietrunkener Dunkerwichtel gesehen hatte, wie sie über einen Kobold herfielen und ihn in Stücke rissen. Es war, als hätte ich Logenplätze bei einem Konzert in der Hölle.
    Ich hielt mich überwiegend in den Schatten, versuchte nicht aufzufallen und fragte mich, ob Mab es wohl sehr unhöflich finden würde, wenn ich einfach auf mein Zimmer ging. Nach einem Blick auf die Eisstatuen aus Menschen und Feen, die überall im Hof standen, beschloss ich, es lieber nicht zu riskieren.
    Wenigstens war Rowan nicht auf dem Fest oder hing zumindest irgendwo herum, wo ich ihn nicht sehen konnte. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, mich den ganzen Abend über gegen ihn zur Wehr setzen zu müssen.
Ash fehlte mysteriöserweise auch, was gleichzeitig eine Erleichterung und eine Enttäuschung war. Ich ertappte mich dabei, wie ich mich nach ihm umsah und in den Schatten und den Horden der tanzenden Feen nach den vertrauten schwarzen Haaren und dem Funkeln silberner Augen suchte.
    Hör auf damit, dachte ich, als mir klarwurde, was ich da tat. Er ist nicht hier. Und selbst wenn er hier wäre, was würdest du tun? Ihn um einen Tanz bitten? Er hat doch unmissverständlich klargemacht, was er von dir hält.
    »Entschuldige, Prinzessin.«
    Als ich die leise, tiefe Stimme hörte, machte mein Herz einen Sprung. Sie konnte entweder Rowan oder Ash gehören, beide klangen sehr ähnlich. Ich wappnete mich, drehte mich um, aber da stand nicht Ash. Zum Glück auch nicht Rowan. Es war der andere Bruder, der älteste der drei. Sage.
    Verdammt, der ist auch umwerfend . Wie kam es nur, dass in dieser Familie alle Söhne so verdammt gut aussahen, dass es fast schmerzte, sie nur anzusehen? Sage hatte das gleiche blasse Gesicht und die gleichen ausgeprägten Wangenknochen wie seine Brüder. Seine Augen waren wie grüne Eissplitter, die unter schmalen Augenbrauen hervorstrahlten, und seine langen Haare fielen ihm wie ein tintenschwarzer Wasserfall über die Schultern. Sein Wolf saß ein paar Schritte entfernt und beobachtete mich mit intelligenten goldenen Augen.
    »Prinz Sage«, grüßte ich ihn misstrauisch und stellte mich schon darauf ein, die nächste Anmache abwehren zu müssen. »Kann ich Euch irgendwie

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