Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
der Jagd – wenn ich tötete – spürte ich noch etwas. Mir war alles egal, auch ich selbst. Ich stürzte mich in Kämpfe, von denen ich glaubte, sie zu verlieren, nur um den Schmerz der Klinge in meinem Fleisch zu spüren oder Krallen, die mich zerfetzten.«
    Zitternd klammerte ich mich an ihn und erinnerte mich an die Narben auf seinem Rücken und seinen Schultern. Ich konnte mir vorstellen, wie er kämpfte: mit kalten, leeren Augen, in der Hoffnung, dass endlich ein Gegner einen glücklichen Treffer landen und ihn töten würde.
    »Und dann kamst du«, murmelte er und berührte meine nasse Wange, »und plötzlich … ich weiß auch nicht. Es war, als würde ich vieles zum ersten Mal wahrnehmen. Als ich dich mit Puck gesehen habe, an dem Tag, als du ins Nimmernie kamst …«
    »Der Tag, als du versucht hast, uns zu töten«, erinnerte ich ihn.
    Er schrak zusammen, nickte aber. »Ich dachte, das Schicksal wolle mir einen grausamen Streich spielen. Dass ein Mädchen, das Ariellas Schatten hätte sein können, sich mit meinem Erzfeind zusammentut – das war zu viel. Ich wollte euch beide umbringen.« Er seufzte. »Aber dann bin ich dir beim Elysium begegnet und …«, er schloss gequält die Augen, »und alles, wovon ich geglaubt hatte, es für immer verloren zu haben, kehrte nach und nach zurück. Es war frustrierend. Während des Elysiums war ich ein paarmal kurz davor, dich zu töten, nur um das aufzuhalten, wovon ich wusste, dass es mein Untergang sein würde. Ich wollte das nicht, wollte nichts empfinden, vor allem nicht für ein halb menschliches Mädchen, das auch noch die Tochter des Sommerkönigs war.« Er schnaubte reuevoll und schüttelte den Kopf. »Von dem Moment an, als du das Nimmernie betratst, warst du mein Verderben. Ich hätte mich niemals auf diesen Vertrag einlassen sollen.«
    Ich schnappte nach Luft. »Warum nicht?«
    Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fuhr sanfter fort: »Weil es keine Rolle spielt, was ich fühle – ich kann nicht gegen jahrhundertealte Regeln und Traditionen ankämpfen und du auch nicht.«
    »Wir könnten es versuchen …«
    »Du kennst die Höfe nicht«, fuhr Ash sanft fort. »Du bist noch nicht lange genug im Feenreich, um zu wissen, was passieren kann, ich schon. Ich habe es immer wieder erlebt, seit Jahrhunderten. Selbst wenn wir das Zepter zurückbringen und es schaffen, den Krieg zu stoppen, werden wir immer noch auf unterschiedlichen Seiten stehen. Nichts kann daran etwas ändern, ganz egal, wie sehr du dir wünschst, es wäre nicht so. Egal, wie sehr ich mir wünsche, es wäre nicht so.«
    Ich antwortete nicht, ich fühlte mich zu elend, um etwas zu sagen. Seine Stimme klang, auch wenn Bedauern mitschwang, entschlossen. Er hatte seine Entscheidung gefällt und daran würde ich nichts ändern können.
    Ein seltsamer Friede durchdrang mich – oder vielleicht war es auch meine Verzweiflung, die letztendlich in Resignation umschlug. Das war’s dann also, dachte ich, während sich ein Taubheitsgefühl in meinem Körper ausbreitete und den scharfen Schmerz in meiner Brust linderte. So fühlt sich Schlussmachen also an. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass »Schlussmachen« nicht der richtige Ausdruck war. Er schien viel zu gewöhnlich und trivial für das, was hier gerade passierte.
    »Komm jetzt.« Ash löste meine Finger von seinem Bauch und stand auf. »Wir sollten gehen. Naschkatze und ich haben einen Handel abgeschlossen. Er wird uns durch die Koboldtunnel rausschmuggeln, die unterhalb der Stadt verlaufen. Wir müssen uns beeilen – Rowans Dornengarde sucht nach wie vor die Straßen nach uns ab.«
    »Warte, Ash«, sagte ich und setzte mich auf. »Nur eine Sache noch, bevor wir gehen.«
    Er runzelte argwöhnisch die Stirn. »Was willst du?«
    Ich erhob mich mit klopfendem Herzen vom Bett. »Küss mich«, flüsterte ich und sah, wie er überrascht die Augenbrauen hochzog. »Nur noch ein einziges Mal«, flehte ich, »ich verspreche, dass es das letzte Mal sein wird. Danach werde ich dich vergessen können.« Eine glatte Lüge. Selbst wenn ich neunzig werden, den Verstand verlieren und alles andere vergessen sollte, wäre die Erinnerung an den Winterprinzen immer noch ein strahlendes Licht, das niemals erlöschen würde.
    Als er unsicher zögerte, versuchte ich einen lockeren Ton anzuschlagen: »Das letzte Mal, ich schwör’s.« Ich sah ihm in die Augen und rang mir ein Lächeln ab. »Das ist das Mindeste, was du tun kannst. Wenn ich schon keine

Weitere Kostenlose Bücher