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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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einen Arm um Suses Schulter.
    Luna hat ein Gesicht wie eine Kinoleinwand, man sieht immer sofort, was sie denkt. Wenn sie wütend ist, bläst sie die Backen auf, wenn sie sauer ist, kneift sie die Lippen so fest zusammen, dass sie quasi verschwinden, und wenn sie traurig ist, funkeln und glitzern dicke Tränen in ihren blauen Augen.
    Jetzt war sie zweifellos sauer. Das Beste an Luna ist vielleicht, dass sie zwar launisch ist, uns aber immer verteidigt. Selbst wenn es gar nicht nötig ist, ich meine, Anlenya wollte ja sicherlich nur helfen.
    Luna hatte die Wangen aufgebläht, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen, dann holte sie tief Luft und fuhr Alenya an: »Schau doch lieber mal, was in deinem eigenen Leben los ist. Von wegen Jungs und alles.«
    Â»Was?!« Alenya sah sie verdutzt an. »Wie meinst du das jetzt?«
    Oh, oh. Ich wusste, worauf Luna anspielte. Sie hatte sich mit ihrem Ring mal zu ihrem achtzehnten Geburtstag gebeamt und gesehen, wie Alenya auf der Tanzfläche ein Mädchen küsste. In Wahrheit war es ihr natürlich völlig egal, ob Alenya in der Zukunft eher auf Mädchen als auf Jungs stehen würde – sie fand das höchstens spannend, genauso wie Suse und ich.
    Â»Na ja«, sagte Luna. »Was Jungs betrifft, kann man bei dir ja wohl nur sagen: totale Wüste.«
    Â»Na und?« Alenya schnitt eine Grimasse. »Jungs gehen mir eh auf den Senkel.«
    Suse zuckte mit den Schultern. »Hey, mit mir ist jedenfalls alles okay. Das mit Henri läuft genau richtig.« Dann grinste sie Luna an. »Aber trotzdem könntest du mit deinem Ring mal nachschauen, wie es bei uns weitergeht.«
    Sie hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als wir Nimm-3-mäßig erstarrten. Suse war doch gar nicht der Typ, der sich derart verplauderte. Wahrscheinlich hatte ihr der Abschiedsschmerz von HeartbreakerHenri das Hirn vernebelt.
    Â»Wie, mit dem Ring?«, fragte Rosalie auch prompt. »Mit welchem Ring?«
    Â»Ach, das ist bloß so eine kindische Fantasie von Luna«, behauptete ich hastig. »Sie glaubt, mit ihrem Ring in die Zukunft gucken zu können. Haha.«
    Â»Muahaha«, stimmte Suse mir zu.
    Â»Witzig«, sagte Alenya und schaute verträumt in die Ferne. »So wie im Märchen, ja? Wäre schon praktisch. Luna, kannst du mal schnell nachgucken, was ich mal werde?«
    Â»Höchstwahrscheinlich Komikerin«, sagte Luna mürrisch. »Oder Psychotante.«
    In diesem Moment fuhr Alenyas Mutter mit dem Auto vor. »Na endlich«, rief Alenya, als ob ihre Mutter sich verspätet hätte. Dabei konnte die nun wirklich nichts von meiner Schüler-Befreiungsaktion ahnen. »Rosalie, sollen wir dich mitnehmen? Ja? Okay, wir hauen ab. Ich melde mich hiermit ab. Die nächsten beiden Wochen liege ich in Sardinien am Stra-hand!«
    Wir alle sprangen von der Mauer, um uns auf die übliche Weise voneinander zu verabschieden (eine genau festgelegte Reihenfolge aus Küsschen und Abklatschen, gefolgt von einer komplizierten Fingerschnipserei, um zum Schluss gleichzeitig die Haare zurückzuschleudern. War bei meinem Kurzhaarschnitt zwar unmöglich, aber ich simulierte halt).
    Auch die anderen, Lea, Fritzi und Gloria, rannten in alle Richtungen davon, nur Luna, Suse und ich setzten uns wieder auf die Mauer.
    Luna schlug mir fest auf den Rücken. »Mensch, Marli, super.«
    Â»Wie, was meinst du?«, fragte ich und ließ unschuldig die Beine baumeln.
    Â»Das warst doch du, das mit dem Jockel, stimmt’s? Wie hast du das gemacht?«
    Ich grinste sie an. »Na, wie wohl. Ich bin zum Direx rein und hab seine Armbanduhr vorgestellt.« Dann ließ ich eine detaillierte Schilderung folgen, zeigte das Foto, das ich vom herzhaft gähnenden Faltenhund-Jockel gemacht hatte, und zog die zerknitterten vier Seiten seiner Rede aus der Tasche.
    Â»Hey!«, rief Suse. »Stell dir mal vor, die Zeit wäre genau in dem Moment weitergelaufen, als du mit der Riesenschere in seiner Nase rumgefummelt hast.«
    Â»No risk, no fun.« Ich zerknüllte das Papier zu einem schönen Ball, zielte auf den Mülleimer und warf. Volltreffer. Die Ferien konnten beginnen.
    6 Wobei ich mich nicht zum ersten Mal frage, wer dieser Bolle überhaupt sein soll. Und worauf der immer so verdammt stolz ist.

5. Kapitel
    K urz darauf machten wir uns auf den Weg zu Luna und Suse. Ich war jetzt schon ein paar Mal bei ihnen zu Hause und

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