Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
wilden Schwung seines Schwertes. »Die Menschen erträumen sich ihre Technologie, ihre großen, mitreißenden Visionen – und vergessen uns. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, aber wir können uns weiterentwickeln, um zu überleben. Ich werde Euch zeigen, was ich meine.« Er zog seinen Schutzhandschuh aus und hob die bloße Hand. An seinem Ringfinger funkelte ein eisernes Band. Das Fleisch rundherum
war schwarz und verschrumpelt und mir drehte sich der Magen um, als er triumphierend seine Faust schüttelte. »Seht!«, rief er. »Seht mich an! Ich fürchte mich nicht vor der Berührung des Eisens, vor dem Fortschritt. Jetzt verbrennt es mich noch, doch bald werde ich in der Lage sein, es nach Belieben zu nutzen wie die Menschen. Bald werde ich wie sie sein.«
»Du stirbst, Heckenstachel.« Ash klang entsetzt und mitleidig. »Es bringt dich langsam um und du merkst es nicht einmal.«
»Nein! Nach dem Krieg, wenn beide Seiten geschwächt sind, werden die Eisernen Feen einmarschieren und alle Spuren des alten Systems auslöschen. Es wird keinen Sommer und Winter mehr geben. Es wird keine Höfe mehr geben. Es wird nur noch das Eiserne Königreich geben und jene, die stark genug sind, weiterzubestehen.«
Ich starrte ihn fassungslos an. »Rowan hat die Eisernen Feen in den Palast gelassen, nicht wahr?«, flüsterte ich, woraufhin sich sein fiebriger Blick auf mich richtete. »Er hat ihnen aufgetragen, das Zepter zu stehlen, und er hat zugelassen, dass sie seinen eigenen Bruder töten. Wie könnt ihr so einem Dreckskerl dienen? Begreift ihr denn nicht, dass er euch nur ausnutzt?«
»Schweig, Missgeburt.« Heckenstachel starrte mich finster an. »Wenn du meinen Prinzen noch einmal beleidigst, schneide ich dir die Zunge heraus und verfüttere sie an meine Hunde. Rowan ist der Einzige, der sich Gedanken um die Zukunft von Tir Na Nog macht.«
Ash schüttelte den Kopf. »Rowan will Macht und er würde sein gesamtes Reich opfern, um sie zu bekommen. Du brauchst nicht die Verantwortung für seinen Wahnsinn zu übernehmen, Heckenstachel. Lass uns gehen. Wir können diesen Krieg beenden, und wenn der Sommer sich mit uns verbündet, werden wir auch einen Weg finden, mit dem Eisernen Königreich fertig zu werden.«
Heckenstachels Miene blieb unverändert. »Wir haben unsere Befehle, Prinz Ash. Die Missgeburt werden wir mitnehmen, aber ich fürchte, Eure Reise endet hier. Rowan hat deutlich gemacht, dass er nicht wünscht, dass Ihr zu Mab zurückkehrt, aus welchen Gründen auch immer.« Er gab den Rittern hinter sich ein Zeichen und sie rückten vor. »Es tut mir leid, dass es an diesem Ort geschehen muss. Das Grab eines Prinzen sollte eigentlich prunkvoller sein.«
Ich wich zurück, da ich wusste, dass es nun zum Kampf kommen würde. Zum hunderttausendsten Mal versuchte ich verzweifelt, irgendetwas mit dem Schein zu machen – eine Wurzel anheben, um die Ritter zu Fall zu bringen, eine glühende Lichtkugel zu schleudern, um sie abzulenken, irgendetwas. Doch es war, als würde ich gegen eine Glaswand rennen. Ich wusste, dass meine Macht dort auf der anderen Seite war, aber ich konnte sie einfach nicht erreichen.
Ash sah den Rittern gelassen entgegen, obwohl ich spüren konnte, wie sich die Muskeln unter seiner Haut spannten. »Rowan kennt mich nicht so gut, wie er denkt«, murmelte er anscheinend unbeeindruckt von den gezackten Klingen, die immer näher kamen. »Sonst hätte er niemals einen solchen Fehler gemacht.«
Heckenstachel warf Ash hinter den drei Rittern stehend ein hämisches Grinsen zu; zufrieden damit, seine Wachen in den Kampf gegen den Winterprinzen zu schicken. »Und welcher Fehler wäre das?«
»Ihr seid nur zu viert.« Sein Arm schnellte vor und er schleuderte eine Wolke aus Eissplittern auf die vorrückende Dornengarde. Die Ritter rissen die Arme hoch, um ihre Gesichter zu schützen, und sofort sprang Ash in ihre Mitte.
Der Erste hatte nicht die geringste Chance. Ashs Schwert schlitzte seine Rüstung auf und das Feenwesen brach zusammen, bevor es überhaupt seine Waffe heben konnte. Als er stürzte, schien sich seine Rüstung aufzulösen und in dicke schwarze Dornenranken zu verwandeln, deren Spitzen sich in der Luft ringelten. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich der Körper der Fee in einen gewaltigen Dornenstrauch verwandelt, der auf dem nackten Fels wuchs. An einem der Zweige glänzte ein Metallring.
Das Kreischen der Schwerter lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf. Heckenstachel
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