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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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die Klinge von einer eisigen blauen Aura umgeben. Schaudernd erinnerte ich mich daran, wie ich den Griff gepackt und die grauenhafte Kälte meine Haut versengt hatte. Und einen Moment lang bekam ich Angst. Er wird mich töten, deshalb hat er mich hierhergebracht, damit wir allein sind. Er hatte die ganze Zeit nur vor, mich umzubringen.
    »Wie seid ihr hier reingekommen?«, zischte Sage.
    Ich fuhr herum. An der hinteren Wand des Saals lösten sich mehrere dunkle Gestalten aus den Schatten. Vier waren groß und dünn, fast schon ausgemergelt. Sie bestanden aus nichts als verknoteten Drähten, die Gliedmaßen und einen Rumpf bildeten. Als sie auf allen vieren über den Boden krochen, wirkten sie wie riesige Marionetten.
    Das Knurren des Wolfs wurde zu einem lauten Grollen.
    Als eine weitere Gestalt ins Licht trat, blieb mir fast das Herz stehen. Sie war mit einer Metallrüstung bekleidet, die mit dem Emblem einer Stacheldrahtkrone verziert war. Der Ritter trug einen Helm, doch das Visier stand offen und gab den Blick frei auf ein Gesicht, das mir fast so vertraut war wie mein eigenes. Die blasse Haut und die ausdrucksstarken grauen Augen waren unverwechselbar. Aus dem Helm sah mir Ashs Gesicht entgegen, sein Blick so trostlos wie der Himmel an einem Wintertag.

Der Diebstahl
    »Ash?«, murmelte Sage ungläubig.
    Ich schüttelte stumm den Kopf, aber der Prinz sah es nicht.
    Der Ritter blinzelte und musterte Sage ernst. »Ich fürchte nicht, Prinz Sage«, sagte er und ich erschauderte, als ich hörte, wie sehr seine Stimme der seines Doppelgängers glich. »Euer Bruder war lediglich die Blaupause bei meiner Erschaffung.«
    »Tertius«, flüsterte ich und Ashs Doppelgänger schenkte mir ein gequältes Lächeln. Das letzte Mal war ich dem Eisernen Ritter in Machinas Turm begegnet, kurz bevor er eingestürzt war. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie er überlebt haben sollte. »Was machst du hier?«
    Tertius begegnete meinem Blick mit seinen toten, ausdruckslosen Augen, die mich so sehr an Ashs erinnerten, dass es schmerzte. »Vergebt mir, Prinzessin«, murmelte er und riss abrupt den Arm hoch.
    Mit schrillen Schreien, die klangen wie Messer, die aneinandergerieben werden, stürzten sich die Eisernen Feen auf mich.
    Sie waren beängstigend schnell, huschende graue Schatten auf dem Boden. Ich hatte kurz die absurde Vorstellung von einem Schwarm Metallspinnen, der mich aus dem Hinterhalt angriff, dann hatten sie mich bereits erreicht. Der erste Angreifer sprang hoch und schlug mit einer rasiermesserscharfen, gekrümmten Kralle aus Draht nach meinem Gesicht.
    Doch sie traf nur auf eine glänzende, blaue Klinge und rutschte funkensprühend davon ab, mit einem kreischenden Laut, der mir die Tränen in die Augen trieb. Sage stieß den Angreifer zurück, wirbelte zum nächsten herum und duckte sich schnell, als Drahtkrallen über seinen Kopf hinwegfegten. Der Winterprinz streckte eine Hand vor und ein zerklüfteter Speer aus Eis schoss aus dem Boden und stach auf die Eisernen Feen ein. Blitzschnell wichen sie ihm aus und sprangen zurück, was uns Zeit verschaffte, uns Deckung zu suchen. Sage packte mein Handgelenk und zerrte mich hinter den Thron.
    »Halt dich da raus«, befahl er, gerade als die Feen sich wieder näherten, über den Thron krabbelten und dabei tiefe Spuren im Eis hinterließen. Sage schlug nach einer, doch sie wich aus. Eine zweite näherte sich von hinten und stürzte sich mit ihren Stahlkrallen auf ihn. Der Prinz duckte sich, war aber nicht schnell genug, und helles Blut spritzte auf den Boden.
    Mein Magen verkrampfte sich, als der Prinz taumelte, der immer noch verzweifelt seine Klinge schwang, um die Attentäter zurückzudrängen. Doch es waren zu viele für ihn und sie waren zu schnell. Hektisch sah ich mich nach einer Waffe um, entdeckte aber nur das Zepter auf dem Sockel neben dem Thron. In dem Bewusstsein, dass ich wahrscheinlich ein Dutzend heiliger Regeln brach, sprang ich darauf zu und packte es an seinem gefrorenen Griff.
    Die Kälte fraß sich wie ätzende Säure in meine Hände. Ich keuchte erschrocken und hätte es fast fallen gelassen, biss aber die Zähne zusammen und verdrängte den Schmerz. Sage stand mitten in einem Wirbelsturm aus Krallen und Zähnen und versuchte verzweifelt, sie von sich fernzuhalten. Ich entdeckte blutige Schrammen in seinem Gesicht und an seiner Brust. Entschlossen versuchte ich den brennenden Schmerz zu ignorieren, trat hinter eine der Eisernen Feen, hob das Zepter

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